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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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warf eine Handvoll Scheine auf die Theke, und während er sich noch den Rest des Geldes in die Hosentasche stopfte, griff er Carolines Arm und zog sie mit sich zur Tür hinaus.
    Er fuhr rasant nach Hause, aber dem Pickup fehlte der sportliche Motor, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden. Er fluchte, weil der Wagen stotterte und keuchte und nicht so flott lief, wie er es gerne hätte. Als sie Zuhause angekommen waren, öffnete er ihr zwar die Tür, wartete aber nicht, bis sie ausgestiegen war. Stattdessen stampfte er ins
Haus. Sie folgte ihm und fand ihn in der Bücherei, wo er wie ein Tiger im Käfer hin und her lief. Vorsorglich schloss sie die Tür hinter sich und ließ ihre Tasche auf den nächsten Stuhl fallen.
    Er starrte sie an. »Hast du mitbekommen, was jeder hier denkt? Dass du mit meinem Vater geschlafen hast.«
    »Ich war mit ihm verheiratet. Was sonst sollten sie denken?«
    Er fluchte fantasievoll und fuhr mit den Fingern durch sein Haar. »Ich schätze, in der Gegend bin ich wohl die Lachnummer. Die müssen ja ihren Spaß mit mir haben. Diese Vorstellung, dass ich das Erbe meines Vaters antrete.«
    Seine Selbstsucht war zu viel für sie. »Hast du auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie ich mich fühle? Wie sie über mich denken?« Sie legte ihre Hand mit weit gespreizten Fingern auf ihre Brust. »Sie haben doch alle gedacht, dass ich deinen Vater dazu verführt habe, mich zu heiraten. Jetzt glauben sie, ich hätte auch noch meinen Stiefsohn verführt. Was auch immer sie über dich sagen, ist nicht im Entferntesten so schlimm wie das, was über mich im Umlauf ist. Ich komme aus der Gosse, erinnerst du dich? Für sie war das so und wird es immer sein. Und das hat nichts damit zu tun, ob ich mich ordentlich benehme oder nicht. Das ist das Stigma, mit dem ich geboren wurde.«
    »Aber als Ehefrau von Roscoe hättest du dieses Stigma aus der Welt schaffen können, richtig?«
    Sie versuchte, sich um die Antwort zu drücken, aber als sie seinen herausfordernden Blick sah, musste sie ihm antworten. »Ja.«
    »Na, für dich ist es ja echt schade, dass er gestorben ist«, sagte er grausam. »Wenigstens hast du in finanzieller Hinsicht
das große Los gezogen. Ich schätze, die Bedingungen in seinem Testament sind mittlerweile öffentlich bekannt. Jeder wird wissen, dass ich leer ausgegangen bin. Wahrscheinlich denkt die ganze Stadt, dass ich hier herumschmarotze, weil du The Retreat geerbt hast.«
    »Sei doch vernünftig, Rink. Das ist schlicht unmöglich. Jeder hier weiß doch, wie erfolgreich deine Fluggesellschaft ist.«
    »Sie wissen aber auch, wie sehr ich dieses Anwesen liebe. Wahrscheinlich denken sie, ich besorge es dir, damit du mich hier wohnen lässt.«
    Sie zuckte zusammen, als ob er sie geschlagen hätte. »Ich hasse es, wenn du so redest.«
    »Warum sollten wir nicht darüber reden? Lass uns den Tatsachen ins Gesicht sehen. Oder tue ich das nicht gerade?«, fragte er. »Welchen Nutzen habt ihr von mir? Laura Jane hat jetzt Steve, der sich um sie kümmert. Mrs. Haney ist um sie herum wie eine Gluckhenne. Alles, was ich leiste, ist, die Herrin des Hauses im Bett zu befriedigen.«
    »Wag es nicht, dich als Opfer darzustellen. Du hast schließlich auch deinen Spaß dabei!« Sie verfluchte die Tränen, die ihr vor Zorn und Schmerz in die Augen traten.
    »Das war, bevor mir klar wurde, dass jeder dachte, ich würde Roscoes Platz in deinem Bett einnehmen.«
    »Aber das tust du nicht! Und das weißt du genau, Rink.«
    »Das Ergebnis ist dasselbe.«
    »Weil jeder glaubt, ich hätte mit deinem Vater geschlafen?«
    »Ja«, kam es aus Rinks Mund wie eine Rakete geschossen. Darauf folgte eine tödliche Stille. Schließlich sagte Rink: »Sogar nach seinem Tod schafft er es, uns auseinanderzubringen.«

    Caroline wütete nun heftig gegen ihn. »Nicht er schafft es. Du . Dein verdammter Stolz. Es ist dein Stolz, der uns diesmal auseinandertreibt.«
    »Und was ist mit deinem?«, gab er zurück.
    »Meinem?«, fragte sie fassungslos.
    »Ja, deinem.«
    »Was habe ich jemals besessen, auf das ich stolz sein könnte?«
    »Und was ist damit, dass du ein College-Diplom hast? Dass du den reichsten Mann der Gegend geheiratet hast? Dass du in diesem Haus wohnst? Dass du gesellschaftlich über all denen stehst, die früher die Nase über dich gerümpft haben?«
    »Ich habe dir gleich, nachdem du zurück warst, gesagt, dass ich es liebe, hier zu wohnen.«
    »Aber was wäre, wenn jeder darüber Bescheid wüsste, dass

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