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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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so strotzen; er würde schneller vorankommen, wenn er sie mied.
    Den verstreut liegenden Ställen wich er ebenfalls in großem Bogen aus.
    Als er weiter durch den frostigen, grauen Tagesanbruch ritt, stellte er sich vor, ein oder mehrere Rennpferde zu besitzen. Pferderennen war der Sport der Könige; die Aussicht darauf sollte Alex eigentlich gefallen, und sie besaßen genug Reichtümer, um es sich leisten zu können. Ja, wo er gerade darüber nachdachte, welche bessere Tarnung konnte es geben, als eine Weile hier in England zu bleiben, sobald sie erst einmal alle vier Abschriften von Rodericks unglücklichem Brief vernichtet hatten? Die Sektenmänner konnten sie nach Hause schicken und ihre erfahrensten Männer damit beauftragen, die Dinge in Indien am Laufen zu halten -es konnte so arrangiert werden, dass es ihm und Alex erlaubt war, hier in England ihre Ausbeute zu genießen - zumindest für eine gewisse Zeit.
    Die Aussicht darauf, ihre Herrschaft so weit auszudehnen und all ihren Reichtum zu benutzen, um die Fantasien zu befriedigen, mit denen sie nach Indien gegangen waren, ohne dass sie damals das Kapital oder die damit verbundene Macht besessen hatten, sie auch auszuleben, war wirklich anziehend.
    Und dann lahmte plötzlich sein Pferd.
    Er fluchte, überprüfte den Gang des Pferdes, aber es war kein Weiterkommen. Daniel stieg ab und schaute sich um. Weiter vorn in einer weiten, flachen Senke in der Heide lag ein großer Stall. Sein Blick fiel seitlich auf das Gebäude, von hinten; die vorderen Türen konnte er nicht sehen. Aber noch während er hinschaute, strömte eine größere Gruppe Pferde samt Reitern heraus und ritt fort.
    Über die Heide zum morgendlichen Training.
    Im Stall würden immer noch genug Pferde stehen. Zum Beispiel die der Jockeys, bestimmt aber auch andere wie ältere Rennpferde oder solche, die Ruhe brauchten. Die Vorstellung, solch ein Tier auszuprobieren, ließ ihn so schnell, wie sein lahmender Rappe es gestattete, zum Stall ausschreiten.
    Den Rappen nahm er mit; der Anblick eines Mannes, der ohne Pferd über die Heidelandschaft bei Newmarket stapfte, war zu merkwürdig, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Es gab mehrere Hintertüren, an denen er vorsichtig rüttelte, um festzustellen, dass sie fest verriegelt und verrammelt waren. Er umrundete den Stall, fand die großen Vordertüren weit geöffnet und keine Menschenseele weit und breit.
    Lächelnd und kühn betrat er den Stall und ging den langen, freien Gang in der Mitte mit Boxen zu beiden Seiten hinunter.
    Es war ein sehr großer Stall, und wie er gehofft hatte, waren nicht wenige Boxen belegt und hinten eine Auswahl Gäule angebunden - vermutlich Pferde, die die Jockeys zugeritten hatten.
    Er band den lahmen Rappen zu den Pferden der Jockeys und verbrachte dann einige Zeit damit, die Pferde in den Boxen abzuschätzen. Jahrelang hatte er sich außerhalb Englands aufgehalten, aber ein erstklassiges Pferd konnte er immer noch erkennen, wenn sein Auge darauf fiel. Und ein paar Tiere waren echte Schönheiten. Er entschied sich für ein rötlichbraunes Tier, holte seinen Sattel und das Zaumzeug vom Rappen, öffnete die Box des Rötlichbraunen und trat ein.
    Leise summte Daniel eine Melodie, als er sich dem Wallach näherte, gönnte sich ein paar Minuten, um dessen Konturen zu betrachten, zog das Zaumzeug auf und sattelte ihn.
    Er straffte den Sattelgurt, als ein Geräusch an der Stalltür ihn in die Richtung blicken ließ.
    Ein alter Mann mit großen, knorrigen Händen stand leicht gebeugt jenseits der Tür im Gang und musterte ihn mit hervorquellenden Augen.
    »He, da! Was erlauben Sie sich da eigentlich? Das ist ein Privatstall.«
    »Ach, wirklich?« Daniel drehte den Rotbraunen vorsichtig um und führte ihn aus der Box. »Nun, wenn das so ist, mache ich mich lieber auf den Weg.«
    »He, nein! Sie können nicht einfach eines unserer Pferde mitnehmen.« Der alte Mann packte Daniel am Ärmel.
    Daniel riss sich los; sein Unterarm kollidierte mit dem Gesicht des Mannes. Er gab die Zügel des Rotbraunen aus der Hand, schwenkte herum und rammte seine rechte Faust in den Unterleib des alten Mannes, worauf er einen scharfen Schlag auf dessen Kopf folgen ließ.
    Der alte Mann ging zu Boden. Keuchend und stöhnend fiel er auf den mit Stroh gestreuten Erdboden und krümmte sich. Daniel schaute auf ihn hinunter, zog dann kalt den Stiefel zurück und trat boshaft auf den alten Mann ein, ein Mal, zwei Mal und ein letztes Mal noch gegen die

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