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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Englands, in denen manch einer den Wunsch verspürte, als aufrührerisch verschriene Bücher und Schriften zu verbergen, damit man nicht Kopf und Kragen riskierte. Schon damit das Haus durch die Eingangstür zu verlassen, konnte damals gefährlich sein.«
    »Woher wisst Ihr, dass dieses Haus einen Geheimgang hat?«
    Kurzfristig war er versucht, so zu tun, als verfüge er über eine besondere Spürnase, doch dann zuckte er bloß mit den Schultern. »Pondsworth ist ein Freund von mir. Ich kenne mich hier aus. Mit ein Grund übrigens, warum ich diesen Raum ausgesucht habe, um mich vor Lady Piedmont in Sicherheit zu bringen. Unglücklicherweise ist sie etwas flinker zu Fuß als ich.«
    Zum ersten Mal lachte Lily aus vollem Herzen. »Und wohin führt dieser Geheimgang?« Sie schien eindeutig fasziniert zu sein.
    »Unglücklicherweise in den Keller. Und wenn ich mich recht entsinne, ist es da unten recht staubig und eng. Ihr schönes Kleid würde diesen Ausflug kaum unbeschadet überstehen.«
    »Oh.« Ihre Heiterkeit verflog, machte erneut Enttäuschung Platz. »Dann ist das wohl ebenfalls keine optimale Lösung, nicht wahr? Ich muss kaum hinzufügen, dass mir dunkle, enge Räume ein Graus sind.«
    »Ich habe nie behauptet, dass eine der Möglichkeiten ideal sei, sondern nur gesagt, dass es sie gibt.«
    Sie erinnerte sich wieder an den Brandy in ihrer Hand und nippte vorsichtig daran. Dieses Mal verzog sie nur leicht das Gesicht. »Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Immerhin werd e ich womöglich bei einer Lüge ertappt und sitze, schlimmer noch, mit Euch gemeinsam praktisch in einer Falle.«
    Offensichtlich hatte sie keine Ahnung, wie schnell er verschwinden konnte, falls das nötig werden sollte. Damit hatte er mehr als einmal sein Leben gerettet. Aber es gab keinen Krieg mehr und keine Fronten. Er befand sich auf einem ganz normalen Fest, wie sie in seinen Kreisen an der Tagesordnung waren. »Ich glaube nicht, dass irgendwer außer uns beiden heute Abend die Bibliothek aufsucht. Falls doch, würde ich mit Freuden die Spinnweben und den Keller auf mich nehmen. Keine Sorge also, dass man uns zusammen hier entdeckt. Zumindest diese Befürchtung kann ich Euch nehmen.« Damien dachte einen Augenblick nach. »Ich würde mich an Eurer Stelle dafür entscheiden, mich nass regnen zu lassen. Vielleicht könnt Ihr ja andeuten, Ihr hättet dringend frische Luft gebraucht und wärt von dem Regenguss überrascht worden. Da wir einander bisher nicht vorgestellt wurden, wird niemand einen Zusammenhang zwischen unserer gleichzeitigen Abwesenheit herstellen. Und ganz ehrlich: Ich bin nicht sonderlich erpicht darauf, Lady Piedmont heute noch einmal über den Weg zu laufen. Ich denke, ich werde einfach nach meiner Kutsche schicken und nach Hause zurückfahren. Und solange niemand uns gemeinsam sieht, entsteht auch kein Verdacht. Alles wird ganz unschuldig aussehen.«
    Schade eigentlich, dachte er im Stillen, denn er hätte ganz und gar nichts dagegen, wenn diese Begegnung mit der reizenden Lady Lillian nicht ganz so unschuldig verlaufen würde.
    Der Gedanke überraschte ihn, denn eigentlich war er immer auf der Hut, wenn es um Beziehungen zum schönen Geschlecht ging. Zwar genoss er die Nähe der Frauen – das auf jeden Fall –, achtete aber zugleich peinlich darauf, sich nicht emotional zu engagieren. Das war bei seiner Tätigkeit, die sich überwiegend im Verborgenen abspielte, einfach unklug. Und außerdem fand er die meisten jungen Frauen im heiratsfähigen Alter zu kindlich oder zu oberflächlich.
    »Unschuldig?« Sie stand auf und stellte das Glas entschlossen auf ein Tischchen. »Das ist exakt das Problem, Mylord. In den Augen aller Anwesenden bin ich alles andere als eine unschuldige junge Frau. Würdet Ihr mir jetzt bitte aus dem Fenster helfen?«

Kapitel 3
    Eugenia, Duchess of Eddington, verfolgte aufmerksam das Geschehen auf der Tanzfläche, beobachtete die Damen in ihren prächtigen Roben, geschmückt mit funkelnden Juwelen, und beäugte kritisch jene Herren, die zu ihren dunklen Abendanzügen grellbunte Westen trugen. Eitle Pfaue, dachte sie missbilligend. Sie konnte einen solchen Mann einfach nicht ernst nehmen. Erst recht nicht, wenn er zusätzlich mit Manschetten aus Spitze oder diamantenbesetzten Schuhschnallen und anderem Tand auf sich aufmerksam machte. Für Lillian wollte sie so etwas bestimmt nicht. Die junge Frau brauchte einen unabhängigen Partner, keinen albernen Gecken oder Narren.
    Allerdings würde es

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