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Eine skandalöse Lady

Eine skandalöse Lady

Titel: Eine skandalöse Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ewig währen. Wenn sie den Gasthof erreichten, in dem sie die Nacht verbringen würden, wurde von ihr erwartet, in das Bett ihres frisch angetrauten Ehemannes zu steigen so wie zahllose Bräute überall im Land.
    Er hatte die Diener vorausgeschickt und dafür gesorgt, dass sie ungestört sein würden. Es würde keinen Kammerdiener geben, der sein Bad zubereitete, keine Zofe, die ihr beim Auskleiden half. Vielleicht hatte er vor, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Sie konnte ihn sich nur zu leicht vorstellen, wie er die Perlenknöpfe, die ihr Mieder verschlossen, einen nach dem anderen öffnete und den Stoff auseinander schlug, sodass die zarte Spitze darunter zum Vorschein kam, die blasse Schwellung ihrer Brüste.
    Oder er würde vielleicht warten, bis sie im Bett lag, die Kerzen löschen und im Schutz der Dunkelheit zu ihr kommen. Er würde ihr Nachthemd bis zu ihrer Taille hochschlagen – sanft, wenn er ein geduldiger Mann war, oder grob, wenn nicht –, sich dann auf sie legen und … und …
    Trotz Dianas und Lauras ausführlicher Erklärungen konnte sich Lottie einfach nicht dazu bringen, diese Gedankengänge bis zu ihrem unvermeidlichen Ende weiterzuverfolgen. Als sie ihr gesagt hatten, dass es weniger schmerzhaft und wesentlich angenehmer sein würde, wenn ihr Bräutigam sich die Zeit nahm, ihren Körper vorzubreiten, hatte sie spitz vorgeschlagen, dass sie vielleicht besser mit ihm statt mit ihr reden sollten.
    Ihre Tante und ihre Schwester hatten sich ebenso genötigt gefühlt, sie zu warnen, dass sie von Männern gehört hatten, die sehr primitiv bei der körperlichen Liebe vorgingen. Männer, die ihre Frauen bestiegen, sie begatteten wie ein Hammel, den man im Pferch auf die Schafe loslässt, um sich dann nach vollbrachter Tat von ihnen herunterzurollen und augenblicklich zu schnarchen zu beginnen. Begreiflicherweise waren die Frauen solcher Männer geneigt, das Ehebett eher für eine unangenehme Pflicht zu halten, die man ertragen musste, statt sie zu genießen. Für den Fall, dass sich Hayden als so ein Mann entpuppen sollte, hatten sie Lottie mehrere Vorschläge mit auf den Weg gegeben, wie sie ihm Lust bereiten könnte, sodass er im Gegenzug dazu verleitet würde, ihr mehr Zärtlichkeit zu zeigen. Eine ganze Reihe erschreckender, jedoch unzweifelhaft verführerischer Bilder schössen ihr durch den Kopf, sodass er zu schmerzen begann. Lottie rieb sich die Stirn und überlegte, wie sie sich je an all das erinnern sollte, was sie ihr gesagt hatten. Vielleicht hätte sie sich Notizen machen sollen.
    Sie hatte keine Probleme, sich daran zu erinnern, wie gekonnt Hayden sie mit seinen kräftigen Händen gestreichelt hatte, wie seine Zunge wie warmer Honig über ihre Lippen gestrichen, in ihren Mund getaucht war. Sie hatte fast mehr Angst, dass ihr Ehemann keine Anweisungen benötigte und genau wüsste, welche schlimmen Dinge er mit ihr anstellen musste, welche weichen, geheimen Stellen er berühren musste, um sie so weit zu bringen, bis sie ihm nichts mehr verwehren konnte.
    Erschauernd zog sich Lottie ihren Schal fester um die Schultern. Inzwischen war es draußen dunkel geworden, und die Kutsche verlangsamte immer noch nicht ihre Fahrt. Als der Mond aufging, fuhren sie an einem Gasthof vorbei, dann an einem weiteren, deren einladende Lichter so rasch wieder von der Dunkelheit verschluckt wurden, wie sie erschienen waren.
    Obwohl Lottie entschlossen war, wach zu bleiben, lullte das beruhigende Schnurren der Katze auf ihrem Schoß und das unablässige Schaukeln der Kutsche sie schließlich doch in einen traumlosen Schlaf.
    Als die verheißungsvollen Lichter des
Alder Tree Inn
zwischen den Bäumen auftauchten, gab Hayden den Vorreitern und dem Kutscher ein Zeichen. Am liebsten würde er bis an den Rand der Erschöpfung reiten, aber die Pferde verdienten es nicht, sein Schicksal zu teilen.
    Die Kutsche rollte aus und blieb auf dem Hof des gemütlichen kleinen Gasthauses stehen. Sich den Schlaf aus den Augen reibend, kamen die Pferdeburschen des Hauses aus dem Stall, um die Pferde auszuspannen. Hayden warf einem von ihnen seine Zügel zu, saß ab und unterdrückte nur mühsam das Stöhnen, das sich ihm bei der jähen Beanspruchung seiner steifen Muskeln auf die Lippen drängte. Während der Kutscher vom Kutschbock kletterte, um den Schlag zu öffnen, ging Hayden zum Gasthof, um Zimmer für den Rest der Nacht zu nehmen.
    Der Kutscher räusperte sich umständlich. »Mylord?«
    Hayden drehte sich um und sah den

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