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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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gute
Partie eben.
    Juno hauchte
einen weiteren Kuss auf sein Handgelenk und trat dann ganz nah an ihn heran,
bis sich ihre Körper berührten. Die Wärme, die er ausstrahlte, kroch in jeden
Winkel ihres Körpers und veranlasste sie, sich gleich noch enger an ihn zu
schmiegen. Ihre Lider wurden schwer, als er sie in Antwort auf die Ausschüttung
ihres eigenen Duftes in eine Wolke von anregendem Eukalyptus hüllte, der so
roch, als würde er auf schaumigen Wellen an den Strand des Atlantiks gespült
werden.
Sie legte den Kopf zurück und schob ihre Hände über dem Stoff seines Shirts
über seine muskulöse Brust hinauf, bis sie sein Gesicht umfassen konnte, um
dessen Konturen mit den Fingerspitzen nachzufahren und ihm dabei sehnsuchtsvoll
in die Augen zu blicken.
    „Du duftest
so wunderbar nach Zuhause…“, hauchte Juno und ihr Gesichtsausdruck verklärte
sich, überzog sich mit dem Strahlen, das ihrer Art zu Eigen war. Sie schien am
ganzen Körper zu vibrieren und wurde selbst von der heftigen Reaktion
überrascht, die alles bisher Erlebte in den Schatten stellte. Es war ja auch
schon Jahrzehnte her, dass sie jemandem so nahe gewesen war.
Sie ließ von seinem Gesicht ab und verschränkte die Hände in seinem Nacken,
nachdem sie andächtig durch die hellblonden Stacheln gefahren war, als hätte
sie noch niemals etwas Vergleichbares berührt.
    Der Kuss auf
die empfindsame Haut seines Handgelenks ging ihm erneut durch den gesamten
Körper. Sofort reagierte er mit einer Wolke seines Paarungsdufts, der ihr zu
gefallen schien, obwohl er sicher nicht vorhatte, sich ihr unsittlich zu
nähern. Das war schon einmal schief gegangen. Diesmal musste sie… würde sie… Er
konnte nicht glauben, wie vertrauensvoll sie sich an ihn schmiegte und seinen
Duft mit einem Kompliment bedachte. Auch das hatte noch nie jemand zu ihm
gesagt. Es klang gut. Ein wenig kitschig vielleicht aber gut. Er konnte immer
noch ihre Hände auf seinem Oberkörper spüren und wünschte sich, das blöde Shirt
loszuwerden, das ihn daran hinderte, wirklich zu fühlen, was Juno ihm da zu
verstehen geben wollte.
Sie war hungrig. Das musste er sich immer wieder sagen. Hungrig und das
verleitete sie dazu, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollte. Er war hier der
einzig verfügbare Immaculate und da sie der Krieger vorhin offenbar nicht an
Zuhause erinnert hatte, eben einer, der ihr passte.
    „Ich kann
nicht versprechen, dass ich nicht singen oder sprechen werde, Chadh. Es liegt
an dir… Ich kann nicht anders, als dir gefallen zu wollen. Ich möchte dich
damit nicht deines freien Willens berauben… Ich werde es nur nicht unterdrücken
können, nicht mit dir…“, wisperte sie ihm entgegen und ging auf die
Zehenspitzen, weil sein Mund so weit weg von ihrem war, doch das genügte
natürlich nicht, um den Größenunterschied zu überbrücken.
Die Sorgen, die sie sich zuvor gemacht hatte, waren in ihrem Gehirn zu Staub
verpufft. Chadh lebte in seiner Welt und traf eigene Entscheidungen, er ließ
sich von niemandem festbinden. Juno vergaß darüber ihre Ängste. Er war genauso
freiheitsliebend wie sie selbst. In diesem Augenblick zählte die Zukunft nicht,
es ging ganz allein um ihn.
    Juno fuhr ihm
wieder und wieder mit den Fingern durch die stacheligen Haare, als wüsste sie
genau, wie man mit ihm umzugehen hatte, um auch die Bestie in ihm friedlich zu
stimmen. Er konnte das Tier beinahe schnurren hören. Sie war unglaublich und
wunderschön. Es fiel ihm schwer, die Hände unten zu lassen, doch er musste es
tun, weil er nicht noch einmal vorschnell eine Trennung riskieren wollte.
Juno sah ihn an, als wäre er in ihren Augen tatsächlich etwas Besonderes und
wie verheißungsvoll lockend ihre Stimme klang. Selbst wenn es nur Hunger war,
der sie dazu trieb, sollte er besser das Risiko eingehen und ihr vertrauen. Und
sei es nur, um ein letztes Mal sein Gesicht in ihr goldenes Haar graben und
ihren süßen schweren Duft atmen zu können, der ihm ein unbestimmtes Gefühl von
Geborgenheit vermittelte, das er wie alles andere in ihrer Gegenwart so niemals
zuvor empfunden hatte.
Er wich einen Schritt mit ihr zurück an das Waschbecken, um sich daran zu
lehnen und ihr so ein wenig entgegen kommen zu können, ohne es selbst unbequem
zu haben.
    “Ich werde
dir nicht wehtun, Juno. Das würde ich niemals tun. Glaub mir das. - Wenn du
hungrig bist, darfst du dich diesem Bedürfnis nicht widersetzen. Das ist nicht
gut für dich. Das Plasma reicht längst nicht aus, um ihn zu

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