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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Anführer
der europäischen Krieger gesucht, um Juno Felix zu finden.
“Nun ist es vielleicht nicht ganz passend, aber ich habe da noch eine
Nachricht, die dich eventuell ein bisschen tröstet.”
Malcolm wandte sich wieder an Sid und schaffte ein halbwegs aufmunterndes
Lächeln.
“Ich habe heute mit Stanton gesprochen. Er wird dich nicht mehr bedrängen, ihm
das Erbe deines Vaters zu verkaufen und hat den Vertrag vernichtet. Aber er
bietet dir einen neuen an. Einen Vertrag als Moderatorin bei einem seiner
Sender. Du wolltest doch gern wieder arbeiten, nicht wahr? Und das wäre
vielleicht eine Herausforderung, der du nicht abgeneigt bist. Eine eigene
Sendung wie in Frankreich. Er hat schon einen Vorvertrag mit den Bedingungen
und Konditionen geschickt. Die Papiere liegen im Wagen. Die endgültige
Entscheidung liegt natürlich auch hier ganz bei dir.“
Vom Thema Juno abzulenken war an dieser Stelle doch sehr geschickt. Für heute
hatten sie alle wirklich genug Dämpfer eingesteckt. Sid sollte sowieso gerade
viel mehr an sich denken, statt sich Sorgen um eine Frau zu machen, die
umgekehrt nicht einmal annähernd daran interessiert schien, was um sie herum
geschah. Etwas, das Malcolm unter anderen, weniger persönlichen Umständen
durchaus viel besser hätte akzeptieren können, als es jetzt der Fall war.
    Sid lächelte
überrascht: "Das sind wirklich tolle Neuigkeiten."
Es war gut, seine Gedanken auf das Positive im Leben zu richten, das hieß ja
nicht, dass sie Juno wirklich aufgab. Sie würde einfach nur ihre Strategie
überdenken müssen, genau wie Nico das vorhin geraten hatte.
"Ich danke dir, Malcolm." Sid hatte sich erhoben, um an seine Seite
zu treten und ihre Arme um seine Schultern zu legen. Vollkommen unbefangen, auch
wenn Nico ihr Tun beobachten konnte. Sie waren schließlich unter Freunden.
     
     

2. Auf die Probe gestellt
     
     
    Freitag,
26. Oktober; kurz vor Sonnenuntergang
    „Cat! Mir ist
schon schwindelig genug! Wenn du das noch enger schnürst, dann falle ich gleich
hier und jetzt in Ohnmacht.“, beschwerte sich Nico, die sich mit beiden Händen
an dem Bettpfosten ihres Bettes abstützte, während ihre Patrona ihr beim
Ankleiden für den großen Moment half.
Die schwarze Corsage, die mit goldenen Bändern und golddurchwirkter Spitze
verziert war, war ein Geschenk von Cat, das sie mit einem diebischen Lächeln
auf den Lippen aus dem eleganten Karton gehoben hatte. Nico hatte da so ihre
Zweifel, ob sie so etwas tragen konnte, aber der Kontrast von milchweißer Haut
und sündiger Schwärze würde laut ihrer sachkundigen Freundin jeden Mann „aus
den Socken“ hauen. Wenn sie nicht vorher umfiel, weil die Corsage noch auf die
altmodische Weise im Rücken geschnürt wurde. Nico nahm probeweise einige
Atemzüge und stellte fest, dass sie tatsächlich noch Luft bekam. Die
Atemlosigkeit lag also weniger an dem Kleidungsstück als an der sich beständig
nähernden Verbindungszeremonie, mit der sie Damon vollkommen überrascht hatte.
All ihr Freunde hatten sich scheinbar mit ihm verschworen, um die Feierlichkeit
noch an diesem Vollmond stattfinden lassen zu können. Und sie war der Meinung
gewesen, dass sie nur hergekommen war, um Sid bei der Sache mit ihrer Mutter zu
helfen. Wenigstens weilte Juno noch bis auf Weiteres im Schloss und würde wie
Sid und Malcolm auch Gast bei der anschließenden Feier sein.
    „Dann sollte
ich sie gleich noch fester schnüren, weil du dann wenigstens nicht umklappen
kannst. Das muss so fest sitzen. Wir wollen doch deine Vorzüge betonen!“,
lachte Cat laut heraus und drehte sie an den Schultern zu dem großen
Standspiegel um, damit die Braut selbst sehen konnte, welchen Effekt die Wäsche
erzeugen würde.
Nico fächelte sich mit der Hand Luft zu und blinzelte ihr Spiegelbild
überrascht an. Das Darunter war in keinem Fall als mädchenhaft zu bezeichnen.
Die hauchdünnen halterlosen Seidenstrümpfe, von denen einer mit einem passenden
Strumpfband verziert war, taten ihr übriges, um sie… Nico suchte besser nicht
nach dem passenden Wort, um sich selbst zu beschreiben. Das würde ihre Wangen
womöglich zum Leuchten bringen. Brock zog sie bereits damit auf und nannte sie
Glühwürmchen.
Sie tauschte einen leicht gequälten Blick mit Cat aus, die bereits fertig
angezogen und frisiert war. Ihre Robe war aus amethystfarbener Seide
geschneidert und saß bis zu den Hüften und um die Ärmel herum wie eine zweite
Haut auf ihrem Körper, der bodenlange Rock floss dagegen etwas

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