Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
Vom Netzwerk:
Erst noch stolpernd, schließlich mit großer Eile flüchtete sie sich in seine Arme, die Sicherheit und Geborgenheit versprachen. Ganz fest und schützend hielt er ihren zitternden Körper.
    Und obwohl es eigentlich unpassend war angesichts der dramatischen Situation, genoss Damien Northfield diesen Moment. Er hatte bereits Leben gerettet, aber noch nie erlebt, dass jemand Zuflucht bei ihm suchte und sich an ihn klammerte, als trieben sie auf stürmischer See und als wäre er ihr Rettungsanker.
    Er strich über Lilys Rücken und bemerkte erst jetzt den kleinen Schnitt an ihrem Hals. »Was ist passiert?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, flüsterte Lily.
    »Ich glaube, ich weiß es«, antwortete die Dunkelhaarige, die leicht zynisch lächelte. »Eine blutrünstige Frau hat versucht, Lady Lillian aus mir bislang völlig unbekannten Gründen zu ermorden. Ich vermute, wir hätten sie hier festsetzen sollen – nur habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet, mit einem versuchten Mord konfrontiert zu werden, als ich hier vorsprach. Die Wahnsinnige ist plötzlich aus dem Zimmer gestürmt und verschwunden.«
    Damien untersuchte die Wunde an Lilys Hals. Es handelte sich um einen glatten Schnitt über dem Schlüsselbein, nichts wirklich Gefährliches also. Doch wäre das Messer nur wenige Zentimeter weiter links oder rechts eingedrungen … Damien mochte den Gedanken nicht zu Ende denken und drückte erleichtert, dass es nicht so war, ein Taschentuch auf die blutende Wunde. »Ich bin jetzt da, alles ist gut«, sagte er immer wieder und hielt sie weiter im Arm.
    »Meine Frau … wo ist sie?« Aufgeregt betrat Arthur, der Damien unbedingt hatte begleiten wollen, den Salon. Vorerst ahnte er bloß, dass seine Frau Schreckliches angestellt haben könnte.
    »Ich fürchte, sie ist ziemlich überstürzt in ihrer Kutsche geflohen«, erklärte ihm die dunkelhaarige Unbekannte ziemlich direkt.
    Sebring wandte sich jetzt an Lily: »Sie hat dir geschadet, das tut mir so leid. Es scheint, als müsste ich dich vielmals um Verzeihung bitten.«
    Damien fand, dass es für Sebring Wichtigeres zu tun gab, als Lily zu bedauern oder sich bei ihr zu entschuldigen. »Wir müssen deine Frau aufhalten«, rief er ihm in Erinnerung. »Allzu weit kann sie noch nicht gekommen sein. Aber es ist möglich, dass sie England zu verlassen sucht. Deshalb muss sie dingfest gemacht werden, denn schließlich ist sie eine Mörderin.«
    »Aber ich bin doch nicht tot«, wandte Lily ein und schaute ihn verständnislos und mit großen Augen an.
    »Nein, du zum Glück nicht, andere schon. Ich glaube, ich weiß jetzt auch, warum sie es getan hat.«
    Sebring war nicht weniger verwundert als Lily. »Andere sind tot?« Seine Stimme klang alarmiert. »Was meinst du damit? Bislang hast du nur davon geredet, dass Penelope für Lily eine Gefahr darstellt.«
    »Was ist denn hier los, und warum sollte Lily Schutz brauchen?« Eine neue Stimme mischte sich in das Gespräch, und James Bourne trat ins Zimmer. »Würde es irgendwem etwas ausmachen, mich zu informieren?« Und nach einer Weile verblüfften Schweigens fügte er hinzu: »Regina, warum bist du hier?«
    Er erhielt eine völlig unerwartete Antwort. »Ich habe dir das Gemälde gebracht. Aber ich warne dich: Ich habe nicht vor, es zu teilen. Also werden wir wohl heiraten müssen.«
    Damien saß mit übergeschlagenen Beinen da und hielt den Blick unverwandt auf Lily gerichtet. Obwohl sie behauptete, es sei alles in Ordnung, hatte er einen Arzt rufen lassen, der die Wunde versorgte. Seine Zukünftige fand das zwar unnötig, aber er erstickte jeden Widerstand im Keim. Erfolgreicher war sie hingegen mit ihrer Weigerung, Laudanum zu nehmen – sie fand eine Tasse heißen Tee völlig ausreichend. Im Übrigen übertrieb Damien ihrer Meinung nach mit seiner Fürsorge. Eigentlich müsste er Schlimmeres gewohnt sein, dachte sie.
    »Möchtest du, dass ich für dich nach dem Mädchen klingle?«
    »Nein.«
    »Bist du sicher, dass du dich nicht lieber hinlegen möchtest?«
    »Du bist doch derjenige, der mir sofort versichert hat, es handle sich nur um einen Kratzer.« Sie blickte ihn streng über den Rand ihrer Tasse an.
    »Ich wollte dich nur beruhigen. Natürlich hätte es viel schlimmer enden können, aber was ist, wenn …«
    »Es geht mir gut«, versicherte sie bestimmt zum fünften Mal. Nachdem sich die Aufregung gelegt hatte, amüsierte sie sich über seine Besorgnis. »Hör auf, dich so aufzuregen.«
    »Aufregen?« Damien wirkte im

Weitere Kostenlose Bücher