Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
Vom Netzwerk:
los!«
    Lassiter riss sie an sich, und plötzlich spürte er, wie die Spannung aus ihrem Körper wich. Magena schmiegte ihre Wange an seine Brust. Er fühlte, wie ihr Herz in der Brust wummerte.
    Der Kampf war zu Ende.
    »Lassiter.« Das Wort war nur ein Hauch.
    »Ich bin ja da«, flüsterte er.
    Von jäher Leidenschaft übermannt, küsste sie ihn auf den Mund. Er streichelte über ihr nasses Haar, als er die Liebkosung erwiderte.
    Eng umschlungen gingen sie neben der Tränke zu Boden.
    ***
    Hinto zog unwillkürlich den Kopf, ein, als von links ein Trupp Soldaten auftauchte und im Schritttempo die Hauptstraße entlangritt. Ihre blauen Uniformen schimmerten im Sonnenlicht. Der Offizier, der die Abteilung anführte, warf ihm einen abfälligen Blick zu.
    Vielleicht war es doch ein zu großes Wagnis gewesen, den Indianeragenten nach Mexican Hat zu begleiten. Die Stimmung in der Stadt hatte sich aufgeheizt, seit sie mit dem toten Weißen aufgetaucht waren. Kaum waren sie auf der Main Street, schon erschien der Sheriff und bestürmte sie mit Fragen.
    Hinto wusste nicht, wie die Leute reagierten, sobald sie hörten, dass ein Mitglied des Navajostammes den weißen Mann getötet hatte.
    Paisley hatte sich über die Umstände von Merricks Tod nur zögernd geäußert. Wahrscheinlich hatte das Gedruckse den Sternträger misstrauisch gemacht. Er hatte Paisley mit ins Sheriff’s Office genommen.
    Darin saßen sie jetzt schon eine ganze Weile.
    Hinto stand am Geländer vor dem Haus und wartete, dass Paisley wieder herauskam. Allmählich kam er sich vor, als würde ihm der Boden unter den Sohlen brennen.
    Immer mehr Leute kamen auf die Straße. An jeder Ecke wurden die Köpfe zusammengesteckt und getuschelt. Sie zeigten mit Fingern auf ihn. Einige schüttelte drohend die Fäuste oder beschimpften ihn.
    Der Navajo gab sich äußerlich gelassen, aber tief in seinem Innern peinigte ihn die Angst. Er fragte sich, was er tun sollte, wenn die Leute auf ihn losgingen. Wahrscheinlich gar nichts, denn sobald er Widerstand leistete, würde das ihren Zorn noch weiter anstacheln. Und wenn er jetzt floh, würde das die Leute erst recht auf die Palme bringen.
    Verstohlen spähte er durchs Fenster in das Büro des Sternträgers.
    Der Sheriff, ein rotgesichtiger Mann mit einer Zigarillo im Mund, stand vor dem Stuhl, auf dem Paisley saß, und redete auf ihn ein.
    Paisleys Antworten waren nur kurz. Er wirkte eingeschüchtert und sehr nervös.
    Hinto verspürte Durst. Obwohl es schon ein wenig dämmerte, war es unheimlich heiß. Er musste unbedingt etwas trinken. Im Lederbeutel an seinem Sattel war eine Feldflasche.
    Als er zu seinem Mustang an den Zügelholm trat, kam ein Mann über die Straße und blieb vor unmittelbar ihm stehen. Der Mann hatte ein Allerweltsgesicht und trug einen Revolvergürtel mit auffällig blitzender Schnalle. Er neigte seinen Kopf seitwärts und blinzelte gegen die tief stehende Sonne.
    »Stimmt es, dass einer von euch roten Bastarden Brad Merrick gekillt hat?«, fragte er barsch.
    Hinto, die Feldflasche in der Hand, überlegte, was er auf diese Provokation antworten sollte.
    »Hab dich was gefragt, Rothaut!«, knurrte der Mann.
    »He, Lionheart !«, rief eine dünne Frau von der anderen Straßenseite. »Zeig ihm doch mal dein Essen, dann redet er bestimmt!«
    Die Leute grölten beifällig.
    Ein dicker Mann mit Säufernase meinte: »Ich sag’s doch immer, den Indsmen geht’s noch viel zu gut. Kit Carson hätte sie alle umlegen müssen, damals im Canyon de Chelly.«
    Ja, es war eine schlechte Idee gewesen, Paisley zu begleiten. Hinto war sich da jetzt ganz sicher. Er wagte es nicht, die Flasche an die Lippen zu setzen. Unschlüssig hielt er sie auf halber Höhe. Der kleine Giftzahn, der vor ihm stand, starrte ihn an wie die Klapperschlange das Kaninchen.
    »Warst du es?«, knurrte der Mann. »Hast du Brad Merrick kaltgemacht?«
    »Nein, ich war’s nicht.«
    »Du redest«, sagte der kleine Mann und grinste schief. »Das ist doch ein prima Anfang. Sag mir, wer es gewesen ist! Du weißt es, nicht wahr?«
    Hinto schüttelte den Kopf.
    »Du weißt es nicht?« Der Mann öffnete seine Jacke. »Du lügst mich doch nicht an, oder doch?«
    »Klar lügt der Kerl!«, rief die dünne Frau. »Er will dich zum Affen machen, Beau!«
    Hinto fing an zu schwitzen. Die Situation schien aus der Kontrolle zu geraten. Ganz gleich, was er jetzt tat, es würde das Falsche sein. Die Leute, denen er hier ausgeliefert war, hatten ihr Urteil bereits

Weitere Kostenlose Bücher