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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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meine Nachricht erhalten.«
    »Das soll allen Ernstes eine Nachricht sein?« Northfield zeigte auf das Stück Papier, das neben seinem Teller lag.
    »Setzt Euch erst mal«, sagte er und wies einladend auf einen Stuhl. Als Peyton immer noch grimmig schwieg, gab er sich geschlagen. »Nun gut, ich habe die Illustration bekommen und natürlich gleich vermutet, dass sie von Euch kam. Darf ich erfahren, warum Ihr sie nicht einfach jetzt mitgebracht habt?«
    »Ihr solltet zunächst in aller Ruhe darüber nachdenken, was diese Zeichnung zu bedeuten hat. Wie ich sehe, hat das funktioniert. Interessiert?«
    »Verzeiht, aber mir stehen nicht mehr Dutzende Agenten zur Verfügung, die ich ausschicken kann, um für mich Informationen einzuholen. Ihr werdet mir schon verraten müssen, um was es geht. Anders kommen wir mit Sicherheit nicht ins Geschäft – das habe ich bei unserem letzten Treffen doch klargemacht, oder? Ich bin sowieso nicht sicher, ob ich je wieder zur Verfügung stehe.«
    Peyton setzte sich. Die spärlicher gewordenen Haare trug er säuberlich zurückgekämmt, und seine Miene war undurchdringlich wie immer. Er schaute zu dem Toastständer. »Darf ich?«
    »Bitte«, antwortete Damien und schob Butter und Marmelade in seine Richtung. Sofort war auch Mrs. Wheaton zur Stelle, brachte ein neues Gedeck, Besteck und Serviette und beeilte sich, dem Gast eine Tasse Kaffee einzuschenken und Sahne und Zucker griffbereit zu stellen. Dann verließ sie diskret den Raum und schloss hastig die Tür hinter sich.
    Hatte sie etwa bemerkt, dass es mit diesem Besucher eine besondere Bewandtnis hatte? Jedenfalls schien sie ihn nicht für einen Verwandten oder einen guten Freund zu halten. Dienstboten wussten eben bisweilen mehr, als man glaubte.
    »Und nun sagt mir, was Ihr über meine kleine Zeichnung denkt?« Peyton gab mehrere Zuckerwürfel in seine Tasse und rührte um. Er wirkte entspannt, als würden sie über das Wetter reden und als käme er jeden Morgen auf ein Stück Teekuchen vorbei.
    »Ich finde, die Nase der Person ist eine Spur zu lang, um zum Rest des Gesichts zu passen …«
    »Die Grafik könnte besser sein«, unterbrach Peyton ihn. »Ist nur ein Hobby, mehr nicht. Ich dilettiere so vor mich hin, das beruhigt meine Nerven.«
    »Ihr habt doch gar keine, Sir Charles.«
    Sein Gast hob die Tasse an den Mund, trank einen ordentlichen Schluck und lächelte. Er ähnelte irgendwie einem Hai, wenn er seine Zähne entblößte. »Wirklich hervorragender Kaffee.«
    »Ich werde Euer Kompliment an Mrs. Wheaton weitergeben.« Damien lehnte sich zurück und machte eine aufmunternde Geste, während er von seinem Toast abbiss. Charles Peyton liebte es zwar, das Tempo zu diktieren, brauchte aber gelegentlich einen kleinen Schubs. »Ich bin sicher, das wird sie freuen.«
    »Die Sache ist delikater Natur.« Peyton häufte einen ordentlichen Klacks Marmelade auf seinen Toast und verteilte sie mit dem Löffel. »Mir kam irgendwie der Gedanke, dass Ihr der Richtige für diese Aufgabe sein könntet. Weil Ihr die seltene Kunst beherrscht, Geheimdienstinformationen nicht nur zu sammeln, sondern zugleich zu sortieren: die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Außerdem seid Ihr verschwiegen, was ebenfalls wichtig ist.«
    Draußen war es ein bisschen neblig. Gerade genug, um den Himmel mit dünnen grauen Schwaden zu überziehen. Die Luft roch nach Regen. Damien betrachtete nachdenklich durchs Fenster den bleiernen Horizont. »Die meisten Informationen sind weder gut noch schlecht. Es kommt einfach auf die Perspektive desjenigen an, der sie sammelt.«
    »Sehr wahr …« Peyton biss in seinen Toast und wischte sich sogleich sorgfältig den Mund mit der Serviette ab.
    Northfield musste lachen. »Komischerweise macht es mich eher nervös, wenn Ihr mit mir einer Meinung seid … Was genau wollt Ihr von mir, Sir Charles?«
    »Habe ich das nicht gerade deutlich gemacht? Ich will, dass Ihr denjenigen sucht, der beharrlich … nun, ein gewisses Problem heraufbeschwört. Es könnte mehr als nur ein Opfer geben. Ja, davon bin ich inzwischen sogar überzeugt. Sollte wirklich keine große Sache sein …«
    »Ihr wisst schon, dass ich mich gewissermaßen als Spion im Ruhestand befinde«, bemerkte Damien trocken und nahm eine letzte Gabel Rührei.
    Es war nur noch Speck übrig, den Peyton aufspießte. Er gab ein zufriedenes Geräusch von sich. »Wohl eher ein winziges Detail.«
    »Vielleicht aber nicht für mich?«
    »Hm.« Peyton warf ihm einen

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