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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Titel an meinen Cousin geht, bleibt sie bei der fixen Idee, die Mutter des nächsten Viscount Sebring sein zu wollen. So eine Art aristokratische Stammesmutter. Sie ist geradezu von diesem Gedanken besessen.« Er verzog den Mund. »Und egal, was du denkst, ein Kind wäre durchaus möglich. Wir haben es drei Jahre lang eifrig versucht. Es ist vielleicht nicht meine Präferenz, aber ich bin mir durchaus meiner Pflicht bewusst.«
    Es war unnötig, dass er sich verteidigte. Damien hegte keine Zweifel, dass sein Freund die Ehe vollziehen konnte. Er kannte einige, die doppelgleisig lebten. Doch das interessierte ihn letztlich nicht. Ihm war soeben etwas eingefallen, was ein ganz neues Licht auf die Sache warf. Vielleicht lautete die Prämisse ja gar nicht, dass die erpressten Männer sich alle ähnelten, sondern dass die anderen ausnahmslos aussahen wie Arthur.
    Eine interessante Theorie, die sogar einen Sinn zu ergeben schien. Jedoch mit schrecklichen Konsequenzen für seinen Freund. Vorsichtig fragte er: »Wie besessen ist sie denn von ihrem Wunsch, dir einen Sohn zu schenken?«
    Mit versteinerter Miene und ausdrucksloser Stimme antwortete Arthur: »Manchmal glaube ich, sie ist regelrecht verrückt.«
    Die Visitenkarte, die der Butler brachte, verblüffte sie. Ungläubig starrte sie immer wieder auf die geprägten Buchstaben, als würde sie einer optischen Täuschung erliegen. Schließlich erhob sie sich. »Sagen Sie der Viscountess, ich komme sofort.«
    »Ja, Mylady.«
    Nach einem kurzen Blick in den Spiegel schob sie eine Locke zurück an ihren Platz und wünschte sich, sie könnte das unangenehme Gefühl, das sich in ihrem Bauch zusammenballte, ebenso leicht beiseiteschieben. Was um alles in der Welt wollte Arthurs Frau von ihr? Ihre gegenseitige Abneigung war schließlich kein Geheimnis.
    Mit gemessenen Schritten ging Lily nach unten. Lady Sebring war in den Salon geführt worden, wo sie auf das Gemälde über dem Kamin starrte. Ihre Haltung wirkte angespannt und steif.
    »Guten Morgen«, begrüßte Lily sie kühl.
    Penelope Kerr drehte sich um. Sie trug ein modisches Tageskleid aus lila Seide, die mit ecrufarbener Spitze besetzt war. Doch die perfekte Kleidung vermochte das kalte Funkeln in ihren Augen nicht zu überdecken. Das war alles andere als ein freundlicher Höflichkeitsbesuch. »Vergebt mein unpassendes Erscheinen, Lady Lillian.«
    »Das macht nichts.« Lily stand direkt bei der Tür und sah ihre Besucherin fragend an. »Wie nett von Euch vorbeizukommen.« Ihre Worte klangen gezwungen, und sie erkannte an Lady Sebrings schmalem Lächeln, dass diese sich dessen bewusst war.
    »Ich bin sicher, Ihr seid überrascht.«
    Sie neigte den Kopf. »Das gebe ich zu, ja. Ich bin etwas verwundert, dass Ihr jemanden mit einem Besuch beehrt, den Ihr so wenig mögt wie mich.«
    »Habe ich Euch etwa dieses Gefühl vermittelt?«
    Lilys Stimme klang noch eine Spur kühler als zuvor. »Das habt Ihr, in der Tat.«
    »Ich verstehe.« Ohne Aufforderung setzte Lady Sebring sich auf einen der mit Samt gepolsterten Stühle. Ihr Blick blieb auf Lily gerichtet, während sie sorgfältig ihre Röcke ordnete. »Ihr solltet lieber die Tür schließen. Ich bin hier, um mit Euch über meinen Mann zu reden. Oder wollt Ihr, dass die Diener alle schmutzigen Details belauschen?«
    »Ich bin nicht einmal sicher, ob ich sie hören will«, murmelte Lily.
    Statt einer Antwort hob Arthurs Frau nur die Brauen und blickte sie hochmütig an. Ihre ganze Art irritierte sie gewaltig, und sie wünschte sich, was selten geschah, die Herzoginwitwe an ihrer Seite zu haben. Ihre Gnaden mochte ja bisweilen anmaßend und selbstherrlich und generell nervtötend sein, aber sie wusste auf jeden Fall, wie man eine solch unerwünschte Besucherin schnell abservierte.
    Indem man sie die ganze hoheitliche Verachtung spüren ließ.
    Doch im Moment half dieses Wissen Lily wenig, weil sie weder über die Autorität noch die Erfahrung der Duchess verfügte. Sie musste mit ihren eigenen Waffen kämpfen. Sie schloss die Tür hinter sich. »Was könnten wir zwei uns schon zu sagen haben?«
    »Ich denke, ich muss meinen Standpunkt deutlich machen.«
    »Wenn Ihr das in Bezug auf Euren Ehemann meint, dann habt Ihr das bereits, und zwar mehr als einmal. Aber wenn Ihr hier seid, weil Ihr noch ein anderes Argument vorbringen wollt, bitte sehr …« Lily wollte nur eines: diese unangenehme Frau so schnell wie möglich loswerden. Dieser Teil ihres Lebens sollte endlich vorbei sein,

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