Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
Vom Netzwerk:
Lippen zu einem lautlosen »Ein Trinkgeld«.
    Avery wurde rot im Gesicht und verdoppelte seine Anstrengungen. »Ah, Gentlemen, seht Euch den Preis, den Ihr gewinnen werdet, doch noch mal genau an. Meine eigne Tochter von makelloser Schönheit! Intelligent, kann lesen und schreiben. Einen guten Kopf für Zahlen. Ein Gewinn für jeden Mann, der sie bekommt.«
    »Fünfzehnhundert«, ertönte eine grobe Stimme aus der Menge. »Fünfzehnhundert für das Weibsbild.«
    »Ein Weibsbild, sagt Ihr«, entgegnete Avery leicht erregt. »Es ist Euch doch klar, daß dieser Verkauf nur mit der anschließenden Eheschließung gültig wird? Und es wird geheiratet, das schwöre ich. Glaubt Ihr bloß nicht, daß Ihr meine Tochter kaufen könnt, um sie in irgendeinen zweifelhaften Harem aufzunehmen. Hier geht es nur um Heirat, und ich rede nur vom Heiraten. Und da gibt's kein Hin und Her, dafür verbürge ich mich. Also, meine Herren! Nur zu! Öffnet Eure Geldbeutel, ich bitte Euch. Ich seh' hier die Männer stehen und glotzen. Also jetzt ran! Ganz sicher mehr als tausend Pfund! Ganz sicher auch mehr als fünfzehnhundert!«
    Der Mann auf dem Klappstuhl hob seinen Federkiel und sagte in einem fast unbeteiligten Ton: »Zweitausend.«
    Avery schöpfte bei diesem Gebot wieder Mut. »Zweitausend! Zweitausend von diesem Herrn. Und höre ich fünfundzwanzig? Sagte nicht jemand fünfundzwanzig?«
    »Ah, zweitausendeinhundert Pfund«, bot Silas Chambers leichthin. »Einundzwanzig. Jawohl, bis einundzwanzig gehe ich.«
    »Bei einundzwanzig stehen wir! Einundzwanzig! Wer bietet mehr?«
    »Dreiundzwanzig!« Harford Newton beteiligte sich, während er seine dicken Lippen mit einem Taschentuch abtupfte. »Dreiundzwanzig!«
    »Und dreiundzwanzig ist es jetzt! Zweitausenddreihundert! Was ist, Gentlemen? Das ist noch weit unter meinen Schulden, und dann könnte auch noch ein bißchen was für mich und meinen guten Sohn mit seinem verkrüppelten Arm bleiben. Greift mal tief in Eure Geldbörsen. Grabt die letzte Münze aus. Zweitausenddreihundert Pfund steht es erst!«
    »Vierundzwanzig!« rief wieder die gleiche raue Stimme aus dem Hintergrund. »Zweitausendvierhundert Pfund!« Die Silben kamen nicht mehr so klar heraus, als ob der Mann, bevor er zur Auktion ging, etwas zuviel zu sich genommen hätte.
    Besorgt beeilte Silas sich, seine eigene Position zu halten. »Fünfundzwanzig! Zweitausendfünfhundert Pfund!« Er geriet fast außer Atem, als er bedachte, wie riskant sein Gebot war und daß ihn vielleicht andere ausstechen könnten. Immerhin war er, wenn auch kein armer Mann, so doch auch nicht übermäßig wohlhabend.
    »Es steht bei zweitausendfünfhundert!« bestätigte Avery. »Fünfundzwanzig! Ah, Gentlemen, ich beschwöre Euch! Zeigt Euch großherzig gegenüber einem alten Mann und seinem verkrüppelten Sohn. Hier seht Ihr ein feines Muster an Weiblichkeit. Glaubt mir, ich hab's schon gesagt und ich sag's noch mal, ein Gewinn für jeden Mann. Eine echte Hilfe, um Euch zu entlasten, das Leben zu erleichtern und Euch viele Kinder zu gebären.«
    Während seines letzten Kommentars wendete Erienne sich leicht von ihrem Vater ab. Sie wußte, daß Christopher den Dingen mit allergrößter Aufmerksamkeit folgte, und als sie ihren Blick hob, sah sie, daß er jetzt etwa die Hälfte der Noten aus dem Bündel entfernt hatte. Er stand betont lässig da und ließ sie durch seine Finger hindurchgleiten, als wollte er damit die anderen herausfordern, noch mehr zu bieten, um für ihn die Sache interessanter zu machen. Ein Schmerz stach in ihrer Brust und wurde so schlimm, daß sie kaum mehr atmen konnte. Er hatte sie mit seinem Heiratsantrag in Erstaunen versetzt, doch nun sah es so aus, als ob er diese Idee vollkommen hätte fallenlassen, als ob es ihm in erster Linie immer nur darum gegangen wäre, seine Schulden bezahlt zu bekommen.
    »Fünfundzwanzig! Wer bietet da sechsundzwanzig?« Avery drängte. »Siebenundzwanzig? Ach, was ist denn, meine Herren! Ihr habt doch mit dem Bieten noch gar nicht richtig angefangen, und der Kerl steht immer noch mit all' seinen Schuldscheinen da vorne. Ich bitte Euch inständig, noch einmal in die Geldbeutel zu greifen. Sie wird niemals für so einen lächerlichen Betrag weggehen, während dieser Mann dort darauf wartet, seine Schulden einzutreiben. Achtundzwanzig! Achtundzwanzig Hunderter! Wer bietet zweitausendachthundert?«
    »Dreitausend!« hörte man die Stimme der grauen Maus einwerfen.
    Ein erstauntes Gemurmel ging durch

Weitere Kostenlose Bücher