Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Ertrags rechnen könne. Ich sah es als meine Pflicht an, ihm alles zu erklären. Immerhin gehörte A.J.s Entdeckung auch zur Hälfte ihm.« Jonathon schwieg, dann fügte er hinzu: »Obwohl er sich so widerwärtig verhielt wie eh und je, schien ihn jene Hinterlassenschaft, nachdem ich ihm alles erklärt hatte, nicht mehr sonderlich zu interessieren.«
    »Beschreiben Sie uns Duke.«
    Jonathon hatte Tristans Tonfall bemerkt und blickte ihn an. »Schlanker als ich und ein wenig größer. Dunkles Haar, eigentlich schwarz. Dunkle Augen, helle Haut.«
    Leonora betrachtete Jonathons Gesicht; sie veränderte im Geiste einige Details und nickte dann entschlossen. »Er ist es.«
    Tristan sah sie an. »Bist du dir sicher?«
    Sie erwiderte seinen Blick. »Wie viele schlanke, große, schwarzhaarige junge Männer mit«, sie wies auf Jonathon, »einer solchen Nase kommen wohl deiner Ansicht nach in dieser Geschichte vor?«
    Seine Lippen zuckten, wurden jedoch sofort wieder ernst. Er neigte den Kopf. »Also ist Duke unser Mountford. Das erklärt so manches.«
    »Mir leider nicht«, erwiderte Jonathon.
    »Das wird sich rasch ändern«, versicherte ihm Tristan. »Doch beenden Sie zunächst Ihren Bericht. Was geschah dann?«
    »Zunächst einmal gar nichts. Ich machte meinen Abschluss und schmiedete gerade Pläne, nach London zu reisen, als mir Mr Aldford Miss Carlings Brief zukommen ließ. Es erschien mir offensichtlich, dass die Erben von Mr Carling weniger wussten als ich selbst, daher beschloss ich, vorzeitig nach London zu reisen …« Jonathon stutzte; er blickte Tristan verwirrt an. »Die Schwestern erzählten mir, Sie hätten jemanden geschickt, um nach mir zu suchen. Wie konnten sie wissen, dass ich in London war? Und noch dazu verletzt?«

    Tristan weihte ihn mit knappen Worten ein, beginnend bei den ersten seltsamen Zwischenfällen am Montrose Place bis hin zu der Erkenntnis, dass die Zusammenarbeit zwischen A.J. Carruther und Cedric wohl den Schlüssel zu Mountfords mysteriösem Interesse darstellte; zuletzt erklärte er Jonathon, wie sie ihm nachgespürt und ihn schließlich gefunden hatten.
    Jonathon starrte ihn benommen an. »Duke?« Er runzelte die Stirn. »Er ist zwar das schwarze Schaf der Familie, aber bei seiner bösen Art und seiner Neigung zu Brutalität handelt es sich doch weitgehend um eine tyrannische Fassade. Ich hätte schwören können, dass sich dahinter eher ein Feigling verbirgt. Einiges von dem, was Sie mir erzählen, würde ich ihm durchaus zutrauen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er mich kaltblütig zu Tode prügeln lassen würde.«
    Charles lächelte jenes fatale Lächeln, das er, ebenso wie Tristan und Deverell, sicher in seinem Repertoire führte. »Duke selbst möglicherweise nicht; doch die Leute, mit denen er allem Anschein nach Umgang pflegt, hegten gewiss keinerlei Skrupel, Sie kurzerhand auszuschalten, als Sie ihnen in die Quere zu kommen drohten.«
    »Wenn Ihre Einschätzung stimmt«, setzte Deverell hinzu, »hat Duke wahrscheinlich Mühe, ihren Erwartungen gerecht zu werden. Das würde durchaus ins Bild passen.«
    »Er hat so einen Handlanger«, sagte Jonathon. »Ich meine, Duke hat so eine Art … Domestiken, könnte man vielleicht sagen. Sein persönlicher Diener. Cummings.«
    »Unter diesem Namen hat er sich mir auch vorgestellt.« Deverell zog die Brauen hoch. »Scheinbar ebenso gescheit wie sein Herr.«
    »Nun!«, sagte Charles und stieß sich vom Kamin ab. »Wie packen wir es an?«
    Er sah Tristan erwartungsvoll an; alle sahen Tristan an. Er lächelte - wenn auch alles andere als freundlich - und erhob sich. »Ich denke, wir haben erst einmal genug gehört.« Er blickte Charles und Deverell an, während er sich die Ärmel zurechtzog. »Ich finde, es
ist an der Zeit, Duke in unsere Runde einzuladen. Wollen doch mal hören, was er dazu zu sagen hat.«
    Charles’ Grinsen war absolut diabolisch. »Dann nichts wie los.«
    »Genau.« Deverell hatte sich bereits an Tristans Fersen geheftet, als dieser sich der Tür zuwandte.
    »Moment mal!« Leonora betrachtete die schwarze Tasche, die neben der Chaiselongue stand, dann richtete sie ihren Blick auf Jonathon. »Bitte sagen Sie uns, dass Sie A.J.s Tagebücher sowie Cedrics Briefe in dieser Tasche mit sich herumtragen.«
    Jonathon grinste, wenn auch etwas ungleichmäßig. Er nickte. »Ein unwahrscheinlicher Glücksfall, aber ja, ich habe alles da drin.«
    Tristan drehte sich um. »Richtig, diesen Punkt hatten wir ja noch gar nicht

Weitere Kostenlose Bücher