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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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stöckelte Cat auf ihren Mörder-Highheels auf den jungen
Enforcer zu, dessen Aufplustern ihr nur ein leichtes Heben der fein
gezeichneten Augenbraue entlockte.
    „Ts, ts… Hat
dir deine Mami keine Manieren beigebracht, mein Hübscher? Zum Beispiel: Du
sollst eine Patrona respektieren? Oder… Dir niemals anmaßen, die Frau eines
Kriegers zu begehren? Aber vor allen Dingen: Reiz niemals eine Wildkatze auf
dem Sprung?“
Cat stieß ein leises Grollen aus und war dann mit einem Satz genau vor dem
Enforcer aufgekommen, der sich innerhalb eines Wimpernschlages mit dem Rücken
auf der Schreibtischplatte wiederfand, weil ihn Cat mit einer Hand einfach
umgeworfen hatte. Sie stand zwischen seinen gegrätschten Beinen und beugte sich
über sein Gesicht, das nun einen weit weniger selbstgefälligen Ausdruck
angenommen hatte.
Cat umfasste mit der linken Hand sein Kinn und drückte fest genug zu, dass sich
sein Mund zu einem spitzen Schnütchen verzog, was sie mit einem Blecken ihrer
halb ausgefahrenen Fangzähne bedachte, so dass ihm auffallen würde, dass sie
derer vier besaß. Ihre Pupillen hatten sich schon in ihre Raubtierform
verändert, doch sie hielt das Glühen noch zurück, weil sie mit dieser halben
Portion auch so fertig werden würde.
    “Meine Mutter
hat…” Thibault schaffte den Satz, den er leichtfertig respektlos hatte erwidern
wollen, nicht zu Ende. Mit Spielerei hatte das sicher nichts mehr zu tun.
Thibault konnte schon die Knochen seiner Kiefer knacken hören. Cat hatte keine
Schwierigkeiten, ihn unter Kontrolle zu halten. Gegenwehr war vollkommen
zwecklos. Allein schon seines Postens wegen sollte er sich kooperativ zeigen
und die Fragen beantworten, die man ihm stellen würde. Sonst würde er hier am
Ende nicht mehr lebend rauskommen.
    „Hier stellen
nur wir die Fragen, comprende?! Also, noch einmal, falls du inzwischen
vergessen hast, was wir wissen möchten: Was hat es mit diesem Chadh auf sich?
Rück schon raus! Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit. Die Regeln sind doch
einfach zu verstehen… Wir fragen, du antwortest aber pronto !“
Wenn er sich nicht bald kooperativ zeigte, dann würde er nicht mehr in einer
Flut von wallenden roten Haaren eingehüllt sein, dann würde er die Bekanntschaft
mit dem Fell der Löwin machen.
    "Cat?
Könntest du so freundlich sein, etwas Rücksicht auf den Teppich zu nehmen? Wir
haben das Büro eben erst umgestalten lassen."
Als Ash Heathers spotttriefenden Tonfall hörte, musste er doch ein Grinsen
unterdrücken. Seine Clubchefin wollte, wie es schien, Catalina nicht den ganzen
Spaß allein überlassen.
    "Hm,
kommt darauf an, wie kooperativ sich der Bursche hier zeigt. Du weißt ja, wie
das meist mit mir endet... Ich verliere so schnell die Beherrschung.",
ging Cat auf das Spielchen ein und drückte zwei Mal kurz mit der Hand um sein
Gesicht zu, so dass der Kleine auf dem Tisch durch heftig ausgestoßene Luft,
ungewollte Klagelaute von sich gab. Er musste sich fühlen, als parkte ein
Sattelschlepper auf ihm.
    Thibaults
Augen wurden groß, sein hübsch gequetschtes Gesicht mit den vollen weichen
Lippen erinnerte nun mehr an einen Fisch auf dem Trockenen. Und genauso hilflos
schnappte er nach Luft, zappelte erneut heftig unter dem schraubstockartigen
Griff und hob schließlich in einer Geste der Aufgabe die Hände empor, während
komische Laute seinen Mund verließen, die der Ansatz einer Erklärung sein
sollten, die er zu geben bereit war.
Tatsächlich ließ die Devena ihn los, nachdem sie ihn noch einmal warnend mit
ihren Katzenaugen angeblitzt hatte. Thibault richtete sich langsam wieder auf.
Vorsichtig, weil er nicht wieder unsanft auf das teure Holz gedrückt werden
wollte, den Kiefer mit der linken Hand reibend und nach der gefühlten
Verrenkung wieder in Position schiebend. Cats Finger hatten eindeutige Spuren
hinterlassen.
    “Ich traf ihn
vor gut einer Woche in den Docks. Ich hatte einen Routine-Einsatz dort.
Kontrolle der alten Lagerräume. Mein Partner befand sich gerade bei einem der
Container, als wir angegriffen wurden. Ich hatte fünf Gegner gleichzeitig,
während sich Harry mit drei Ghouls herumschlagen musste. Sie waren sehr stark
und wir dachten nicht, dass wir da noch mal rauskommen würden. Dann kam er.”
Chadh. Wie aus dem nichts. Mit einem Rohr in der Hand und entschlossenem Gesichtsausdruck.
“Er schlug einem nach dem anderen den Schädel ein und ich hatte nicht den
Eindruck, dass er es das erste Mal tat. Harry lag verletzt am Boden, doch

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