Eine Sacerda auf Abwegen
hatte.
“Mach mich
nicht wütend !”
Sie verspottete ihn. Chadhs Augen glühten erneut und dann griff er mit der
freien Hand nach der Tischplatte, um diese ohne Juno auch nur einen
Wimpernschlag lang aus dem Blick oder ihre Handgelenke los zu lassen, kraftvoll
anzuheben. Sämtliches Essen und Geschirr ergoss sich mit lautem Gepolter, das
selbst Tote hätte wecken können auf den marmornen Boden. Wenn sie essen wollte,
dann konnte sie sich beizeiten aufheben, wonach ihr verlangte. Das hatte er in
seinem Leben oft genug tun müssen und würde ihrem biestigen Stolz sicher nicht
schaden. Bis dahin würde aber durchaus noch die ein oder andere Zeitspanne
vergehen. Er hatte anderes mit ihr vor.
In Windeseile war die Tafel abgedeckt. Schneller noch als die Mädchen hatten
auftragen können. Chadh gab den Tisch frei, der wieder auf alle Beine polterte
und packte Juno, deren Handgelenke er nun endlich freigab, um die Hüften, um
sie nicht gerade galant darauf zu setzen. Jedoch gerade zu sorgsam darauf
bedacht, sie ja nicht entschlüpfen zu lassen.
Juno landete hart mit dem Hintern auf dem in Jahrhunderten durch eifriges
Nutzen glatt geschliffenem Holz und Chadh griff erneut, diesmal rechts und
links ihre Hände um sie mit seinen neben ihren Oberschenkeln förmlich ans Holz
zu pressen. Ihre Züge spannten sich an und seine wurden teuflisch.
“Tue ich dir
weh?”, fragte er das Offensichtliche, wartete aber keine Antwort ab, sondern
schickte sich an, mit zuvor gefletschten Fangzähnen in ihren Hals zu beißen,
was sie mit einem erwartungsvollen Aufschrei quittierte. Doch er bremste sich
ganz bewusst selbst aus, bevor es zu einem derartig heftigen Biss kommen
konnte. Stattdessen streiften seine Zähne ihre Haut nur flüchtig und es waren
seine Lippen, die sich darauf senkten, um ein wenig daran zu saugen und den
wieder zunehmend stärker werdenden Geschmack nach Immortelle in sich
aufzunehmen. Er fühlte, wie sie unter dieser vergleichsweise sanften Liebkosung
erschauerte und nahm seine Zunge zu Hilfe, um eben jenen Geschmack an dieser
Stelle so gut wie möglich auszukosten.
“Nenn mir einen Grund, warum ich dich nicht doch beißen und bis zur Neige
austrinken sollte, Juno? Lass nicht das Schwert dein Henker sein sondern deinen
ergebenen Diener aus dem Volk.”
Chadhs Mund entfernte sich nur wenige Millimeter von ihrem Hals. Seinen warmen
Atem auf ihre an dieser Stelle noch so kühlen Haut ihre Kehle und den Kiefer
bis zu ihrem Mund verteilend richtete er sich wieder ein wenig auf, um sie
erneut ansehen zu können.
“Nur einen Grund. Es muss nicht mal ein besonders guter sein. -Vielleicht lasse
ich dich leben, weil ich ebenso neugierig darauf bin, wie gefährlich du sein
kannst? Würdest du mir auch wehtun, Juno? Würdest du mich wieder schlagen? Weil
es dich nicht wütend, sondern scharf macht?”
Chadh schenkte ihr ein provozierendes Lächeln und dann gab er ganz langsam ihre
Hände frei. Der Druck auf ihre Finger und Gelenke ließ nach. Er wappnete sich
darauf, die nächste Ohrfeige zu kassieren. Und wenn das passierte, würde sie
sich in der nächsten Runde nicht mehr nur auf dem Hintern sitzend auf dem Tisch
wiederfinden.
Er hatte die
Samthandschuhe wirklich abgestreift, es war kein Platz für Schmerzempfinden,
wenn sie voller flammender Erwartung seines Kusses war, doch es kam anders und
das machte sie noch empfänglicher für sein ungestümes Vorgehen. Er sollte sich
alles von ihr nehmen. ALLES.
Juno wimmerte leise, als er es nicht tat. Sie wollte, dass er von ihr trank,
weil ihr gerade völlig egal war, was für Konsequenzen das haben würde. Sie war
nicht mehr fähig, klar zu denken, sie reagierte nur noch. Sie konnte gar nicht
anders, als seine Berührungen willkommen zu heißen, die ihren Körper in nie
gekannte Verzückung versetzten. Sie konnte diese Qualen einfach nicht mehr
ertragen, er spielte mir ihr und sie fand keinen Grund mehr zur Gegenwehr. Ihre
Blicke ineinander verhakt, als würden sie ein stummes Duell ausfechten, stieß
sie einen leisen Laut der Empörung aus, als er ihr unterstellte, sie würde ein
perverses Vergnügen darin empfinden, ihn zu schlagen.
„Wie Recht du
hast!“, fauchte Juno erneut so aufgebracht, dass der Zauber zwischen ihnen
beiden kurz verflog und landete gleich den nächsten Schlag in sein Gesicht,
nachdem er ihre Gelenke endlich freigegeben hatte.
Sie holte erneut aus, um ihn gleich noch mal zu schlagen, weil er diesen
verdammt selbstgefälligen Ausdruck im Gesicht hatte,
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