Eine Sündige Nacht
setzte das Tablett auf dem Tisch ab, machte aber keine Anstalten, das Zimmer zu verlassen. Später war es schwer zu entscheiden, wer den ersten Schritt gemacht hatte. Hatte er seine Arme ein winziges bisschen gehoben und seine Hände weit geöffnet, wie um sie aufzufangen? Oder hatte sie mutig damit begonnen? Sie konnten sich nicht erinnern. Alles, was sie später noch wussten, war, dass sie in seinen Armen lag und er sie festhielt.
Tränen strömten aus ihren Augen, und sie hielt sich an ihm fest. Die große Angst und Besorgnis der letzten Stunden fanden den Weg durch ihre Augen. Er wickelte das Handtuch von ihrem Kopf und ließ es auf den Boden fallen. Er wuschelte mit seinen Händen durch ihr nasses Haar und drückte ihr Gesicht an seine harte, warme Brust. Sein Kopf beugte sich zu ihr herunter.
»Zwischen uns beiden, Caroline, gibt es noch etwas, das erledigt werden muss.«
Sie hob ihre tränennassen Augen, um ihn anzusehen. Sie lächelte sanft. »Oh ja, das stimmt.«
»Und es ist schon lange überfällig«, sagte er ruhig und wischte mit den Daumen die Tränen von ihren geröteten Wangen.
»Viel zu lange.«
Er langte hinter zu und schob die Tür zu.
11
D as Zuschnappen des Türschlosses war das einzige Geräusch, das im Zimmer zu hören war. Keine der Lampen war an. Die Sonne hatte gerade begonnen, den östlichen Himmel zu verfärben. Das war das einzige Licht, das durch die durchsichtigen Vorhänge in das Zimmer fiel. Der Zitrusduft einer großen Magnolie wehte hinein.
Sie lag in seinen Armen. Sie war jetzt kein Mädchen mehr, sondern eine Frau, die brauchte, was er zu geben hatte, die es brauchte, sich selbst zu geben.
Er fühlte sich warm an. So warm. Durch seinen Körper lief ein Vibrieren, das ihr bereits beim ersten Mal, als sie ihn gesehen hatte, aufgefallen war. Das hatte sie immer schon angezogen. So auch jetzt. Sie wollte, dass diese Energie genauso durch sie floss wie durch ihn, kuschelte sich dicht an ihn und schloss ihre Arme fest um seine schlanke Taille. Die Haare auf seiner Brust kitzelten ihre Nase. Bei dem Gedanken daran, wie sie sich gegen die harte Rundung seiner Brust lehnte, musste sie lächeln.
Rink hielt sie ganz dicht. Er hatte seine Augen fest geschlossen und fühlte eine großartige Zufriedenheit. Er erforschte sie durch seine Berührung. Seine Hände erkundeten die schmalen Kurven ihres Rückens. Sie glitten unterhalb ihrer schmalen Taille zu ihrem festen, aber weichen
Hinterteil. Sanft umschloss er ihn mit seinen Händen, die sachte drückten, besänftigend streichelten, um nochmals zu drücken, diesmal, um sie zu erregen.
Auch er war erregt, und sie konnten es beide fühlen. Sie seufzte leise vor Glück, während er laut aufstöhnte.
»Caroline, Caroline«, hauchte er in ihr feuchtes Haar, bevor er sich nur so weit von ihr wegschob, um sie küssen zu können. Sie überließ ihm die Führung, und er wanderte mit seiner Zunge in ihren Mund. Es war eine symbolische Inbesitznahme, für die er sich nicht entschuldigte. Seine Zunge erforschte ihren Mund mit aller Gründlichkeit, sie stieß vor, zuckte, forschte und tupfte.
All ihre Sinne sprangen an. Tief in ihr drin summten sie leise. Dann kamen sie mit jeder Bewegung seiner Zunge stärker auf Touren, drehten sich schneller und schneller, bis ihr ganzer Körper bebte.
Sie wurde von ihren Gefühlen überflutet. Sein Haar rollte sich um ihre Finger, während sie ihn am Hinterkopf liebkoste. Der Geruch der Seife, die er zum Duschen benutzt hatte, sein kerniges, frisches Eau de Cologne, sein eigener, ganz besonderer Duft - das alles stieg ihr in die Nase, in den Kopf und berauschte sie. Das leise Stöhnen, das er vor Erregung ausstieß, und die Liebesworte, die er mit stoßweisem Atem hervorbrachte, ließen sie erschauern und gaben ihr Zuversicht.
Und sie wusste, dass sie mit diesem Mann eins war, auch wenn sie keinen Sex hatten. So war es immer gewesen, so würde es immer sein. Das Schicksal hatte es so bestimmt. Von dem Moment an, als sie ihn vor zwölf Jahren das erste Mal gesehen hatte, war das ihre Bestimmung gewesen.
Er hob den Kopf, legte ihr die Hände auf die Schultern und schob sie ein wenig von sich. Ihre rauchigen Augen
schimmerten, als sie in seine sah, in denen das Gold wirbelte. Langsam zog er den Reißverschluss seiner Jeans herunter und schob sie über seine Hüften. Während er sie keine Sekunde aus den Augen ließ, schälte er sich aus ihnen heraus und warf sie zur Seite. Er stand nackt vor ihr.
Sie
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