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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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stillen. - Singen
kannst du, soviel du willst.”
Endlich hob er die Hand, um ein paar Strähnen ihrer Haare in seinen Fingern zu
verflechten, ohne dabei ihrem Blick auszuweichen, mit dem sie ihn langsam aber
sicher zu hypnotisieren schien. Bevor er sich ganz hingab und sein Verstand
sich verabschiedete, gab er ihr Haar wieder frei, um sich das Shirt
auszuziehen. Es war teuer genug gewesen und Blutflecken waren nur schwer zu
entfernen.
    Hungrig?!
Glaubte Chadh wirklich, dass dies der einzige Grund war, warum sie ihm das
Privileg verlieh, sich in ihrer Nähe aufhalten zu dürfen? Juno dachte das ohne
jeglichen Hochmut, es war einfach eine Tatsache, die sie bisher nur niemals
bewusst ausgelebt hatte.
Ihr Atem ging bereits schwerer, als sie das erste Stückchen nackter Haut
erblickte, nachdem er sich das Shirt über den Kopf zog. Ihr Hunger wütete
tatsächlich wie ein wildes Tier in ihr, allerdings hatte er nicht nur etwas mit
seinem Blut zu tun. Es war ein Teil von ihm und es gehörte in ihre Welt, aber
sie würde ihn niemals darauf reduzieren. Wenn sie ihn ansah, dann sah sie viel
mehr, ein Versprechen für die Zukunft, auch wenn er es nicht ahnen würde.
    Damit sie
nicht das Gefühl bekam, er würde ihr doch zu nahe treten zu wollen, erklärte er
sich ihr.
“Keine Sorge. Ich will nur meine Klamotten nicht ruinieren. -Siehst du? Meine
Hände sind hier. Am Waschbecken.” Chadh klammerte sich mit beiden Händen an den
Tisch und beugte seinen Kopf ein wenig nach unten, damit sie leichter an seinen
Hals heran reichte.
“Hab keine Angst. Tu, was du glaubst tun zu müssen. -Ich werde dir nichts tun.”
Ganz im Gegenteil. Sowohl das Tier als auch er selbst sehnten sich danach,
endlich ihre Zähne tief in seiner Haut vergraben zu fühlen. Dann hatte er
vielleicht ein wenig seiner Verfehlungen ihr gegenüber gut gemacht.
    „Ich habe
keine Angst, Chadh… Vor dir niemals.“, flüsterte Juno und streckte die Hand
nach ihm aus, um sie auf seine Wange zu legen und mit leisem Bedauern in ihrem
Blick zu ihm aufzusehen.
Langsam schüttelte sie den Kopf: „Nicht auf diese Weise, Chadh… Verkauf dich
nicht unter Wert. Du bist etwas Besonderes, ansonsten würde ich dich nicht in
meiner Nähe dulden. Ich habe nur ein einziges Mal das Blut eines anderen
genommen… Wenn ich allein vom Hunger geleitet würde, dann hätte ich nicht auf
dich warten müssen… Ich meine das sehr ernst, auch wenn du es nicht glauben
kannst.“
Juno beugte sich vor und grub ihre Nase in seine Halsbeuge, um einen tiefen
Atemzug von ihm zu nehmen, der sich schwer auf ihre Sinne legte und die Gabe in
ihr regelrecht zur Entfesselung brachte. Leise, lockende Töne drangen aus ihrer
Kehle, während sie jeden Millimeter der nackten Haut seiner Schulter küsste.
Ihre rechte Hand glitt liebkosend über die andere Schulter und seinen Arm
hinunter, bis sie seine Hand umfasste und schließlich einen Schritt von ihm
wegtrat.
    Warme Wellen
der Zuneigung rollten durch seinen Körper und wärmten sein Herz von innen. Juno
klang tatsächlich so, als würde sie in ihm das Besondere sehen, das sie ihn
glauben machen wollte. Sie sollte trotzdem vorsichtig sein. Vielleicht war sein
Versprechen, ihr nicht wehzutun, vorschnell gewesen. Allein ihren erhitzten
Atem an seinem Hals zu spüren, brachte ihn dazu, sich noch fester an den Rand
des Waschtisches zu klammern. Es war wirklich hart, auch noch die Küsse mit vorgegebenem
Gleichmut zu ertragen, obwohl er innerlich bereits darauf brannte, sie
gleichfalls zu berühren. Jedoch nicht ohne ihre Aufforderung. Ihr süßer Gesang,
diese lockenden und beruhigenden Töne, die ihrer Kehle entschlüpften, stieg ihm
langsam zu Kopf, berauschte ihn und verschleierte mehr und mehr die Vernunft in
ihm.
    „Komm mit mir
mit, Chadh…“
Einer lockenden Sirene gleich formten ihre Lippen die uralten Wörter, deren
Bedeutung heutzutage kaum jemand verstehen würde. Chadh würde ihrem Liebreiz
jedoch nicht lange widerstehen können, rein instinktiv würde er ihren Bitten
Folge leisten. An der Hand zog sie ihn zum Bett, wo sie ihn auf die Matratze
drückte, so dass der Größenunterschied zwischen ihnen bedeutungslos wurde.
Juno ließ ihnen beiden Zeit, sich an die Nähe des anderen zu gewöhnen, auch
wenn das Verlangen zwischen ihnen bereits aufgeflammt war und nicht mehr zu
verleugnen sein würde. Ihre intensiver werdenden Düfte rankten sich wie
unsichtbarer Efeu umeinander und vermischten sich zu einer unerwartet
exotischen Note, als wären

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