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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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wird mich zweifellos den ganzen Abend vereinnahmen.«
    »Was ist mit Northfield?« Er hatte natürlich davon gehört, dass Damien zu Besuch gekommen war und sogar Blumen mitgebracht hatte.
    Lily errötete und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass sein Interesse sehr ernst ist.«
    Aus der Sicht eines Mannes musste er da entschieden widersprechen. Lily war immerhin sehr attraktiv, und er hatte sie zu genug gesellschaftlichen Veranstaltungen begleitet, um zu wissen, dass viele Männer seine hübsche Cousine bewunderten. Wenngleich sie manch einem zu intelligent war. Und dann natürlich die elende Geschichte mit Sebring – es war wirklich eine Schande.
    Sanft erwiderte er: »Wenn du George nicht willst, musst du ihn nicht nehmen, Lily. Auf der anderen Seite solltest du Northfield, falls du ihn ernsthaft in Erwägung ziehst, irgendwie zu verstehen geben, dass du seinem Werben gegenüber nicht abgeneigt wärst.«
    Zu seiner Überraschung schüttelte sie heftig den Kopf und erwiderte leise: »Nein, ich habe nicht vor, einen katastrophalen Fehler zu wiederholen.«

Kapitel 15
    Es war nicht immer einfach, ganz harmlos zu tun und dabei auch noch souverän zu wirken.
    Damien wischte einen Krümel vom Knie. Ihn kümmerte weniger der Fleck auf seiner maßgeschneiderten Hose als vielmehr die Aufmerksamkeit, die sich so unverhofft auf ihn richtete. »Lady Lillian?«, fragte er unbeteiligt, als habe er noch nie von ihr gehört. Oder in letzter Zeit nicht ziemlich oft an sie gedacht. Obwohl das letzte Gespräch alles andere als erfreulich verlaufen war.
    »Lillian Bourne«, erwiderte Brianna, die Frau seines älteren Bruders, entschieden.
    Sein Neffe Frederick, der den feuchten Keksrest auf seinem Knie hinterlassen hatte, kam zurück in den Raum gestürmt, dicht gefolgt von einem Spanielwelpen, einem Diener und einem Kindermädchen, das sich hastig entschuldigte. Der Junge schnappte sich einen weiteren Keks vom Tablett, und Damien musste ein Lachen unterdrücken, denn die Ausgelassenheit des Dreijährigen war herzerfrischend. Im nächsten Augenblick waren das Kind und seine Entourage bereits wieder verschwunden. Der künftige Duke verfügte eindeutig über ziemlich viel Energie.
    »Er ist eine Plage.« Brianna seufzte und blickte ihrem Sohn liebevoll nach. »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen nur ja aufpassen, dass Freddie nicht zu viele wertvolle Sachen zerschlägt und vor allem sich selbst nicht schadet. Es geht nicht immer so gut aus wie gerade jetzt.«
    »Colton war mit dem Hund einverstanden?«
    »Er weiß gar nichts davon. Wenn es ihm nicht auffällt, ist das seine Schuld. Also, können wir vielleicht auf die schöne Lady Lillian zurückkommen?«
    Lillian war schön, das stimmte. Eine englische Schönheit mit makelloser Haut und blauen Augen … Nicht zu vergessen das, was ihn viel mehr an ihr reizte, nämlich ihr völliger Mangel an Koketterie. Es lag ihm fern, die oberflächlichen gesellschaftlichen Rituale zu mögen, die mit einer aufblühenden Romanze in diesen Kreiseneinhergingen. Und ihr ging es offensichtlich ähnlich, obwohl sie mindestens ein Jahrzehnt jünger und bei Weitem nicht so bewandert im Umgang mit Intrigen und Betrug war. Jedenfalls gefiel ihm ihre Skepsis und sprach ihm aus der Seele. Weniger behagte ihm hingegen die Tatsache, dass er nach wie vor so gut wie nichts über ihre Affäre mit Sebring wusste. Er war allerdings inzwischen überzeugt, dass mehr dahintersteckte, als es auf den ersten Blick schien.
    »Ich bin nicht ganz sicher, worauf du anspielst«, bequemte er sich endlich zu sagen.
    Brianna schaute ihn tadelnd an. »Nun komm schon, Damien. Tu nicht so, als hättest du sie nicht letzte Woche besucht. Ich lese die Klatschspalten in der Zeitung, weißt du?«
    »So etwas liest du?«
    »Fast jeder liest die Gesellschaftsseiten. Also, erzähl mir von ihr.«
    Er mochte die Frau seines älteren Bruders sehr gerne, denn Brianna besaß nicht nur Schönheit und Selbstsicherheit, sondern war auch eine bemerkenswert eigenständig denkende Person. Er beobachtete, wie sie sich vorbeugte und ihm noch eine Tasse Tee einschenkte. Sie tat es mit anmutiger Eleganz, wie man es ihr als jungem Mädchen beigebracht hatte, doch aus ihren Augen sprach unverhohlene Neugier, die man fast schon als undamenhaft bezeichnen könnte.
    »Was genau möchtest du wissen?«
    »Du könntest ja damit anfangen, was sie so außergewöhnlich macht – schließlich wäre sie dir sonst nicht aufgefallen.«
    Er nahm die hauchdünne

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