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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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aufgehen lassen. Außerdem ist es draußen ja nass und der Fluss nicht weit.«
    Bury St. Edmunds
    »Du begreifst doch, dass er sterben musste, nicht wahr?« Im Salon des Hauses, das sie in Bury St. Edmunds zu ihrem Hauptquartier gemacht hatten, füllte Alex Daniels Glas, das Roderick aus der abgeschlossenen Anrichte befreit hatte, mit feinem Brandy nach.
    Unglaublich geschickt, dachte Daniel, als er einen herzhaften Schluck nahm. Gewöhnlich war Alex enthaltsam, aber heute Abend nippte auch er an einem Glas.
    »Armer Roderick.« Kopfschüttelnd stellte Alex die Karaffe auf die Anrichte. »Wirklich traurig ... dass er so untauglich ist.«
    »In der Tat.« Daniel trank noch einen Schluck. Er war immer noch ein wenig erschüttert, wenn auch nicht durch Rodericks Tod - denn dieses Ereignis hatte sich seit einiger Zeit angekündigt, und schließlich war es der fehlende Sinn seines idiotischen Halbbruders für die Folgen seines Handelns, der sie alle drei in diesem Sumpf hatte landen lassen. Und doch, er hatte diesen Tod in dem bewussten Augenblick nicht kommen sehen - hatte ihn in Alex’ Augen nicht gesehen, bis der Dolch sein Ziel gefunden hatte.
    Aber Alex hatte recht gehabt. Roderick hatte sterben müssen, unverzüglich und genau in jenem Moment. Dank Alex’ flinker Gedanken waren die beiden sauber aus der Sache herausgekommen.
    Daniel hob das Glas und musterte Alex eindringlich.
    »Auf Roderick, diesen Idioten, der bis zum Schluss geglaubt hat, dass unser Sire ihn stets retten würde. Er war ein Dummkopf, ja. Aber er war auch unser Bruder.« Er trank.
    Alex nippte.
    »Halbbruder.« Er verzog die Lippen. »Leider hat er die bessere Hälfte verpasst. Die schlauere.«
    Anerkennend hob Daniel sein Glas, sagte aber nichts. Alex und er teilten sich den Vater, hatten aber andere Mütter, was hieß, dass die schlauere Hälfte, auf die Alex angespielt hatte, bei ihm auch fehlte. Er betrachtete sein Glas und beschloss, mit dem Trinken vorsichtshalber aufzuhören.
    »Aber nun spielt Roderick keine Rolle mehr, mein Lieber. Wir hingegen schon.« Alex’ Stimme klang leise, aber klar, und wie immer verführerisch. »Und wir müssen sicherstellen, dass nicht wir am Galgen baumeln.«
    »Zweifellos.« Daniel stellte sein Glas ab und sah Alex an. »Wie immer kannst du voll und ganz über mich verfügen, aber ich denke mal, dass ich mich um Monteith kümmern sollte. Wir brauchen seine Kopie des Briefes.«
    Alex nickte.
    »Während du dich darum kümmerst, organisiere ich einen weiteren Umzug. Leider sind wir hier dem Ort zu nahe, an dem Roderick sein Ende gefunden hat. Unsere Gegner könnten auf die Idee kommen, sich auf die Suche zu machen. Ich muss für uns nicht zu weit entfernt einen anderen Ort finden, bis du mit Monteiths Brief zurückkehrst.«
    »Und dann brauchen wir einen Ort, an dem wir Carstairs willkommen heißen können.«
    »Allerdings.«Alex’ Augen glitzerten. »Morgen fange ich an, mich auch darum zu kümmern. Jetzt wissen wir, dass er in hoher Geschwindigkeit den Rhein herunterkommt, aber es ist alles andere als sicher, dass er den Weg durch Rotterdam nimmt. Wir haben schon Befehle an alle auf der anderen Seite des Kanals ausgegeben, um sicherzustellen, dass eine warmherzige Begrüßung auf ihn wartet. Aber was glaubst du, wie wahrscheinlich es ist, dass er nach Felixstowe oder Harwich eilt? Das sind doch schließlich die nächsten und bequemsten Häfen in diesem Teil des Landes.«
    »Meinst du nicht auch, dass er das Original bei sich haben wird?«
    Alex nickte.
    »Allein schon die Tatsache, dass er auf der direktesten Route einläuft... unser Herr der Puppen versucht nicht, mit ihm zusätzliche Sektenmänner abzuziehen, sondern ihm den kürzesten und sichersten Weg zu ermöglichen. Das heißt, er ist unsere Chance, zum Herrn der Puppen zu gelangen. Daher ist er der letzte Mann, der in England landet, und das ist auch der Grund, weshalb Monteith von der anderen Seite einläuft.«
    »Carstairs wird also nicht mehr lange auf sich warten lassen.«
    »Nein. Das, was ich in Rotterdam vorhabe, wird ihm auf jeden Fall den Wind aus den Segeln nehmen. Mehr brauchen wir aber auch nicht.« Alex schaute Daniel an. »Du kümmerst dich um Monteith und überlässt es mir, die Begrüßung für Carstairs zu organisieren. Wenn du mit Monteiths Brief zurückkehrst, wird alles bereit sein.« Alex lächelte absichtlich boshaft. »Wer auch immer unser Herr der Puppen ist, ich garantiere, dass Carstairs ihn nie erreichen wird.«
    Daniel

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