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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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besteht. Nach unserer Rückkehr nach London können wir uns bestimmt um diese Frage kümmern.«
    »Warum nicht jetzt? Ich bin den ganzen Weg hergekommen. Welchen Sinn hat es, eine Verlobung noch weiter hinauszuzögern?« Er winkte herrisch nach mehr Kartoffeln, obwohl noch genug auf seinem Teller lag.
    Sophia war der Meinung, es wäre ein katastrophaler Fehler, wenn Amelia unter diesen Umständen ihrem Vater gegenüber etwas über ihre heimliche Verlobung verlauten ließ. Schon allein die Frage, wie man mit dieser neuen Situation umgehen sollte, erforderte Planung und einiges Nachdenken. Hastig mischte sie sich wieder ein, ehe Amelia das Wort ergreifen konnte. »Drei der begehrenswertesten Junggesellen Englands haben bereits ein ernsthaftes Interesse an ihr gezeigt. Es werden bestimmt noch mehr Offerten kommen. Lord Bellingham bittet sie jedes Mal um einen Tanz. Es überrascht mich, dass er noch nicht bei Euch vorstellig geworden ist.«
    »Er hat so viele Blumen geschickt, dass ich leicht ein Gewächshaus damit füllen könnte«, murmelte Stephen. Er wirkte nachdenklich und tupfte sich mit der Serviette den Mund ab. Es gab Gerüchte über Bellingham – er sollte einer der reichsten Männer nicht nur in Britannien, sondern in ganz Europa sein.
    »Er muss doch mindestens zwanzig Jahre älter als ich sein!« Amelia warf Sophia einen anklagenden Blick zu, der nur zu deutlich verriet, was sie von der Vorstellung hielt, Lord Bellingham zum Mann zu nehmen.
    Entschuldige, Liebling. Ich versuche nur, ihn abzulenken.
    » Und?« Ihr Vater wirkte ungerührt. »Ältere Männer heiraten oft jüngere Frauen. Zufällig mag ich Bellingham. Er ist ein netter Kerl.«
    »Ach, wenn du ihn magst, ist ja alles bestens«, murmelte Amelia.
    »Dein sarkastischer Tonfall ist völlig unangebracht, junge Lady.«
    »Ich wollte nicht respektlos erscheinen. Ich wollte nur auf den Fehler in deiner Argumentation hinweisen. Auch wenn ich Lord Bellingham für einen angenehmen Zeitgenossen halte, werde ich ihn nicht heiraten, weil er so ein freundliches Lächeln hat, und schon gar nicht wegen seines beträchtlichen Vermögens. Auch dann nicht, wenn er mich will. Da er sehr sympathisch ist, wünsche ich ihm eine Frau, die ihn aus Liebe heiratet.« Amelia rutschte auf ihrem Stuhl vor.
    Stephen beugte sich zurück, während der Lakai, der zweifellos jedes einzelne Wort begierig aufschnappte, sein Weinglas auffüllte. Er sagte kurz und bündig: »Das klingt für mich, als ob du zu viel romantischen Unsinn gelesen hast, meine Liebe. Es ist schön und gut, wenn man jemanden heiratet, den man gern hat. Aber es ist wohl kaum zwingend notwendig.«
    »Du hast meine Mutter doch geliebt, oder etwa nicht?«
    »Wir waren einander zugeneigt, ja.« Seine Stimme wurde eisig kalt. »Genau das meine ich.«
    So eine Lüge! Sophia war fünf Jahre jünger als ihre Schwester, aber sie konnte sich noch sehr gut an die Gerüchte erinnern, die damals um die stürmische Romanze der beiden gekreist waren. Das erinnerte sie einmal mehr an die Romanze, die direkt vor Stephens Nase zwischen Amelia und St. James ihren Lauf nahm. Er hatte sich nach Sarahs Tod drastisch verändert.
    Sophia bemühte sich, möglichst ruhig zu sprechen. »Ich bin sicher, dein Vater möchte dich nicht zu einer Verbindung zwingen, die einzugehen du nicht bereit bist, Amelia.«
    »Nicht, solange sie sich bald entscheidet.« Sein Lächeln war gequält. Er klang unerbittlich. »Ich bin ihr Vater. Ich kann für sie eine Verbindung arrangieren, wie es mir gefällt, das sollte sie besser nicht vergessen. Also, wir sollten das Thema jetzt lieber ruhen lassen, damit wir unser Essen genießen können.«
    Er gab den unbeugsamen Hausherrn. Aber das war kaum die richtige Art, seine kluge, unabhängige Tochter zu bändigen. Sie hatte, da er nie für sie da gewesen war, gelernt, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Es war ein Fehler, wenn er ihr jetzt vorschrieb, was sie zu tun hatte. Sophia wusste, es würde Sarah das Herz brechen, wenn sie sehen könnte, wie sehr ihr Mann und ihre Tochter sich entzweiten.
    Ihre inbrünstige Hoffnung ruhte nun bei St. James. Sie hoffte, er hatte irgendeinen Plan.
    Er hatte keine Ahnung, wie er aus dieser Zwickmühle entkommen konnte.
    Verdammt.
    Dabei waren es sogar zwei Dilemmas, die in beiden Fällen Frauen betrafen, die Alex liebte. Auch wenn er sie auf völlig unterschiedliche Art liebte.
    Ja, er war verliebt. Zur Hölle damit! Es war die einzige Erklärung für sein

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