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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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zu sich hinunter und gab ihr einen langen, tiefen Kuss. Als er sie schließlich wieder freigab, sagte er: »Nicht, dass ich in dieser Situation besonders scharf darauf wäre, darüber zu sprechen, aber warum hast du nie mit Roscoe geschlafen? Und erzähl mir nicht, dass er aufgrund einer vornehmen Gesinnung Rücksicht auf deine Jungfräulichkeit genommen hat.«
    »Nein, davon würde ich niemanden überzeugen wollen. Ich bin mir sicher, dass er die Ehe in unserer Hochzeitsnacht vollziehen wollte.« Sie schloss die Augen und schauderte. »Er kam hier herein. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das überleben sollte, wo ich dich doch so liebte.« Sie hob die Hand und rieb unbewusst mit ihren Fingerrücken über ihre Wange. »Aber ich habe mich auf die Sache eingelassen und war gewillt, meinen Teil dazu beizutragen.«
    Sie schwieg einen Moment lang. Rink starrte an die Decke und wollte nicht daran denken, dass sie denselben Raum, dieselbe Luft mit diesem üblen alten Mann geteilt hatte. »Was passierte dann, Caroline?«

    »Er küsste mich einige Male. Das ist alles. Dann verließ er mich ohne ein Wort. Ich war verwirrt. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Nicht lange danach fiel mir auf, dass er krank sein musste. Ich sah Dinge, die ich normalerweise nicht gesehen hätte, wenn wir nicht zusammen gelebt hätten. Er nahm enorme Mengen an Medikamenten für den Magen und auch andere.
    Als er nicht wieder in mein Zimmer kam, wurde mir klar, dass er höchstwahrscheinlich impotent war und dass das wohl an seiner Medikation lag. Jetzt weiß ich, dass es so war. Wir haben niemals darüber gesprochen. Es hätte sein Ego ganz schön angekratzt, wenn er bei mir versagt hätte, dass er es gar nicht erst versuchte. Wir haben platonisch miteinander gelebt.«
    Nach einer kurzen Pause fragte er: »Hättest du es mir jemals erzählt?«
    »Du meinst, um uns all diese Streitigkeiten zu ersparen? Ich weiß es nicht. Ich habe mich das selbst jeden Tag gefragt. Warum sage ich es ihm nicht einfach und beende unseren Konflikt?« Ihr Finger fuhr von oben bis unten über seine Nase. »Ich habe auch meinen Stolz und wollte, dass du mich trotz allem liebst.«
    »Es war hart. Ich wollte dich. Aber jedes Mal, wenn ich an dich und ihn zusammen dachte, dann …«
    »Sch«, sagte sie und brachte ihn durch ihren Zeigefinger, den sie ihm auf den Mund legte, zum Schweigen. »Ich weiß. Ich verstehe, was du durchgemacht hast.«
    »Weißt du, was er zu mir gesagt hat, damals, als du sein Zimmer im Krankenhaus schon verlassen hattest?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe dir doch angedeutet, er hätte mir etwas hinterlassen. Und zwar dieses: Er warf mir an den
Kopf, ich würde dich niemals haben, weil mein Stolz dem im Wege stehen würde.« Sein Blick verschmolz mit ihrem, ein Mundwinkel hob sich zu einem halben Lächeln. »Und damit lag er falsch. Er hat nicht damit gerechnet, dass ich dich so sehr liebe.« Er berührte ihr Gesicht. »Dann sagte er mir noch, dass ich immer daran denken sollte, dass du seine Frau gewesen bist und dass er dich als Erster hatte.«
    Sie starrte ihn erstaunt an. »Du meinst, er ließ dich absichtlich glauben, dass …«
    »Ja.«
    »Oh, mein Liebling.« Weich küsste sie seine Wange und wischte ein paar Haarsträhnen von seinen Augenbrauen. »Ich dachte, du würdest nur annehmen , dass wir … Aber dass er tatsächlich noch im Sterben wollte, dass du diese Lüge glaubst!«
    Rink lachte verächtlich. »Er kannte mich sehr gut. Fast hätte es gereicht, uns weiterhin zu trennen.«
    »Ich bin froh, dass es nicht funktioniert hat.«
    »Oh Gott«, flüsterte er wild, »ich auch.« Er wand eine Handvoll ihrer Haare um seine Faust. »Wenn ich an all die Stunden denke, in denen ich mich mit dieser Vorstellung zermartert habe. Jedes Mal, wenn ich an euch zusammen dachte, zogen sich meine Eingeweide so stark zusammen, dass es schmerzte. Und die ganze Zeit warst du immer noch du.« Er berührte ihre Lippen. »Meine Caroline aus dem Sommerwald. Dieselbe. Dieselbe.«
    Er zog sie runter und küsste sie, bis sie beide atemlos voneinander ließen. »Dieselbe, aber anders.«
    An seinem weichen Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er genug über ihre Ehe mit seinem Vater gesprochen hatte. »Anders? Wie denn?«, fragte sie schelmisch, zog ihre Knie
an und streckte daraufhin ihre Beine in die Luft. Sie machte elegant spitze Füße wie eine Ballerina. Er beobachtete ihre Füße. Sie waren wunderschön, schmal, mit hohem Spann. Ihre Zehennägel

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