Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
Vom Netzwerk:
Sie öffnete die Augen ein wenig weiter und nickte etwas heftiger. Dann warf sie Lord Frederick einen Blick zu, überzeugt, er müsse seinen Bruder mit gerunzelter Stirn ansehen, müsse ihn versuchen zu warnen, da seine Worte die Grenzen des Hinnehmbaren überschritten hatten.
    Aber Lord Frederick achtete nicht auf seine Umgebung. Er aß langsam, die Augen auf seinen Teller gerichtet. Offenbar war er in Gedanken ganz woanders.
    Lord Vere redete somit ungehindert weiter von Eutern und Zitzen, wobei er die ganze Zeit ihren Oberkörper anstarrte. In seiner Begeisterung ließ er zwei Gabeln und einen Löffel auf den Boden fallen, stieß seine Teetasse um und sorgte schließlich dafür, dass ein Spiegelei auf seinem Schoß landete. Bei dieser Gelegenheit warf er auch laut krachend seinen Stuhl um, weil er angesichts seines Malheurs von diesem aufsprang. Das Spiegelei fiel zu Boden, aber nicht ohne einen dicken Fleck klebrigen Dotters ausgerechnet dort zu hinterlassen, wo niemand hinsehen sollte.
    Dieser Aufruhr riss endlich auch Lord Frederick aus seinen Gedanken. „Penny, was zum ...“
    „Oh je“, sagte Elissande. „Sie sollten sich besser rasch umziehen, Mylord, wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Kleidung unrettbar ruiniert ist.“
    Dieses Mal tat Lord Vere wirklich das Vernünftige und zog sich zurück. Elissande lockerte unter der Tischdecke ihre zu Fäusten geballten Hände. Es dauerte allerdings noch einen Moment, bis sie sich so weit unter Kontrolle hatte, dass sie Lord Frederick anlächeln konnte.
    „Und wie geht es Ihnen heute Morgen, Sir?“
    Das Frühstückstablett in seinem Zimmer und das Fehlen eines solchen in Freddies verriet Vere alles, was er wissen musste: Miss Edgerton hatte mit seinem Bruder allein frühstücken wollen.
    An ihrem Geschmack war nichts auszusetzen: Freddie war der beste Mann überhaupt. Sie hingegen, mit ihrem ewigen Lächeln und ihrem kalkulierten Vorgehen, sie verdiente ihn nicht im Entferntesten. Aber sie sollte es ruhig versuchen. Er würde ihre Pläne vereiteln, sie durchkreuzen und vernichten. Mit dem Ränkeschmieden würde es ein für alle Mal vorbei sein.
    Aber erst einmal musste er mit Lady Kingsley sprechen. Er schob ihr eine Nachricht unter der Tür durch. Fünf Minuten später trafen sie sich auf dem Absatz der großen Treppe, wo sich ihnen niemand unbemerkt nähern konnte.
    „Ich habe Holbrook um Nye gebeten“, erklärte Vere.
    Nye war ein Spezialist für das Aufbrechen von Tresoren. Nachdem Vere vergangene Nacht Mrs Douglas’ Zimmer verlassen hatte, hatte er sich umgezogen und eine scheinbar weitschweifige Nachricht, von der Holbrook wissen würde, wie er sie decodieren musste, verfasst. Anschließend war er ins Dorf gegangen, gerade rechtzeitig zur Öffnung des Telegrafenamts. Auf dem Rückweg konnte er auf einem Heuwagen mitfahren. Der Länge nach hatte er sich auf dem Stroh ausgestreckt und war nach der durchwachten Nacht sofort eingeschlafen. Auf Highgate Court war er eingetroffen, als Freddie gerade zum Frühstück die Treppe hinunterstieg.
    „Wo ist der Tresor überhaupt? Und übrigens, Sie haben immer noch Stroh im Haar.“
    „Der Safe befindet sich in Mrs Douglas’ Schlafzimmer, hinter dem Bild mit dem toten Mann“, sagte Vere und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Wissen Sie inzwischen, ob und wann die Dienerschaft dort auftaucht?“
    „Die Bediensteten sind in Mrs Douglas’ Zimmer so gut wie nie anwesend, es sei denn, sie werden gerufen. Zweimal die Woche setzt Miss Edgerton ihre Tante in einen Rollstuhl und fährt sie auf dem Flur auf und ab. Das ist der Moment, in dem einige Angestellte ihre Räumlichkeiten sauber machen, die Bettbezüge und die Laken wechseln und so weiter. Sonst betreten nur Miss Edgerton und - davon gehe ich mal aus - Douglas selbst das Zimmer. “
    „Folglich kann sich Nye an die Arbeit machen, sobald Miss Edgerton zum Dinner nach unten kommt.“
    Lady Kingsley blickte nach oben und winkte ihrer Nichte zu, die zurückwinkte, ehe sie ihren Weg auf dem Korridor fortsetzte, vermutlich um eine Freundin zu besuchen. „Wie lange wird er benötigen?“
    „Er hat einen Safe mit Kombinationsschloss schon in einer halben Stunde geöffnet. Aber da konnte er einen Bohrer einsetzen. Hier ist das ausgeschlossen. “
    Lady Kingsleys runzelte die Stirn. „Letzte Nacht, als die Damen sich zurückzogen, ist Miss Edgerton in das Zimmer ihrer Tante gegangen, ehe sie sich in ihr eigenes begab.“
    „Wir müssen dafür sorgen, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher