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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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da seine Fähigkeiten das eigentlich überflüssig machten. Bei
Catalina sah das schon anders aus, so dass Sidonie St. Pierre eines Tages
tatsächlich für diesen Posten in Frage kommen könnte.
    „Ich habe nur
noch eine Frage, Honora Nuntia … In welcher Beziehung stehen Sie zu dem
uns bisher unbekannten Formwandler?“
    Juno hatte
sich die ganze Zeit davor gefürchtet, genau diese Frage gestellt zu bekommen.
„Chadh...? Ich habe ihn zufällig in einer Bar kennen gelernt... Ich…“ Sie brachte
die Lüge nicht über ihre Lippen, obwohl sie den ehrlichen Tonfall mit
Leichtigkeit täuschend echt hinbekommen hätte. Ob es gereicht hätte, Theron
Harper zu belügen, stand natürlich auf einem völlig anderen Blatt.
„Ich habe ihn erwählt . Er kam mir zu Hilfe, weil er durch den Blutbund
die Gefahr gespürt hat, in der ich schwebte… Auch das hatte ich in dem Drang
vergessen, endlich Rache verüben zu können. Er weiß nichts über diese
Gesetzmäßigkeiten, weil er fern von den Immaculate groß geworden ist. Es stand
nicht in seiner Absicht, mir oder Sidonie zu schaden… Allerdings hat er nie
gelernt, die Umwandlung zu beherrschen und hat noch nicht genug meines Blutes
bekommen…“
    Das verschlug
Theron beinahe die Sprache, weil die Nuntia gerade erst wieder ihren verloren
geglaubten Anhänger zurückbekommen hatte. Manasses hatte schon Pläne gemacht,
sie in Europa den richtigen Immaculate vorzustellen. Die Priesterinnen des Baal
wählten selten aus dem Fußvolk… Selbst in ihren sterblichen Beziehungen waren
es immer besonders begabte Männer, mit denen sie diese eine Verbindung
eingehen konnten.
Er sparte sich weitere Kommentare, da Ash den Mann ja schon in der Mangel
hatte, dessen Besonderheit immer weniger in Frage stand. Und wenn ihn Juno
Felix erwählt hatte, dann verfügte er über ein großes Potential und den
richtigen familiären Hintergrund.
    „Ich denke,
wir führen dieses Gespräch zu einer anderen Gelegenheit weiter, Honora
Nuntia. Nico wird sich um Ihr Wohlergehen kümmern.“ Mit einem leichten
Nicken in die Richtung der Frauen zog sich Ron aus dem Zimmer zurück, um sich
zu den anderen Kriegern in der Einsatzzentrale zu begeben, die zusammen saßen,
um auf den Bericht von Ash zu warten.
    Juno löste
sich inzwischen von der Sophora und wischte sich mit den Händen die Tränen von
den Wangen. Sie wusste, dass sie sich nun mächtigen Ärger eingehandelt hatte.
Aber sie würde nicht zulassen, dass man Chadh nur aufgrund seiner früheren
Fehler beurteilte.
„Wo ist er?“, fragte sie und bedachte ihre Krankenpflegerin mit einem
fordernden Blick, der sich jedoch als unnötig erwies.
    „Im Zimmer
nebenan, ich habe ihm auch eine Infusion gelegt, weil er ziemlich unterernährt
schien. Man hat ihn zur Sicherheit betäubt, das wird jedoch keinen bleibenden
Schaden hinterlassen. Aber vorerst dürfen Sie nicht nach ihm sehen. Die Krieger
werden ihm nur ein paar Fragen stellen, solange sollten Sie die Infusion ihre
Wirkung tun lassen.“
Juno ließ sich kraftlos gegen die Kissen sinken und bekam einen ganz entleerten
Blick, weil sie ein sehr ungutes Gefühl dabei hatte, ihn hier in der Obhut der
Warrior zu wissen. Eine schlimme Vorahnung… Sie wäre am liebsten aufgesprungen,
um an Chadhs Seite zu eilen, aber sie würde sicher nicht weit kommen. Pia
Nicolasa würde sie mit Leichtigkeit aufhalten können.
     
    Derweil in
Chadhs Krankenzimmer
    Was hast
du kleiner Wicht mit der Honora Nuntia zu schaffen?!
Die Frage sparte sich Ash im Angesicht des trotzigen Ausdrucks auf dem Gesicht
des Fremden, der ihm seltsam bekannt vorkam. Kein Wunder hatte Wendy sich so
über das zufällige Aufeinandertreffen aufgeregt. Seine Augen verengten sich zu
schmalen Schlitzen, als der Mann sich zu den Vorzügen seiner Frau äußerte, die
ihm selbst bekannt genug waren. Der Typ konnte froh sein, dass er sich relativ
neutral und nicht abfällig geäußert hatte. An seiner Stelle hätte er bestimmt
auch versucht, mit Wendy zu flirten. Ash’ Blick wurde noch eine Spur schärfer,
als ihm durch den Kopf schoss, dass Juno Felix ebenfalls eine attraktive
Blondine war, die wahrscheinlich in sein „Beuteschema“ gepasst hätte, wenn er
denn eines gehabt hätte. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, dass sie
diesen doch ziemlich ungehobelten Kerl kennen sollte. Ihr Ruf war legendär und
sie als snobistisch zu bezeichnen, wäre noch ein Understatement gewesen.
Ash war doch überrascht von der plötzlichen Einsicht, die der

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