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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Nummer sicher und ritt in angemessenem Abstand hinter Daniel. Ihre Beziehung spielte keine Rolle - selbst Alex hätte nicht bestimmen können, was genau es mit ihr eigentlich auf sich hatte - und es spielte auch keine Rolle, dass er sich auf Daniel verlassen konnte, ihn schätzte und dass er ihn nicht verlieren wollte. Nein, noch nicht einmal Daniel würde Alex gestatten, ihn, Alex, in Gefahr zu bringen.
    Sobald Daniel langsamer ritt, drosselte auch Alex das Tempo. Im Schatten eines Dickichts beobachtete er, wie Daniel sich den schwarzen Seidenschal von seinem Hals loswickelte und ihn in die Tasche stopfte, bevor er die Zügel wieder aufnahm und weiterritt.
    Alex begrüßte es. Selbst wenn um diese Uhrzeit erst wenige Menschen auf den Beinen sein würden, könnte es doch einige geben - und niemand musste einen Gentleman wie Daniel erblicken, der die Hauptinsignien der Sekte offen zur Schau stellte.
    Alex ging stumm mit sich zu Rate und zog es dann vor, die Stadt nur zu streifen und Daniel dort aufzulesen, wo der wieder auftauchen würde, nämlich an der Straße nach Newmarket. Er kalkulierte, dass er in der Kälte und auf den dunklen, ländlichen Straßen etwas weiter reiten musste - bis Newmarket oder besser noch darüber hinaus -, bevor sein unvermutetes Auftauchen auf dem Rücken eines Pferdes als Begrüßung aufgefasst werden konnte, so als ob er in eifrigster Vorfreude dem zurückkehrenden und siegreichen Daniel entgegenritt.
    In einem an der Straße nach Newmarket gelegenen Dorf östlich von Cambridge hielt Daniel vor einem kleinen Gasthaus, das gerade geöffnet hatte. Er brauchte ein heißes Getränk, um die Kälte zu vertreiben, die ihm langsam ins Mark drang - und während er trank, konnte er ebenso gut nach Verfolgern Ausschau halten.
    Er hockte sich vorn in die Ecke des verrauchten Schankraumes mit der niedrigen Decke. Während der Wirt im Kaminfeuer herumstocherte, schaute Daniel mit einem Auge auf die Straße und nippte an einem Becher dampfenden Apfelwein. Das siedend heiße Getränk wärmte ihn. Als die Glut in seinem Innern sich ausbreitete, wandte er seinen Geist der Frage zu, was ihm wohl als Nächstes blühen würde.
    Er fragte sich, ob Alex sich immer noch im Haus in Bury aufhielt oder ob das neue Hauptquartier schon gefunden war. Denn Alex hatte beabsichtigt, ein neues Quartier zu finden, als er Bedford verlassen hatte; es war also durchaus möglich, dass sie schon umgezogen waren. Ungeachtet dessen würde Alex entweder eine Nachricht zurücklassen oder auf ihn warten. Auf Letzteres würde er wetten, denn der Brief, den er wiedererlangt hatte, bedrohte Alex ebenso sehr wie ihn selbst.
    Ganz bestimmt würde Alex ihn so schnell wie möglich sehen wollen, und dann konnten sie sich gemeinsam anschauen, wie das Pergament in Flammen aufging.
    Trotz der frühen Stunde herrschte bereits Verkehr auf der Straße - hin und wieder ein Wagen auf dem Weg zum Markt, hin und wieder ein Reiter auf dem Weg nach Newmarket oder in die andere Richtung nach Cambridge. Ein paar Kutschen holperten vorbei, eine davon die nächtliche Postkutsche. Anzeichen von Verfolgung gab es nicht.
    Allerdings war Daniel überrascht, dass auch seine Wache nicht auftauchte. Andererseits ... obwohl seine Leute schneller ritten als er und deshalb auch bald in seine Nähe kommen sollten - selbst wenn man die Zeit einkalkulierte, die sie brauchten, um die vier im Hof zu quälen - wussten sie auch, dass sie sich von den Hauptstraßen besser fernhalten und eher in den Feldern aufhalten sollten; falls notwendig, konnten sie sich tagsüber irgendwo in einer Scheune ausruhen.
    Seine Wachen gehörten zu den besten Kämpfern, sie wurden nur durch Alex’ Wachen überflügelt. Nicht mehr lange, und sie würden auftauchen.
    Er leerte seinen Becher, stellte ihn ab, erhob sich und warf eine Hand voll Münzen auf den Tisch, bevor er hinausging und den Blick über die Straße nach Cambridge schweifen ließ. Verfolgt wurde er nicht; dessen war er sich mit jeder Minute sicherer. Er stieg in den Sattel und ritt wieder los.
    Es gab keinen Grund, direkt durch Newmarket zu reiten. In dieser Gegend wurden Rennpferde trainiert; obwohl es noch früh war, würde es in der Stadt, auf der Heide und in den zahlreichen Ställen bereits geschäftig zugehen. Und tatsächlich, als er sich dem Rand der Heide näherte, erblickte er gruppenweise Rennpferde, die noch vor Morgengrauen ausgeritten wurden. Die engen Straßen der Stadt würden vor Reitern und kleinen Karren nur

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