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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Geruch nur zu gut.
    Aber was das nun wieder zu bedeuten hatte ... er konnte es nicht sagen.
    Er warf den Burschen einen Blick zu und verzog die Lippen.
    »Geht doch schon mal an eure Arbeit. Ich finde allein zurück.«
    Brandon grinste.
    »Sie können sich ja auch kaum verlaufen.«
    Logan lächelte noch breiter und senkte den Kopf. Die beiden hoben die Hand und winkten - oder salutierten sie? Logan zuckte mit keinem Muskel, bis sie verschwunden waren. Und wieder war es so, dass die Erinnerung sich just in dem Augenblick verflüchtigte, als er versuchte, sie festzuhalten.
    Er wandte sich wieder den toten Matrosen zu, prüfte die Gesichter, ihre Kleidung. Aber nichts löste auch nur die geringste Erinnerung in ihm aus. »Arme Seelen«, murmelte er schließlich, »wie geht es jetzt eigentlich mit euch weiter?«
    »Das kann ich Ihnen sagen.«
    Logan wirbelte herum und entdeckte die Silhouette eines Mannes - eines Gentlemans, der Kleidung nach zu urteilen - in der Tür. Als der Mann eintrat, bemerkte Logan den weißen Kragen.
    »Hallo.« Braune Haare, braune Augen, mittlere Größe. Der Mann lächelte und bot ihm seine Hand. »Sie müssen unser Überlebender sein.«
    Mit festem Griff schüttelte Logan die Hand.
    »Logan. Mehr weiß ich im Moment leider nicht.« Er deutete auf seinen Kopfverband. »Es hat ordentlich auf meinen Schädel gekracht. Aber mir wurde versichert, dass die Erinnerungen am Ende zurückkehren werden.«
    »Oh, verstehe.« Trotz seiner Herzlichkeit musterte der Pfarrer ihn eindringlich, genau wie Edgar und die anderen Männer es vor ihm getan hatten. »Geoffrey Montrose. Der Pfarrer der Gemeinde Torteval.«
    Logan richtete den Blick auf die toten Männer.
    »Die gehören jetzt also Ihnen.«
    »Traurig, ja, aber so ist es. Ich bin gekommen, um ein paar Gebete für sie zu sprechen.« Er schaute sich die Leichen genauer an und verzog dann das Gesicht. »Obwohl ich befürchte, dass meine Gebete nicht ganz passend sind.«
    »Ich bin nicht überzeugt, dass es sich um Spanier handelt. Vielleicht sind es Portugiesen. In diesem Fall wären Ihre Gebete doch angemessen.« Logan hatte keine Ahnung, woher er das wusste; aber er war sich sicher, dass er recht hatte.
    Montrose wusste es offenbar auch, denn auch er nickte.
    »Das ist wahr. Nur zu wahr.« Er schaute Logan an. »Kennen Sie die beiden?«
    Logan schüttelte den Kopf.
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Montrose zog seine Stola aus der Tasche und legte sie sich um den Nacken. Wieder fiel sein Blick auf Logan.
    »Möchten Sie bleiben?«
    Logan betrachtete die Toten.
    »Sie waren auf demselben Schiff. Sie sind gestorben. Ich nicht. Mir bleibt zwar nicht mehr, als hierzubleiben und ihrer Aussegnung beizuwohnen, aber das will ich tun.«
    Montrose nickte. In seiner feierlichen, geschulten Stimme fing er an, ein Gebet zu sprechen.
    Mit gesenktem Kopf folgte Logan den Worten. Obwohl sie vertraut klangen, ganz besonders die Kadenzen, weckten sie keine besonderen Erinnerungen.
    Nachdem Montrose die Rituale vollzogen hatte, die er für passend hielt, folgte Logan ihm zurück in das schwache Sonnenlicht.
    »Machen Sie sich wieder auf den Weg zum Haus?«, fragte Montrose.
    »Ja.« Logan hielt Schritt mit dem Pfarrer. »Ich befürchte, ich darf mich noch nicht weiter entfernen.« Seine Lippen zuckten, als er fortfuhr. »Um die Wahrheit zu sagen, ich weiß nicht genau, ob ich mich nicht vielleicht doch verlaufen würde. Keine Ahnung, wie schlimm mein Gedächtnis beschädigt ist.«
    »Nun, wenn Sie gesund werden wollen und sich erholen müssen, dann sind Sie hier genau in die richtigen Hände gefallen.« Montrose warf ihm einen scharfen Blick zu. »Linnet ... Miss Trevission ... ist dafür berühmt, Streuner aufzulesen und ... hm, ja, man kann wohl sagen, sie zu pflegen, bis sie wieder voll und ganz gesund sind.«
    Logan war nicht ganz klar, ob er beleidigt worden war, wenn auch untergründig, ließ die Bemerkung aber durchgehen. Er besaß, da war er sich ziemlich sicher, eine dickes Fell; außerdem wollte er eine Frage stellen.
    »Die Kinder?«
    »Auch die Männer. Und dann gibt es noch die Tiere.«
    Logans Lippen zuckten, aber er hielt an seiner Absicht fest.
    »Ich hatte angenommen, dass die Kinder aus der Verwandtschaft stammen.« Nicht alle, aber Gilly hatte die gleiche Haarfarbe wie Linnet ... immerhin also möglich.
    Montrose errötete leicht, denn er hatte eindeutig verstanden, welche Beziehung Logan vorschwebte.
    »Nein. Nein, überhaupt nicht. Es sind Waisenkinder,

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