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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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Lächeln auf seine Lippen. Aber sowie sein Blick mit warmer Anteilnahme auf Erienne fiel, gab Claudia ihm einen kurzen Stoß in die Rippen. Sie war nicht bereit zuzulassen, daß ein Mann, angezogen von der Schönheit ihrer Rivalin, sie vernachlässigte.
    »Mylady«, flüsterte Christopher Erienne heimlich zu, »ich fürchte, Ihre Schönheit hat jeden Gast hier verwirrt.«
    »Sie sind enttäuscht, weil Stuart nicht gekommen ist«, flüsterte sie zurück. »Doch wenn sie glauben, ihn zur Zielscheibe ihres Spotts machen zu können, haben sie sich getäuscht. Er läßt sich von keinem Menschen zum Narren machen!«
    »Das hört sich an, als bewunderten Sie Ihren Mann«, bemerkte Christopher.
    »So ist es.«
    Er zog die Brauen hoch, als er sie nachdenklich betrachtete. »Sie sehen mich erstaunt, Erienne. Alle meine Hoffnungen bestanden darin, daß Sie spätestens nach vierzehn Tagen aus der Ehe mit Stuart fliehen würden. Darauf warte ich, um Sie mit offenen Armen zu empfangen. Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Muß ich wirklich annehmen, daß Sie einen vernarbten Krüppel mir vorziehen?«
    Erienne sah sich von lilienweißen Gesichtern all derer umgeben, die Christopher mit hoffnungsvollem Lächeln und in unruhiger Erwartung beobachteten. In diesem Augenblick hätte sie sich in süße Träume verlieren können, denn dieser wunderbare Mann an ihrer Seite verführte sie dazu. Jedoch die Erinnerung an Lord Saxton, wie er im Spiegel hinter ihr stand, brachte sie zurück in die Wirklichkeit. »Ich habe keine Wahl«, stellte sie kurz angebunden fest. »Was geschehen ist, ist geschehen. Ich bin durch mein Wort gebunden, und es wird niemals ein Zurück geben.«
    Christopher ließ seine Blicke durch den Saal schweifen und beobachtete die Männer, die sie immer noch bewundernd ansahen. Er vermutete, daß deren Gedanken sich von den seinen nicht so sehr unterschieden. Doch keiner von ihnen hatte nur die leiseste Vorstellung von der Willenskraft und Entschiedenheit seiner Begleiterin. Doch schließlich hatte er selbst sich bei der Verfolgung seiner Ziele als recht hartnäckig erwiesen. Er war nicht so leicht zu entmutigen wie andere Männer.
    Galant bot er ihr den Arm. »Kommen Sie, meine Süße. Alle Leute starren Sie an, und ich möchte um diesen Tanz bitten, ehe ich mit ansehen muß, wie irgendein übereifriger Verehrer mit Ihnen davonwirbelt.«
    An seinem Arm führte er Erienne in die Mitte des Saals, und die Gäste bildeten eine Gasse für sie; das Orchester begann eine schnelle muntere Weise zu spielen. Bevor sie jedoch die Tanzfläche betreten konnten, wurden sie von einem Diener in reicher Livree aufgehalten. Seine Montur hätte selbst dem Königshaus zur Ehre gereicht.
    »Lord Talbot bittet Lady Saxton, ihm in seiner Bibliothek die Ehre ihrer Gesellschaft zu geben«, verkündete er mit hochmütiger, eintöniger Stimme. Er verneigte sich steif vor ihr: »Wenn Sie mir bitte folgen möchten, Mylady.«
    Verstört sah Erienne zu Christopher auf; dieser nahm bereits ihren Arm.
    »Gehen Sie voran«, befahl er dem Dienstboten, der ob der Dreistigkeit des Mannes, sich selbst dazu einzuladen, erstaunt die Augenbrauen hochzog. »Ich glaube, Lord Talbot wünscht nur die Gesellschaft der Dame, Sir.«
    Christopher lächelte gelassen. »Dann bekommt er eben mehr als erwartet – oder gar nichts. Ich habe Lord Saxton versprochen, seine Gattin nicht aus den Augen zu lassen.«
    Für einen Augenblick schien der Bedienstete unschlüssig zu sein, was er tun sollte, doch dann beschloß er, die Angelegenheit seinem Herrn zu überlassen. »Hier entlang, Sir.«
    Christopher geleitete sie gemächlich hinter dem ungeduldigen Diener durch eine Tür, einen langen breiten Flur, bis zu zwei geschlossenen goldverzierten Flügeltüren. Der Diener bat sie zu warten, pochte leise und betrat das Zimmer. Als er zurückkam, hielt er ihnen die Tür auf.
    In weißer und goldener Seide, die reich mit goldenen Borten verziert war, erhob sich Nigel Talbot hinter einem reich geschnitzten Schreibtisch, als sie auf ihn zukamen. Er schritt um das Ende des Tisches auf Erienne zu, während seine Blicke ihre Schönheit verschlangen, kurz auf dem Halsband verweilten, ehe sie auf ihren Busen fielen.
    Erienne versank in einem höflichen Knicks. »Lord Talbot.«
    »Mein liebes Kind, welche Freude, Sie wieder zu sehen«, sagte er. Als sie sich aufrichtete, nahm er ihre beiden Hände, küßte sie und lenkte sofort seinen glühenden Blick auf ihre Rundungen. »Sie sehen absolut

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