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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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läuft das meistens. Es ist für beide Seiten das Beste.«
    »Was läuft so?« Ratlos wandte sie sich zu ihm und blickte ihn fragend an, während er geschickt die Kutsche in belebtere Viertel zurücklenkte.
    »Der Austausch von Informationen«, sagte er, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt.
    Lily atmete tief durch. »Was für Informationen?«
    »Nun, alles, was ein Mann einer Prostituierten offenbaren könnte – zumindest wenn er so dumm ist zu glauben, dass jemand wie sie über keine Intelligenz verfügt. Oder Geschäftssinn.«
    »Ich habe gerade mit einer …« Sie sprach nicht weiter.
    »Ja, sie ist eine Hure, aber gesprochen habt ihr eigentlich nicht miteinander. Das meintest du doch, oder?«
    Sowohl sein Tonfall als auch der rasche, amüsierte Seitenblick verrieten ihr, dass er sich ein wenig über sie lustig machte. Allerdings nur so ganz nebenbei und kein bisschen boshaft. Eine seltene Gabe, die ihn ebenso liebenswert wie beliebt machte. Aber brauchten Spione dieses Talent?
    »Du hattest recht«, murmelte sie nach kurzem Schweigen. »Die Duchess könnte ohnmächtig werden, wenn sie davon erführe.«
    »Und das sollten wir vermeiden.« Er lachte, wurde jedoch sofort wieder ernst. »Ich hoffe, du bist jetzt nicht gekränkt, weil ich diesen kurzen Halt in unsere nachmittägliche Ausfahrt integriert habe.«
    »Nicht solange dieses Treffen nicht der einzige Grund für den Ausflug war«, erwiderte Lily trocken, während er den Park ansteuerte. Von nun an waren sie den Blicken aller neugieriger Passanten ausgesetzt.
    »Um Himmels willen, nein. Das war nicht der wichtigste Grund, ganz im Gegenteil. Ich wollte vor allem dich sehen.«
    Eine Behauptung, die stimmen konnte oder nicht. Lily glaubte ihm, weil sie es glauben wollte.
    »Was ist das?«, fragte sie und untersuchte das schlichte Päckchen, ohne es zu öffnen.
    »Macht.« Damiens dunkle Augen funkelten. »Wenn du es bisher nicht wusstest, lass dir eines gesagt sein: Informationen sind die furchtbarsten Waffen von allen.«

Kapitel 22
    Vielleicht erlebte er noch den Tag, an dem er bereuen würde, was er zu tun im Begriff stand. Zumindest hoffte er, dass es das wert war. Und ganz davon abgesehen, kam er um diesen nächsten Schritt nicht herum. Selbst wenn er sich damit in Schwierigkeiten brachte.
    Eine ehrenvolle Geste, dachte James ironisch, als er seinem Pferd die Fersen in die Flanken drückte und es die lange Einfahrt hinauflenkte. Das große Anwesen in der Ferne war stattlich, und die gepflegte Fassade wirkte im Licht der spätnachmittäglichen Sonne warm. James war auf dem Weg zu dem Bruder seiner Geliebten, dem Viscount Altea.
    Wenn sie davon hörte, würde Regina sich seinen Kopf auf einem Teller servieren lassen. Aber dieses Risiko musste er eben eingehen. Um ihretwillen, für das Wohl ihres Kindes, und verdammt noch mal, auch um seinetwillen. Das hier ging ihn schließlich genauso an wie sie.
    Er stieg vom Pferd und gab einem Stallburschen die Zügel. Er hoffte, dass Luke Daudet ihn erwartete, denn er hatte erst gestern eine Nachricht geschickt und sein Kommen angekündigt. Seine Lordschaft, so wurde James von dem stoischen Butler mitgeteilt, sei mit dem Verwalter unterwegs, doch Lady Altea habe darum gebeten, ihn zu ihr zu führen. Er könne mit ihr auf der Terrasse warten, bis der Viscount zurückkehre.
    Reginas Schwägerin war eine atemberaubend schöne Blondine mit exotisch dunklen Augen. Anmutig bot sie ihm die Hand und schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln. Ein silbernes Teeservice stand auf einem gusseisernen Tischchen bereit, und von der Terrasse hatte man einen schönen Blick auf den gepflegten Garten und den Park dahinter. Kletterpflanzen rankten sich an Säulen hoch, und in der Ferne erkannte er einen kleinen Rundbau im griechischen Stil. Eine ländliche, geradezu friedliche Szenerie.
    »Bitte setzt Euch, Mr. Bourne. Luke sollte in Kürze kommen, aber in der Zwischenzeit darf ich Euch hoffentlich Tee anbieten? Oder lieber Whisky? Vielleicht mögt Ihr den Tee ja wie mein Mann, der gerne eine Kombination aus beidem nimmt.«
    Trotz seiner Befangenheit, die mit dem wahren Grund seines Besuchs zusammenhing, musste er lachen. »Ihr seid wahrhaftig eine Frau, die Männer versteht. Es war ein ziemlich weiter Ritt von London her.«
    »Dann setzt Euch, und ich schenke Euch ein.«
    Er wartete, bis sie selbst wieder Platz genommen hatte, und beobachtete amüsiert, wie sie einen ordentlichen Schuss Whisky aus einer kleinen Flasche in seine

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