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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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Bürgermeisters zu tun hatten. »Ich muß jetzt fort, Christopher, aber wenn sich Ihre Pläne für den Abend ändern sollten, ich werde zu Hause sein.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln. »Vater ist noch in London und wird noch einige Zeit wegbleiben.«
    »Ich werde mich daran erinnern«, erwiderte Christopher und tippte an seinen Hut. »Guten Tag.«
    Claudia neigte ihren Kopf zu einer kurzen Abschiedsgeste, etwas irritiert, daß er keinerlei Bemühungen unternahm, sie aufzuhalten. Doch sie tröstete sich mit dem Gedanken, daß, wenn er ein Interesse an Erienne hatte, dies verlorene Liebesmüh' war. Spätestens nach der Versteigerung würde sie die Frau eines anderen und damit für ihn unerreichbar sein.
    Ihre Kutsche bog in die Straße ein, und Christopher wendete nun seine volle Aufmerksamkeit der Versteigerung zu. Er hatte sich bequem gegen einen Pfosten gelehnt, während seine Augen auf Erienne ruhten.
    »Gentlemen, Ihr seid hierher gekommen, in der Hoffnung, eine Frau für Euch zu finden, und da ist eine Frau … für einen von Euch!« Avery lachte laut auf und zeigte mit einem Finger auf die, die sich nach vorn drängten, um einen besseren Blick zu haben. Er setzte eine ernste Miene auf und griff nach den Schlaufen seines Mantels. »Nun, ich habe ihr mein Wort gegeben, daß Ihr Herren nur an eine Ehe denkt, nichts weniger, und ich erwarte, daß Ihr Euch entsprechend verhaltet. Ich selbst werde bei der Trauung Zeuge sein und keinen Schwindel dulden. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Eine heftige Abneigung erfasste Erienne, als ihre Augen den Mann fanden, den sie als graue Maus bezeichnet hatte. Er war bis in die erste Reihe vorgerückt, und sein wohlgefälliges Lächeln machte ihr nur zu deutlich, daß er unter den ernsthaften Bewerbern sein würde. Gewann er sie mit dem höchsten Gebot, dann mochte er sich vielleicht dafür schadlos halten, daß sie ihn zurückgewiesen hatte, als er das erste Mal um sie anhielt. Gewiß hätte sie dann nie wieder einen friedlichen Tag oder eine ruhige Nacht.
    Erienne ließ ihre Augen wiederholt über die Gesichter in der Menge wandern. Smedley Goodfield war wenigstens nicht unter ihnen, doch Silas Chambers. Sein bescheidener Wagen stand in der Nähe, und der alte, verschrumpelte Kutscher zitterte in seinem fadenscheinigen Mantel.
    Die Männer, die sich um die Tribüne versammelt hatten, schienen für den größten Teil nicht viel wert zu sein. Alle außer einem zollten ihr vollste Aufmerksamkeit. Ein weißhaariger, vornehm gekleideter Mann saß auf einem Klappstuhl, den er sich mitgebracht hatte, und war vollkommen in ein Buch versunken, das er auf seinen Knien aufgeschlagen hatte. Soweit man aus seinem Äußeren erkennen konnte, war sein ganzes Interesse auf die Zahlen in der Kladde gerichtet.
    Avery hob seine Arme weit gespreizt in die Höhe, um die Menge zum Schweigen zu bringen und ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Nun, Gentlemen, wie Ihr sicher gehört haben werdet, bedrängen mich meine Schuldner auf das übelste, sonst hätte ich mich nicht zu dieser Tat entschlossen. Doch sie lauern mir fast schon an jeder Ecke auf und sogar dieser hier« – er wies kurz in die Richtung von Christopher Seton – »kam bis in mein Haus, um Zahlung zu verlangen. Habt Mitleid mit einem Mann und mit seiner jungen Tochter, die noch nie einem Mann gehört hat. Sie war für Farrell und mich ein rechter Trost in den Jahren, seit ihre Mutter gestorben ist. Doch sie hat jetzt ein Alter erreicht, in dem sie sich einen Mann nehmen und sich von der mühsamen Arbeit, für ihre Familie zu sorgen, befreien sollte. Also, Ihr feinen Herren, geniert Euch nicht, Euren Geldbeutel aufzubinden. Tretet nach vorn, wenn Ihr hier mit ernsthaften Absichten hergekommen seid. Nur keine Scheu! Hier, tretet nur enger zusammen!«
    Er warf einen Blick auf seine unförmige Taschenuhr, die er in seiner Westentasche mit sich trug, und hielt den Zeitmesser vor sein Publikum. »Die Zeit ist abgelaufen, und ich werde jetzt beginnen. Was höre ich von Ihnen, Gentlemen? Was höre ich jetzt? Höre ich eintausend Pfund? Tausend Pfund?«
    Es war Silas Chambers, der als erster der Aufforderung folgte und vorsichtig seine Hand ausstreckte. Eher zögernd erwiderte er: »Ja … ja, eintausend Pfund.«
    Im Hintergrund entfaltete Christopher das Paket mit den Papieren und entnahm ihm einige Rechnungen. Er wedelte sie durch die Luft, um Averys Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und bewegte nur seine

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