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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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war. Jonathons Beschreibung war zwiespältig; ja, Mountford - Duke - war durchaus ein brutaler Fiesling, aber er war kein Mörder.
    Ihren eigenen Erfahrungen nach zu urteilen, war er allerdings ziemlich brutal …
    Sie näherte sich der Eingangstür des Nachbarhauses mit angemessener Vorsicht.
    Diese stand leicht offen. Leonora lauschte angestrengt, doch sie vernahm nicht das leiseste Geräusch.

    Sie spähte durch den Spalt.
    Schwaches Mondlicht ließ ihren Schatten tief in den Flur hineinfallen. Der Mann, der im Durchgang zum Küchentrakt stand, wurde auf sie aufmerksam und wandte sich zu ihr um.
    Es war Deverell. Er bedeutete ihr, sich absolut still zu verhalten und im Flur zurückzubleiben, während er sich umdrehte und in der Dunkelheit verschwand.
    Leonora zögerte nur eine Sekunde lang; sie würde durchaus zurückbleiben, allerdings nicht so weit zurück.
    Ihre leichten Pantoffeln machten auf den Fliesen keinerlei Geräusch; sie glitt lautlos durch den Flur und folgte Deverell.
    Die Treppe, die ins Untergeschoss und zur Küche führte, lag unmittelbar hinter der Durchgangstür zum Flur. Von ihrem letzten Besuch, als sie mit Tristan durchs Haus gegangen war, wusste sie, dass am Ende der von einem Absatz unterbrochenen Treppe ein langer Korridor lag. Die beiden Türen zur Küche und zur Spülküche lagen auf der linken Seite, auf der rechten befand sich die Speisekammer und dahinter ein lang gestreckter Keller.
    Von diesen Kellerräumen aus grub Duke sich beharrlich durch.
    Leonora blieb oben an der Treppe stehen, lehnte sich über das Geländer und spähte nach unten; sie konnte erkennen, wie sich die Männer - drei massive Schatten - langsam durch das Halbdunkel bewegten. Von irgendwoher drang ihnen ein schwacher Lichtschein entgegen. Als sie sich aus ihrem Sichtfeld herausbewegten, schlich Leonora die Treppe hinunter. Auf dem Treppenabsatz blieb sie stehen. Von hier aus konnte sie den vor ihr liegenden Korridor komplett überblicken. Zwei Türen führten vom Korridor in den Keller. Die vordere von ihnen stand ein Stück auf; aus dem Spalt drang Licht.
    Schwächer noch als der Lichtschein - mehr ein Hauch denn ein hörbarer Laut - drang ein zartes Kratzgeräusch zu ihr herauf.
    Tristan, Charles und Deverell versammelten sich vor der Tür. Obwohl sie ihre Bewegungen erkennen konnte und daraus schloss, dass sie miteinander redeten, hörte sie nicht das Geringste.

    Dann wandte sich Tristan der Kellertür zu, stieß sie weit auf und ging hinein.
    Charles und Deverell folgten ihm.
    Für den Bruchteil einer Sekunde herrschte Stille.
    » He! «
    » Was …? «
    Schläge. Poltern. Abgerissene Schreie und Flüche. Es war mehr als nur ein kleines Handgemenge.
    Mit wie vielen Männern mochten sie es wohl zu tun haben? Leonora war von zweien ausgegangen: Duke und seinem Helfershelfer; aber es klang nach deutlich mehr …
    Ein furchtbarer Bums erschütterte die Wände.
    Sie atmete erschrocken ein und starrte ins Dunkel. Das Licht war erloschen.
    Sie konnte einen Schemen ausmachen, der durch die hintere Kellertür am Ende des Ganges hinausstürzte. Er drehte sich um, warf die Tür hinter sich zu und fummelte an ihr herum. Sie erkannte das kratzende Geräusch eines schweren alten Eisenschlosses, das sich schwergängig verriegelte.
    Der Mann drehte sich abrupt um und rannte wie ein Irrer mit wirrem Haar und wehendem Mantel den Gang entlang in Richtung Treppe.
    Erschrocken und vor stummer Erkenntnis wie erstarrt - denn dieser Mann war kein anderer als Duke Martinbury selbst - rang Leonora nach Atem. Sie wollte sich zwingen, ihre Röcke zu raffen, um sich im nächsten Moment umzudrehen und zu fliehen, doch Duke hatte sie offenbar noch gar nicht entdeckt; vor der vorderen Kellertür, die nun weit geöffnet war, kam er abrupt zum Stehen.
    Er machte einen Schritt hinein, griff nach der Türklinke und zog sie mit einem Knall zu. Er hielt sie fest und fummelte hektisch daran herum.
    Durch die plötzliche Stille hindurch vernahm Leonora ein verräterisches Kratzen und dann ein dumpfes Klacken, als der Riegel ins Schloss sprang.

    Mit bebender Brust trat Duke einen Schritt zurück. Über seiner geschlossenen Faust schimmerte die Klinge eines Messers.
    Ein Schlag traf die Tür, dann wurde an der Klinke gerüttelt.
    Durch die schweren Bretter hindurch erklang ein gedämpfter Fluch.
    »Ha! Hab ich euch!« Mit glühendem Gesicht wandte er sich um.
    Und entdeckte sie.
    Leonora wirbelte herum und rannte los.
    Sie war nicht annähernd

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