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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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lange Stiefel heraus, deren Verschlüsse sie aufknöpfte, während sie Logan anschaute. »Glaub mir, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass die Esperance das beste Schiff für deine Mission wäre ...«
    Sie stieg in die Stiefel - hohe Stiefel aus glänzendem schwarzem Leder, deren Stulpen ihr bis über die Knie reichten - zerrte und stampfte, richtete sich auf und schaute ihm direkt in die Augen.
    »Wenn ich nicht überzeugt wäre, dass die Esperance das sicherste Schiff für dich ist, würde ich meine Gefühle beiseiteschieben, dir den besten Kapitän suchen und ihm den Arm verrenken, bis er bereit ist, dich an meiner Stelle mitzunehmen.«
    Linnet machte sich daran, ihr Haar mit raschen Bewegungen zu glätten.
    »Wie die Dinge nun einmal liegen, wirst du akzeptieren müssen, dass ich in dieser Angelegenheit am besten weiß, was zu tun ist. Nach Beurteilung aller wichtigen Kriterien ist die Esperance das beste Schiff, um dich und deinen Brief nach Plymouth zu bringen.«
    Mit zusammengekniffenen Augen und versteinerter Miene saß Logan da und beobachtete sie. Sie konnte förmlich mit Händen greifen, dass er nach einem Weg suchte, ihren Argumenten zu widersprechen. Linnet flocht sich Zöpfe, stellte sich vor den kleinen Spiegel, der in die Schranktür eingelassen war, und band sich die Zöpfe wie eine Krone um den Kopf, bevor sie die Nadeln hineinsteckte.
    Im Spiegel schaute sie Logan an und musterte sein Gesicht. Natürlich hatte sie gewusst, dass ihre Anwesenheit ihm Schwierigkeiten bereiten würde, zumal sie das Schiff befehligte, weshalb sie sorgsam darauf geachtet hatte, keinen vorzeitigen Hinweis darauf zu geben. Und doch hatte sie ihm die Wahrheit erzählt, nämlich dass die Esperance mit ihr am Steuer die beste Chance bot, sicher nach Plymouth zu gelangen. Keine einzige Seele würde sich auf Guernsey finden, die das Gegenteil behauptete.
    Und natürlich musste sie ihn noch mit der wichtigsten Eigenheit der Esperance vertraut machen, mit der einen Sache, die ihre Argumente über jeden Zweifel erhaben sein ließen. Aber in ihr nagte das Bedürfnis, dafür zu sorgen, dass er auf ihr Wort vertraute, auf ihr Urteil - zu verstehen und anzuerkennen, dass sie es auf diesem Gebiet nicht nur am Besten wusste, sondern auch Kommandeurin genug war, um die richtigen Entscheidungen hinsichtlich seiner Mission und seiner Sicherheit zu treffen. Ihre Entscheidung, ihn auf die Esperance mitzunehmen, gründete in dem, was richtig war und was sein sollte - nicht auf einer persönlichen Laune.
    Nachdem sie ihr Haar befestigt hatte, griff sie in den Schrank und zog die Kapitänsmütze mit der flotten Kokarde hervor, kehrte zum Bett zurück, zog ein Tuch aus der Tasche und knotete es sich um den Hals.
    Als sie das nächste Mal in ihren Beutel griff, zog sie ein Entermesser hervor, das in einer Scheide steckte.
    Logans Anspannung nahm besorgniserregend zu.
    »Ja, ich kann damit umgehen.« Sie schlug ihre Jacke zurück und schlang sich den Ledergürtel um die Hüften, nachdem sie ihn befestigt hatte, schaute sie auf und begegnete Logans Blick. »Was glaubst du wohl, weshalb ich sofort erkannt habe, woher deine Wunde rührte? Ich hatte recht, nicht wahr?«
    Die Frage zerstreute ihn, lenkte seine Aufmerksamkeit ab, als er sich zurückerinnerte, bis er schließlich zögerlich nickte.
    »Ja.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein!«, rief sie.
    Der Kabinenjunge Jimmy steckte den Kopf durch die Tür.
    »Alles in Ordnung hier drinnen, Captain?«
    »Ja.« Sie konnte sich das Lächeln einfach nicht verkneifen, am wenigsten bei Jimmy. »Wie läuft es oben?«
    »Alle Hände haben sich zur Arbeit gemeldet. Mr. Griffiths scheucht uns durch die Gegend. Ehrlich gesagt, wenn die Tide mitspielen würde, könnten wir heute Abend schon ablegen. Aber sie spielt eben nicht mit, weshalb wir bis morgen warten müssen. Wir können es jedenfalls kaum erwarten, endlich in See zu stechen. So spät im Jahr hab ich gar nicht mehr mit einem Abenteuer gerechnet. Ist wie ein Weihnachtsgeschenk.«
    »Das kann man wohl sagen.« Weil Jimmy neugierige Blicke auf Logan geworfen hatte, bat Linnet ihn mit einer Handbewegung herein. »Das ist Major Monteith. Und er ... oder richtiger ausgedrückt, seine Mission ... ist der Grund, weshalb wir diese Spritztour nach Plymouth unternehmen. Bei ihm solltest du dich also bedanken.«
    Jimmy grinste Logan an und senkte grüßend den Kopf.
    »Major. Von der Mannschaft ist keine Meuterei zu erwarten. Es ist uns ein Vergnügen, Ihnen zu

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