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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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wozu ich bereit bin. Also, los, hol das Wasser!«
    Mollys dunkle Augen weiteten sich überrascht, als sie sich umdrehte und aufs Bett sah. Es war ihr unmöglich, die kurvenreiche Form, die unter der Decke verborgen war, nicht zu entdecken. Sie straffte entrüstet ihren Körper, und mit einem Rauschen ihrer Röcke verschwand sie aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Erienne wartete. Sie wagte nicht, unter der Decke hervorzukommen, bis Christopher ihr auf die Schulter tippte.
    »Sie sind jetzt außer Gefahr, Sie können hervorkommen.«
    »Sind Sie angekleidet?« fragte sie vorsichtig, mit erstickter Stimme aus den Kissen und Decken.
    Christopher kicherte. »Ich habe meine Hosen an, wenn es das ist, worum Sie sich Sorgen machen. Und jetzt ziehe ich mein Hemd über.«
    Er griff nach dem Kleidungsstück und zog es an, indes die Decken vorsichtig zurückgeschoben wurden.
    Mit der Ängstlichkeit eines gejagten Hasen lugte Erienne unter den Decken hervor, bis sie Christophers vergnügtes Gesicht sah. Der Leichtsinn in diesen klaren grüngrauen Augen war schwer zu übersehen. Mit einem wütenden Ruck riß sie die Decke von sich, sprang auf die Füße und bemühte sich dabei, ihre Röcke über den Knöcheln zu halten, um jeder weiteren Verlegenheit zuvorzukommen.
    »Sie grinsender Narr«, rief sie und warf ihm die Börse zu. »Das haben Sie mir absichtlich angetan.«
    Die schwere Geldtasche traf ihn an der Brust, aber er fing sie geschickt und lachte: »Was hab' ich getan?«
    Wütend glättete sie ihren Rock und ordnete die lockigen Strähnen, die dem strengen Knoten im Nacken entglitten waren. »Ich bin hierher gekommen, um Ihnen die Geldbörse zurückzugeben, und ich hielt es für freundlich in Anbetracht dessen, was Sie meiner Familie angetan haben. Und dafür reißen Sie mich durch Ihre Tür und bringen mich aufs scheußlichste in Verlegenheit!«
    »Ich dachte, Sie wollten nicht gesehen werden, und bis jetzt sehe ich immer noch keine Verlegenheit für Sie. Ich habe nur versucht, Ihnen zu helfen.« Sein Grinsen war nicht im mindesten gewichen.
    »Ha!« schnaubte sie und ging schnurstracks zur Tür. Als sie dort angelangt war, sah sie ihn mit drohendem Blick an. »Ich mag es nicht, wenn man seine Scherze mit mir treibt, Mr. Seton. Aber offenbar macht es Ihnen Freude, mich auf jede Art in unbehagliche Situationen zu bringen. Ich hoffe nur, daß Ihnen eines Tages jemand begegnet, der so geschickt mit allen möglichen Waffen umzugehen versteht wie Sie. Diesem Kampf würde ich nur zu gerne beiwohnen. Guten Tag, Sir!«
    Als sie das Zimmer verließ, warf sie die Tür hinter sich zu und genoß den lauten Knall. Er war Beweis für den Zorn, den sie fühlte. In der Tat, sie hoffte, daß sie auf diesen Schuft einen dauerhaften Eindruck gemacht hätte.
    ***
    Die Verachtung einer Frau brachte viele Männer zu Fall und war der Anlass zu manchem Streit. Im Falle von Timmy Sears schuf Molly Harpers Vernarrtheit in Christopher Seton manchen Konflikt und bildete einen Stein des Anstoßes von riesigem Ausmaß. Molly war gewiß keine Frau, die man ›Schwester Tugendsam‹ nennen würde. Nicht, daß das Timmy etwas ausmachte, denn irgendwie mußte ja ein Mädchen schließlich seinen Lebensunterhalt verdienen. Nur hatte er sich inzwischen daran gewöhnt, »die Reihe anzuführen«, wenn man es so umschreiben kann. Wann immer er das Gasthaus Zum Eber betrat, war es jedes Mal eine kleine Ehrung für ihn, und allmählich sah er seine Rolle als Erster in der Reihe als sein angestammtes Recht an, er, der kräftigste Knochen- und Herzensbrecher – hier und überhaupt.
    Timmy selbst war ein Prahlhans mit einem Wust von dichtem roten Haar, das meist unordentlich unter seinem Dreispitz hervorhing. Er hatte einen schnellen, wenn auch etwas seichten Witz, und solange er ein Mädchen neben sich, das seine eine Hand streichelte, und einen Becher voll Ale in der anderen hatte, war seine Stimmung meist unbefangen und lärmend jovial. Er war groß, breit und viereckig gebaut – mit einer großen Vorliebe für Schlägereien, die sich vor allem bemerkbar machte, wenn ein paar weniger kräftige Männer anwesend waren, um ihm als Gegner zu dienen. Er war sicher, schon seit ein paar Wochen keinen guten Kampf mehr durchgefochten zu haben, da die meisten grobschlächtigen Burschen hier und in der Umgebung keine Neigung für gespaltene Schädel oder gebrochene Knochen zeigten und beflissen seine übertriebenen Vorspiele zu irgendwelchen Raufereien

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