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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sein musste, der vorhersehbare Folgen mit sich brachte. Seit Jahrzehnten schon hatte er keinen solchen Traum mehr gehabt; daher hatte ihn zuerst die Frage beschäftigt, warum es ausgerechnet jetzt gesche-hen war. Aber dann hatte er die schlafende Linnet neben sich entdeckt und nicht mehr gewusst, was er noch denken sollte. Oder sich vorstellen. Und doch war sie zugedeckt und eingepackt gewesen wie eine Nonne ... außerdem hatte eine dicke Decke zwischen ihnen gelegen. Daraus hatte er geschlossen, dass sein erster Gedanke richtig gewesen war - alles, woran er sich erinnerte, war nur ein Traum gewesen.
    Aber dann war sie erwacht. Hatte die Augen aufgeschlagen, ihn angeschaut, gesprochen. Und von diesem Moment an war er sich nicht mehr so sicher gewesen. Und je mehr er über sie erfuhr, über den seltsamen Haushalt und ihren ungewöhnlichen Stand, je mehr grübelte er darüber nach, ob seine zusehends klaren Erinnerungen wirklich nur ein Traum waren ...
    Er war sich immer noch nicht darüber im Klaren, als Linnet das Zimmer betrat.
    Obwohl Logan sich keinen Millimeter bewegte, richtete sich seine Aufmerksamkeit sofort auf sie, und er hielt sie mit dem Blick fest. Linnet merkte es, obwohl sie nicht in seine Richtung schaute. Und doch spürte sie das Gewicht, das Durchdringende an dem Blick aus seinen dunkelblauen Augen.
    Hatte er sich erinnert? Wusste er Bescheid?
    Eigentlich hatte sie sich eingebildet, dass sie mit ihrer gewöhnlich unbestrittenen Autorität keine Schwierigkeiten haben würde, weiterhin so zu tun, als wäre nichts zwischen ihnen geschehen. Aber zu ihrer großen Verwirrung und zu ihrem noch größeren Leidwesen musste sie entdecken, dass sie sich in einer vollkommen unvorhersehbaren Zwickmühle befand.
    Falls er das, was geschehen war, nur für einen Traum hielt und davon überzeugt blieb, würde nichts weiter geschehen.
    Es würde keine weiteren Zwischenfälle geben; sobald er sich erinnert hatte, wer er war, würden sie und er als bloße Bekanntschaften auseinandergehen.
    Niemals wieder würde sie das erleben, was sie in der Nacht zuvor erlebt hatte.
    Und das war die Zwickmühle.
    Falls er sich aber doch erinnerte, falls er gewahr wurde, dass es all diese heißen Minuten tatsächlich gegeben hatte -dann würde sie mehr bekommen. Viel mehr sogar, denn es blieben noch viele Nächte, bis ihm wieder einfallen würde, wer er war und wo er sich eigentlich aufhalten sollte.
    Und doch wollte sie sich nicht in dieses Fahrwasser begeben. Mehr als ein paar Wortwechsel hatte es nicht bedurft, um festzustellen, dass er nicht zu den Männern gehörte, die so etwas auf die leichte Schulter nahmen. Die meisten Männer reihten sich widerspruchslos ins Glied, sobald sie mit ihrer gebieterischen Natur konfrontiert wurden - er nicht. Die Vorstellung, wie er fast nackt vor ihr auf der Bettkante saß, spukte ihr aufdringlich durch den Kopf. Ganz bestimmt war er nicht leicht zu führen und würde es auch niemals sein.
    Was sollte sie also tun - ihn darauf stoßen, was geschehen war, oder nicht? Und während die kluge und vernünftige Seite in ihr streng dafür votierte, keinerlei Risiko einzugehen, wollte die wilde Seite in ihr die Gelegenheit um jeden Preis beim Schopf ergreifen, Risiko hin oder her. Ihre wilde Seite war also unbedingt dafür, das Wagnis einzugehen - was sie bis an diesen Punkt geführt hatte.
    Selbst während sie Geoffrey lächelnd die Hand gab, war ihr bewusst, dass Logan sie beobachtete, alles registrierte, angestrengt nachdachte ... die Versuchung war groß, ihm ein Zeichen zu geben. Aber sie unterdrückte den Impuls und fragte Geoffrey:
    »Wie geht es Mrs. Corbett? Hast du sie kürzlich gesehen?«
    Geoffrey nickte.
    »Es geht ihr besser. Aber sie beharrt darauf, in ihrem Cottage zu bleiben. Wer könnte es ihr verübeln? Seit... ach, seit einer kleinen Ewigkeit ist es ihr Zuhause. Ich kann gar nicht so weit zurückdenken, wie sie dort schon wohnt.«
    »Ja, sie hat schon dort gewohnt, als wir noch Kinder waren. Aber damals war ihr Ehemann noch am Leben, und ihre Söhne auch.« Linnet hielt inne. »Ich werde ein Auge auf sie haben. Schließlich komme ich oft genug vorbei.«
    Sie setzte sich und plauderte mit Geoffrey über Gemeindeangelegenheiten, über die Menschen auf dem Anwesen der Trevissions und darüber hinaus. Logan hörte genau hin, sagte aber nichts und stellte auch keine Fragen. Er war zwar groß und stark, konnte aber tatsächlich reglos dasitzen und seine Umgebung vergessen machen, dass er

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