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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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kümmern Sie sich um sie!« befahl er.
    Der Mann bekam ihren Arm zu fassen und zog sie von der Seite ihres Mannes. Im Laufen drängte er sie einen Abhang hinab. Christopher blieb kurz hinter dem Tor stehen und zielte mit einer der Pistolen. Die Kugel pfiff durch die offene Einfahrt und verfehlte nur knapp Parker, der die Männer anführte. Ein anderer Schuß schlug durch ein mit Brettern vernageltes Fenster und pfiff gefährlich durch den Raum, so daß die Männer Deckung suchten. Es genügte, um sie einzuschüchtern, so daß sie es nicht wagten, die Köpfe zu heben.
    »Kommt, ihr Schlafmützen!« schrie Allan, als keine weiteren Schüsse zu hören waren. »Auf die Pferde! Reitet sie nieder!« Seine Augen funkelten vor Wut, als sich die Männer nicht beeilten, und ohne Warnung feuerte er einen Schuß in das Holzdach. Das verschaffte ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. »Ihnen nach, ihr verdammten Kerle, oder der nächste Schuß trifft einen von euch!«
    Es begann eine wilde Jagd zur Türe, und die ganze Horde drängte zur gleichen Zeit nach draußen, um dem Befehl zu gehorchen. Sie fielen übereinander, während sie zu den Pferden rannten.
    Eriennes Schuhe waren kaum zum Laufen auf den unebenen Steinen geeignet, doch ihr Tempo überraschte Haggard, sobald sich Christopher umgewandt hatte und ihnen folgte. Er holte schnell auf, als der Wagen zwischen den Bäumen auftauchte. Tanner hatte das Gespann mit einigen Peitschenschlägen angefeuert, so daß sie ihnen schnell näher kamen. Fast verließ Erienne der Mut, als Christopher ein Stückchen vor dem Graben noch einmal stehen blieb. Neben ihm bohrte sich eine Musketenkugel in den weichen Grund, eine andere flog über ihn hinweg, während drei Männer durch das Tor reitend angriffen. Er schien völlig ruhig zu zielen, doch als er sich das Ziel anvisiert hatte, war seine Bewegung plötzlich und ganz sicher. Die Pistole ging los und krachte donnernd, eine Rauchwolke stieg auf, und der vorderste Reiter wurde von seinem Pferd gerissen. Als sie sahen, daß sich eine weitere Pistole auf sie richtete, verließ die anderen beiden der Mut. Hals über Kopf warfen sie sich von ihren Pferden in eine Mulde, ohne sich um die Schrammen zu kümmern, die sie sich auf dem steinigen Boden holten.
    Der Wagen kam näher, und die Luft war mit dem Donner vorwärtssprengender Hufe erfüllt, als Tanner über den Köpfen der Pferde die Peitsche knallen ließ. Sogleich zog er an den Zügeln und stellte sich auf die Bremse, um das Gespann neben den beiden, die auf sie zugerannt kamen, zum Halten zu bringen.
    »Wo ist Lord Saxton?« rief Tanner zu ihnen hinunter.
    »Das ist Lord Saxton!« Bundy wies auf Christopher, der mit seinen langen Beinen schnell nachkam. »Das ist er ohne Maske!«
    »Das ist doch Mr. Seton!«
    »Saxton!« brüllte Bundy zurück und zog ein paar lange, gefährlich aussehende Yankee-Gewehre hervor, die er neben sich verstaut hatte, und warf sie Christopher zu, als er die Kutsche erreichte.
    Während einige der Männer immer noch ihre losgerissenen Pferde im Hof einfingen, waren andere aufgesessen und jagten über die Planken, die den Graben überbrückten. Christopher kniete sich neben der Kutsche in den Staub, während Haggard Erienne in den Wagen half. Ein kurzer Knall aus dem leichten Gewehr, ein Rückschlag, und obwohl wenig Rauch zu sehen war, schrie einer der Männer auf und fiel aus dem Sattel. Er nahm das andere Gewehr in die Hand, und noch einer der Männer sank getroffen herab.
    Haggard war in den Wagen geklettert, und Christophers Befehl folgend schoß auch er.
    »Die hab'n wir erwischt!« rief er begeistert, während Christopher sich in den Wagen schwang. Seine Füße waren noch nicht ganz im Wagen, als Tanner auch schon mit den Zügeln knallte und das Gespann davonsprengte.
    Sheriff Parker stieß einen Arm in Richtung der abfahrenden Kutsche in die Luft. »Ihnen nach! Verliert sie nicht aus den Augen. Ich weiß, wohin sie fahren, aber ich will, daß ihr ihnen den ganzen Weg auf den Fersen bleibt!« Als mehr Männer aufgesessen waren und die Verfolgung aufnahmen, schrie er einem zu: »Reite zu und hol mehr Leute. Wir treffen uns am Haus der Saxtons! Ich komme nach, sobald ich mich um den Talbot-Balg gekümmert habe!«
    Parker knirschte mit den Zähnen, als er durch den Hof zum Turm lief. Es war jetzt fünf Jahre her, daß er in die Dienste Lord Talbots getreten war, davon war er etwas mehr als drei Jahre Sheriff. Diese diente zwar nur als Tarnung, über die sich

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