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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Leute, die sich so unkonventionell benommen haben wie ihr zwei, seid ihr letzten Endes ziemlich anständig.«
    Es war ihr unmöglich, nicht zu lachen. »Ich habe Alex dasselbe vorgeworfen. Ziemlich lustig, findest du nicht? Zumal man ihm ja gemeinhin einen schlechten Ruf nachsagt.«
    »Also, nach den Ereignissen der letzten Nacht möchte ich es lieber nicht kommentieren, ob er seinen Ruf verdient oder nicht. Die Frage ist, wie ihr beide es jetzt deinem Vater beibringt.«
    »Ich weiß es nicht. Aber wusstest du, dass er herkommen wollte?«
    »Dein Vater?« Sophia war ehrlich verblüfft.
    Amelia nickte. »Er ist gerade vorgefahren.«

18
    Obwohl Sophia ihren Schwager im Allgemeinen für einen respektablen, wenngleich emotional distanzierten Mann hielt, machte er in diesem Fall einen großen Fehler. Im Moment konnte ihn nur noch niemand darüber aufklären.
    Ihr gegenüber saß auf der anderen Seite des Tischs Amelia. Sie trug ein bezauberndes, rosenfarbenes Kleid und hatte das dunkelgoldene Haar hochgesteckt. Sie schob ein Stück Rinderbraten lustlos auf ihrem Teller hin und her, während sie hin und wieder verstohlen einen Blick auf die vergoldete Uhr warf, die am anderen Ende des Raums auf dem Kaminsims stand. Die Anspannung war geradezu greifbar.
    Stephen stellte sich wie der dümmste Vater in ganz England an.
    »Sowohl Lord Howard«, bemerkte er zwischen einem Bissen und einem Schluck Wein, »als auch Sir Neville Norton finden meine Zustimmung. Sie sind in den letzten Tagen bei mir vorstellig geworden. Natürlich ist Lord Howard aufgrund seiner Stellung als Marquess sehr verlockend. Norton aber wird eines Tages den Titel seines Vaters erben, und zudem hat er den Vorteil, jünger zu sein, und …«
    »Bist du deshalb hergekommen?«, unterbrach Amelia ihn. Sie klang eine Spur zu trotzig und legte die Gabel beiseite. »Warum diese Eile? Tante Sophia und ich haben gerade heute beschlossen, schon morgen nach London zurückzureisen. Wenn du diese Kandidaten vor mir auf und ab paradieren lassen willst, hättest du dir die Fahrt sparen können.«
    Beim Wort »paradieren« blickte er auf. Seine Miene wurde kalt. »Ich plane schließlich deine Zukunft. Ich dachte, zwei vielversprechende Offerten um deine Hand würden diese Reise rechtfertigen.«
    »Du entscheidest über meine Zukunft.«
    Hathaway war mit seiner Tochter nie sonderlich vertraut gewesen, und in seinen Augen musste ihr neu erwachter Wunsch, über sich selbst zu bestimmen, gefährlich wie Rebellion wirken. Dass sie bereits einem Mann versprochen war, wusste er nicht und durfte es auch noch nicht erfahren.
    »Dann such dir aus, welchen du gerne haben möchtest.«
    »Das ist einfach. Keinen von beiden.«
    »Sophia hat mir schon gesagt, sie glaube, dass du Westhope nicht gerne heiraten möchtest. Das habe ich in meine Überlegungen einbezogen.«
    »Wie überaus großzügig.« Amelias Stimme klang ätzend.
    »Mylord«, mischte Sophia sich ein. Sie versuchte, das Gespräch wieder in ruhigere Bahnen zu lenken. »Seid Ihr wirklich den ganzen Weg gekommen, um Amelia zu erzählen, dass Lord Howard und Sir Neville um sie angehalten haben? Sie sagte es ja bereits, wir hatten ohnehin vor, morgen nach London zurückzukehren.«
    »Woher hätte ich das wissen sollen?«, verteidigte Stephen sich. Er spießte ein Stück Fleisch auf und fuchtelte damit in der Luft herum. »Ihr seid ohne viele Erklärungen einfach abgereist.«
    »Du hast ja auch nicht gefragt.« Amelia gab es auf, so zu tun, als genieße sie das Essen. Sie schob ihren Teller beiseite. »Als ich dir erzählte, wir würden wegfahren, hast du bloß mit den Schultern gezuckt.«
    »Ich habe geglaubt, deine Atemprobleme«, er senkte die Stimme und warf einen Blick zu dem schwerfälligen Lakai hinüber, der ihnen im Speisezimmer aufwartete, »hätten sich verschlimmert.«
    Als ob nicht jeder Diener im Haus bereits von ihrem Leiden wüsste. Die Dienerschaft verehrte Amelia ganz offensichtlich, und jeder von ihnen war rührend um sie besorgt. Sophia musste innerlich den Kopf über Stephens Ignoranz schütteln.
    »Du hättest dich ganz einfach danach erkundigen können«, murmelte Amelia.
    Offensichtlich hatte die Tatsache, dass sie erst jüngst ruiniert worden war, Amelia sehr kämpferisch werden lassen. Das Gespräch nahm jedenfalls keinen guten Verlauf, weshalb Sophia rasch sagte: »Wir wissen doch alle, wie beschäftigt Ihr seid, Stephen. Andererseits haben wir ja bereits darüber gesprochen, dass kein Grund zur Eile

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