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Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine skandalöse Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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einer der Favoriten der Kaiserin Joséphine.« Lukes Lächeln wirkte gequält. »Und zwischendurch vergnügte er sich eben während eines Aufenthalts in Bath mit Regina. Er war attraktiv, charmant und verstand sie zu umgarnen. Und sie war sehr jung, unerfahren und idealistisch.«
    »Er hat sie verführt.« James’ Stimme klang völlig tonlos. Ihm kam es vor, als würde in seinem Innern eine kleine Flamme hochschießen. Ob Eifersucht oder Wut oder eine Kombination von beidem, er wusste es nicht zu sagen.
    »Warum auch nicht?«, sagte Luke sarkastisch. »Schließlich war sie nur die illegitime Tochter eines unbedeutenden, mittellosen Mädchens, das sich auf einen Lord eingelassen hatte. In Sünde geboren und für ein ähnliches Schicksal bestimmt wie ihre Mutter. So hat der Schuft es ihr jedenfalls verächtlich erklärt, als er die Affäre beendete und sie völlig desillusioniert und mit gebrochenem Herzen zurückließ.«
    »Dieser Bastard.« Mörderische Wut erwachte in James, als er sich vorzustellen versuchte, welches Ausmaß an Erniedrigung und Schmerz Regina als junges Mädchen hatte erdulden müssen. Kein Wunder, dass sie so sehr darauf bedacht war, sich zu schützen.
    »Er ist tot.« Luke schenkte sich noch einen Whisky ein.
    James lag die Frage auf der Zunge, woher Altea das wusste, aber er schwieg. Sein Gegenüber sah nicht so aus, als würde er noch mehr preisgeben wollen. »Vielen Dank, dass Ihr mir das erzählt habt«, sagte er stattdessen.
    »Ich habe Euch das erzählt, weil es Regina hoffentlich hilft. Was werdet Ihr jetzt unternehmen?«
    »Wenn ich das wüsste … Zumindest verstehe ich zumindest Reginas Vorsicht besser, und vielleicht hilft mir das ja weiter. Wenngleich das alles unendlich lange her ist.«
    »Manch einer kommt nie über die erste große Liebe hinweg. Obwohl die Jahre vergehen, verblasst die Erinnerung nie.«
    Sprach Reginas Bruder hier aus Erfahrung, fragte James sich. Es hörte sich fast so an.
    »Für mich ist dies meine erste Erfahrung«, erklärte er einfach. Und es stimmte, wenn man von flüchtigen Affären absah, die keinem etwas bedeuteten. Sie dienten allein dazu, beiden Seiten Lust zu schenken. Nie waren sie auf Dauer ausgelegt.
    »Reginas erste Erfahrung war leider sehr schmerzhaft. Damals hat sie sich mit aller Kraft auf die Malerei gestürzt. Ich bin um einiges jünger als sie, weshalb ich damals noch nicht verstand, was mit ihr passierte. Aber ich bemerkte die Veränderung. Sie war nach wie vor ein Freigeist, doch nach dieser Affäre verlor sie ihre Sorglosigkeit.«
    Ihre Arbeit. Deshalb war sie also so wichtig für sie geworden. Er versuchte sie sich als junges Mädchen vorzustellen: atemberaubend schön, frisch und unerfahren und abenteuerlustig genug, um eine Verführung zu gestatten.
    »Ich bin ebenfalls jünger als sie«, murmelte James. »Sie macht sich deshalb Gedanken. Ich nicht – ich habe ihr schon oft gesagt, diese sieben Jahre, das sei doch nichts. Jedenfalls kein vernünftiger Grund, meinen Antrag nicht anzunehmen.«
    »Sie reagiert aufgrund der Schwangerschaft besonders emotional«, erklärte Luke seufzend. »Ich weiß es nicht nur vom Hörensagen, dass so etwas dazugehört und ganz normal ist.«
    »Ich will ebenfalls einbezogen werden«, sagte James. Schließlich war es sein Kind und Regina zudem die erste Frau, die er wirklich liebte. Es könnte so einfach sein, wenn sie es nicht so kompliziert machen würde. Er besaß zwar keinen Titel, entstammte indes einer gräflichen Familie, und was seine finanzielle Situation betraf, so war er nicht unermesslich reich, aber auch alles andere als ein Bettler.
    »Mancher würde Euch als Narren bezeichnen. Sie gibt Euch schließlich die Möglichkeit, Euch allen Verpflichtungen zu entziehen.«
    Vielleicht wollte Altea ihn nur herausfordern, doch James wollte diesen Gedanken nicht einmal diskutiert wissen. »Nein«, antwortete er mit Nachdruck. »Niemals. Es ist für mich keine Bürde. Ich will unser Kind. Und ich will Regina.«
    »Gut.« Luke rutschte etwas tiefer in seinen Stuhl, kniff gegen die schräg einfallende Sonne die Augen zusammen. »Bleibt fürs Dinner und über Nacht. Ihr wärt sowieso erst nach Mitternacht wieder in London, wenn Ihr Euch jetzt auf den Weg macht.«
    »Vielen Dank. Trotz der freundlichen Einladung treibt es mich zurück. Ich will sie nicht ausgerechnet jetzt alleinlassen. Sie soll nicht denken, dass ich ihr aus dem Weg gehe, seit ich von dem Kind weiß. Ich muss zu Regina.«
    »Keine

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