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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nichts davon zu erzählen.
    Kurz nach Mittag erreichten sie St. Peter Port. Die Stadt zeigte nach Osten, über eine grob hufeisenförmige Bucht, die von einem schmalen, felsigen Kap begrenzt war. Ein Schloss und die dazugehörigen Gebäude lagen rechter Hand; Schießscharten bewachten den engen Kanal, der die Bucht mit dem Meer verband.
    »Castle Cornet«, erklärte Linnet, »es ist immer noch eine Garnison.«
    Logan nickte. Schaute die abschüssigen, schmalen Kopfsteinpflasterstraßen hinunter, die zu den Anlegeplätzen unterhalb der Stadt führten, und begriff, warum in St. Peter Port die Nachfrage nach Eseln so groß war.
    Aber anstatt die vier Tiere und den Wagen noch weiter hinunterzulenken, bog Linnet in den Hof eines Gasthauses ein, das auf einer Hochebene über der eigentlichen Stadt gelegen war.
    Der Wirt steckte den Kopf zur Tür hinaus, um nachzusehen, wer angekommen war, strahlte sofort über das ganze Gesicht und kam heraus, um sie zu begrüßen.
    Logan schaute zu, während Linnet die Begrüßung des Wirts erwiderte und sich umdrehte, um Edgar und John nicht auszuschließen, die bereits von der Ladefläche gehüpft waren. Logan lauschte aufmerksam, weil er keine Ahnung hatte, was geplant war. Nachdem Linnet vereinbart hatte, die Esel und den Wagen ein paar Tage lang unterzustellen, kletterte er hinunter und schnappte sich sowohl seinen als auch ihren Beutel von der Ablage. Er trat zurück, als die drei Stallknechte auf den Befehl des Wirtes hin herbeieilten, um den Wagen zu ergreifen; sobald er fortgezogen worden war, ging er zu Linnet und dem Wirt hinüber, just in dem Moment, in dem Edgar und John sich an die Mütze tippten und mit schwingenden Taschen in die Stadt eilten. Verwundert beobachtete Logan, wie die Burschen verschwanden.
    Linnet schaute ihn an, warf dann dem Wirt einen Blick zu.
    »Das ist Logan.«
    Er wandte sich zum Gastwirt und senkte den Kopf und freute sich, dass Linnet sich daran erinnerte, wie beharrlich er darauf bestanden hatte, anderen Menschen so wenig wie möglich über ihn zu verraten. Auf jeden Fall sollte vermieden werden, dass die Knechte der Schwarzen Kobra von seinem Aufenthalt auf Mon Coeur erfuhren.
    »Ich hatte überlegt«, fuhr Linnet fort, »dass Logan und ich bei dir zu Mittag essen, Henri, bevor wir uns um unsere Geschäfte unten kümmern.«
    »Aye. Kommen Sie herein.« Der Gastwirt strahlte über das ganze Gesicht, als er sie hereinwinkte. »Die Misses wird höchst erfreut sein, Sie zu sehen. Und gerade eben hat sie Pasteten aus dem Ofen geholt.«
    Lächelnd hielt Linnet mit Henri Schritt, achtete aber genau darauf, dass Logan hinter ihr blieb. Bei jeder Fahrt nach St. Peter Port ließ sie die Esel und den Wagen bei Henri und seiner Frau Martha stehen, bis sie das Gefährt wieder brauchte, um Waren von unten zu holen.
    »Das heißt, die Esperance läuft wieder aus?« Henri schaute sie an. »Das Wetter hat sich gedreht. Von Norden drohen Stürme.«
    Linnet lächelte. Es war wenig überraschend, dass Henri neugierig war, weshalb die Esperance in dieser Jahreszeit auslief.
    »Ich rechne damit, dass sie nur für kurze Zeit unterwegs ist. Für unerwartete Geschäfte, die drüben zu erledigen sind.«
    Linnet hatte die Tür zum Gasthaus erreicht und trat ein. Sie brauchte Logan nicht anzusehen, um zu wissen, dass er nicht zu weiteren Fragen einladen wollte.
    »Wir warten in der Wohnstube auf unser Mittagessen.«
    »Ja, natürlich. Dort brennt ein ordentliches Feuer. Ich schicke Ihnen Martha.«
    Sie forderte Logan mit einem Blick auf ihr zu folgen und führte ihn in die saubere und zu dieser Tageszeit leere Stube.
    Logan ging ihr nach. Inzwischen waren auch bei ihm neugierige Fragen aufgetaucht, aber Linnet verriet ihm nicht mehr als dem Gastwirt. Offenbar hatte sie in der Stadt eigene Geschäfte zu erledigen. Aber dann tauchte die Ehefrau des Gastwirtes auf und verschwand wieder, und mit den Serviermädchen, Linnets Plaudereien über die Stadt und den bemerkenswert köstlichen Pasteten war die Mahlzeit schon bald vorüber. Er folgte ihr aus dem Gasthaus, bevor er mehr über die Sache erfahren hatte.
    Mit einem Beutel in jeder Hand stieg er hinter ihr die abschüssigen Straßen hinunter und registrierte die zahlreichen Esel und die Geschäftigkeit der Menschen überall. Ihr Abstieg verlief vorbei an Häusern, die Seite an Seite erbaut worden waren und sich gegenseitig stützten; alle wirkten gepflegt, sauber gestrichen, die Veranden gefegt und gewischt. Weiter unten kamen

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