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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Rolle mehr, weil sie nach den landläufigen Vorstellungen als alte Jungfer galt.
    Hinzu kam der Mangel ihrer Geburt. Ihr Vater war zwar ein Viscount, doch ihre Mutter hielt man in der besseren Gesellschaft für nichts anderes als eine Hure. Da war es bedeutungslos, dass ihre Eltern einander sehr geliebt hatten und dass sie geheiratet hätten, wären die Umstände anders gewesen. So aber siedelte die Mutter nach Paris über, um sich dort als Sängerin zu versuchen. Erst als sie unheilbar erkrankte, informierte sie ihren früheren Liebhaber über die Vaterschaft. Der Viscount Altea war sofort nach Frankreich gereist, aber er kam zu spät. Bei seinem Eintreffen war ihre Mutter bereits tot. Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit gewesen, seine Tochter mit nach England zu nehmen und für sie zu sorgen. Er hatte sie nicht anders behandelt als die später geborenen ehelichen Kinder. Nur den Makel der illegitimen Geburt konnte er Regina nicht nehmen, auch wenn sie inoffiziell seinen Familiennamen trug.
    »Ach, meinst du?« James lächelte, als habe das alles für ihn keine Bedeutung. »Ich werde bestimmt nicht mehr allzu lange der Titelerbe sein, es sei denn, Jonathans Frau bringt nur Mädchen zur Welt. Das erste Kind kommt bald, und vielleicht ist die Sache mit dem Titel dann endgültig Schnee von gestern. Und ganz davon abgesehen habe ich absolut kein Interesse an blutjungen Ladys.« Er löste sich von ihr und stand auf. Nackt und wunderschön wie eine Marmorstatue stand er mitten im Raum und streckte die Hand nach ihr aus. »Wohl aber an einem Frühstück mit der schönsten Frau Londons.«
    Sie reichte ihm die Hand und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Er schloss sie in die Arme, und sein heißer Atem streifte ihr Ohr. »Wir werden nach dieser Nacht eine Stärkung gut gebrauchen können, das verspreche ich dir.«

Kapitel 8
    Charles Peyton war bekannt dafür, dass seine Gedanken verschlungene Wege gingen und jedem rational denkenden Verstand zu widersprechen schienen. Und Damien Northfield hegte keinen Zweifel, dass es sich bei der kleinen Zeichnung, die ein Bote ihm am Vorabend überbracht hatte, um eine kryptische Nachricht Peytons handelte. Nur was sie ihm sagen wollte, das wusste er nicht.
    Zum wiederholten Male betrachtete er bereits das Blatt, das die Karikatur eines blasierten Gentlemans zeigte, dem Schweißtropfen auf der Stirn standen. Vor ihm auf dem Tisch lag eine einzelne Münze neben einem Kartenspiel, und darunter stand einfach nur: Ein Sport für Narren.
    Was zum Teufel hatte das nun wieder zu bedeuten?
    Darunter war eine Adresse vermerkt, aber andere Informationen gab es nicht. Weshalb er kurz überlegt hatte, diesen Hinweis einfach zu ignorieren und so zu tun, als sei die Nachricht nie bei ihm eingetroffen. Um dann einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen. Schließlich arbeitete er nicht mehr für die Krone.
    Der einzige Haken war, dass er sich zu langweilen begann, beschäftigungslos wie er war. Er könnte sich um seine Vermögensverwaltung kümmern, denn neben seinem Erbe hatte er während der Zeit im Dienste des Königs ein ganz schönes Sümmchen angehäuft. Aber wenn er ehrlich war, nahm diese Aufgabe nur wenig Zeit in Anspruch. Zumal der Verwalter seines Bruders sich für ein geringes Entgelt zusätzlich um seine Finanzen kümmerte. Viel Geld hatte er im Übrigen seit seiner Rückkehr nicht ausgegeben. Außer für den Kauf des Stadthauses und den Erwerb einer neuen Garderobe so gut wie nichts. Im Grunde wusste er nicht, wohin mit dem vielen Geld, denn es so nebenbei zum Fenster hinauszuschmeißen für billige Vergnügungen, das war seine Sache nicht.
    Vermutlich wurde man nach so vielen Jahren gesellschaftlicher Abstinenz automatisch zum Außenseiter. Was ihn auf Umwegen wiederum an Lady Lillian Bourne erinnerte.
    Sie hatte schließlich ebenfalls ein paar Jahre abseitsgestanden, fern von Londons elitären Kreisen, und schien sich, wie Andeutungen zu entnehmen war, schwerzutun, wieder in diese Welt oberflächlicher Zerstreuungen einzutauchen …
    »Verzeiht, Mylord.«
    Damien blickte überrascht auf.
    Mrs. Wheaton, die Haushälterin, stand in der Tür des Frühstückszimmers und lächelte entschuldigend. »Ich weiß, es ist noch etwas früh, aber da ist ein Gentleman, der Euch zu sehen wünscht.«
    Sir Charles Peyton. Als er das Zimmer betrat, umspielte ein finsteres Lächeln seinen Mund, und Damien konnte sich ein spöttisches Lächeln nicht verkneifen. »Wie ich sehe, habt Ihr

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