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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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niemals abweisen.
    Bei ihm wäre sie sicher.
    Sie musste lediglich den Mut aufbringen, jenes emotionale Risiko einzugehen, das sie in den vergangenen fünfzehn Jahren so beharrlich gemieden hatte.
     
    Am nächsten Tag kam er zur Mittagszeit vorbei. Sie war gerade damit beschäftigt, im Salon einige Blumen zu arrangieren; er gesellte sich zu ihr.
    Sie schenkte ihm zur Begrüßung ein Nicken und bemerkte auf der Stelle den scharfen Blick, mit dem er sie eingehend musterte, ehe er sich etwa einen halben Meter von ihr entfernt gegen den Türrahmen lehnte.
    »Geht es dir gut?«
    »Ja.« Sie blickte kurz zu ihm auf und wandte sich dann wieder ihren Blumen zu. »Und dir?«
    Nach einer kurzen Pause sagte er: »Ich komme gerade von nebenan. Du wirst uns in Zukunft häufiger ein und aus gehen sehen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wie viele von euch gibt es denn überhaupt?«

    »Sieben.«
    »Und sind das alles ehemalige … Gardisten?«
    Er zögerte kurz, aber entgegnete dann: »Ja.«
    Das machte sie neugierig. Aber bevor sie sich eine weitere Frage überlegen konnte, bewegte er sich und kam näher an sie heran.
    Sie war sich seiner Nähe schlagartig bewusst, spürte die flammende Reaktion, die ihren Körper durchzuckte. Sie drehte den Kopf und sah ihn an.
    Sie begegnete seinem Blick, verlor sich darin.
    Und konnte nicht wieder wegsehen. Konnte nur noch mit klopfendem Herzen und pulsierenden Lippen dastehen, während er sich zu ihr herabbeugte und einen unbefriedigend flüchtigen Kuss auf ihre Lippen setzte.
    »Hast du dich schon entschieden?«
    Er hauchte die Worte gegen ihre hungrigen Lippen.
    »Nein. Ich denke noch darüber nach.«
    Er wich ein Stück zurück, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. »Was gibt es da groß nachzudenken?«
    Die Frage setzte dem Zauber ein jähes Ende; sie kniff die Augen leicht zusammen, dann wandte sie sich wieder ihren Blumen zu. »Mehr als du ahnst.«
    Er lehnte sich wieder gegen den Türrahmen und betrachtete ihr Gesicht. Nach einem kurzen Moment erwiderte er: »Erzähl es mir.«
    Sie presste die Lippen aufeinander, wollte gerade den Kopf schütteln, als ihr plötzlich alles wieder durch den Kopf schoss, was sie sich in ihrer langen Nachtwache überlegt hatte. Sie holte tief Luft und ließ sie langsam entweichen. »Das ist nicht so einfach.«
    Er sagte nichts, wartete ab.
    Sie musste erneut Atem holen. »Es ist lange her, seit ich das letzte Mal zugelassen habe, dass mich irgendjemand unterstützt. Mir hilft.« Dies war nur eine - wahrscheinlich die offensichtlichste - Folge ihrer inneren Abkapselung.

    »Aber du bist doch zu mir gekommen, hast mich um meine Hilfe gebeten, nachdem du den Einbrecher in deinem Garten bemerkt hattest.«
    Sie schüttelte den Kopf, die Lippen zusammengepresst. »Nein. Ich bin zu dir gekommen, weil das die einzige Möglichkeit war, irgendetwas zu unternehmen.«
    »Du hast mich als Informationsquelle betrachtet?«
    Sie nickte. »Natürlich hast du mir geholfen, aber ich habe dich nie darum gebeten. Und du hast deine Hilfe auch nie angeboten, du hast ganz einfach gehandelt. Genauso«, sie hielt kurz inne, als ihr plötzlich einiges klar wurde, »genauso ist es die ganze Zeit zwischen uns abgelaufen. Ich habe dich nie um deine Hilfe gebeten. Du hast sie mir ungefragt gegeben, und du bist viel zu entschlossen, als dass ich sie jemals ernsthaft hätte ablehnen können. Außerdem hatte ich gar keinen Grund, mich dir zu widersetzen, da wir ja schließlich dasselbe Ziel verfolgten …«
    Ihre Stimme wurde zittrig, sie unterbrach sich.
    Er kam einen Schritt näher und nahm ihre Hand.
    Seine Berührung drohte ihre Fassung vollends zu erschüttern, doch dann streichelte er sie zärtlich mit seinem Daumen; eine unbeschreibliche Wärme durchflutete ihren Körper, beruhigte sie, bestärkte sie.
    Sie hob den Kopf, atmete stockend ein.
    Er kam noch näher an sie heran, legte seine Arme von hinten um ihre Taille und zog sie an sich.
    »Hör endlich auf, dagegen anzukämpfen.« Seine Stimme klang dunkel wie die magische Beschwörung eines Zauberers. »Hör auf, gegen mich anzukämpfen.«
    Sie seufzte lang und schwer; ihr Körper sank gegen seine warme, felsenfeste Brust. »Ich versuche es ja. Es wird mir auch irgendwann gelingen.« Sie legte ihren Kopf in den Nacken und sah ihn über die Schulter an. Blickte in seine haselnussbraunen Augen. »Aber nicht heute.«

    Er gab ihr die Zeit, die sie brauchte. Wenn auch widerwillig.
    Tagsüber verbrachte Leonora die meiste Zeit damit,

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