Eine süße Versuchung für Marcy
die beste Möglichkeit, ihm zu helfen.“
„Und Sie wollen mich dafür bezahlen, dass ich bleibe, damit er diese Gelegenheit hat?“
„Ich würde dafür bezahlen.“ Offenbar schien ihm seine Überzeugungskraft abhandengekommen zu sein. Normalerweise hatte Eric keine Schwierigkeiten, Menschen zu irgendetwas zu überreden.
„Sie wollen also eine Frau, die auf das Haus und den Jungen aufpasst.“
„Ja“, antwortete er schlicht.
Sie trat ans Fenster.
Gespannt sah er sie an. Je länger er sie betrachtete, desto mehr gefiel sie ihm.
„Wenn Sie mir versprechen, mich nicht mehr zu kompromittieren. Falls Sie wieder etwas von mir wollen, fragen Sie mich bitte unter vier Augen.“
„Versprochen.“
Es klopfte an der Tür. „Entschuldigung!“, rief Dylan. „Der Handwerker für das Fenster ist da.“
„Ich komme.“ Eric stellte sich neben Marcy ans Fenster. Gern hätte er ihre Locken zerzaust, um herauszufinden, ob sie wirklich so weich waren, wie sie aussahen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Marcy ihn genauso attraktiv fand wie er sie. Das konnte zum Problem werden.
Oder war es vielleicht die Lösung? Wäre es nicht fantastisch, wenn sich herausstellen sollte, dass sie die richtige Frau war?
„Ich tue das nur für Dylan“, warnte sie ihn.
Jetzt war sie wieder so distanziert wie vorhin. War er ihr etwa zu nahe getreten? Bezeichnenderweise verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Was immer der Grund ist – danke“, erwiderte er.
Gemeinsam gingen sie hinunter. Eric war sich ihrer Gegenwart nur zu sehr bewusst – genau wie Dylans erwartungsvoller Blicke. Eigentlich hatte Eric sich nicht noch einmal um einen Teenager kümmern wollen.
Marcy führte den Handwerker ins Esszimmer und überließ es Eric, Dylan die Neuigkeiten mitzuteilen. „Sie ist bereit zu bleiben.“
Dylan schluckte und nickte.
„Du kannst gern hier wohnen oder tagsüber zur Arbeit kommen – was dir lieber ist. Entscheide dich und bleib bei deiner Entscheidung. Beweis mir, dass man sich auf dich verlassen kann.“
Dylan streckte die Hand aus. „Ich bleibe. Danke.“
Eric schüttelte die Hand. Dann packte er ihn bei den Schultern. „Erster Auftrag: Geh nach oben und dusch erst mal. Danach fangen wir an.“
Im Hinaufgehen griff Dylan nach seinem Rucksack, der auf der untersten Treppenstufe lag.
Eric war dankbar, aber auch etwas enttäuscht, dass Dylan sich entschieden hatte, im Haus zu wohnen. Er wäre lieber allein mit Marcy gewesen. Allerdings: Ohne Dylan hätte er sie nicht zum Bleiben überreden können.
Unsinn , schimpfte er mit sich. Er hatte er gar keine Zeit, sich mit einer Frau abzugeben, die etwas ganz anderes wollte als er, egal, wie attraktiv sie war. Er wollte heiraten. Und ziemlich schnell eine Familie gründen.
Sich nur attraktiv zu finden reichte dafür gewiss nicht aus.
Könnte er doch nur glauben, was er sich einzureden versuchte!
4. KAPITEL
Im Wohnzimmer war Marcy damit beschäftigt, Umzugskartons auszupacken, als Shana Callahan mit ihrem Wagen vorfuhr. Die Innenausstatterin, eine lebhafte Frau mit blonden Haaren, war am Tag zuvor schon da gewesen und hatte die Möbel aufstellen lassen. Sie war ein Arbeitstier und hatte kaum eine Pause gemacht. Dieses Mal wurde sie von einer schlanken Frau mit kinnlangem, brünettem Haar begleitet. In der Hand trug sie einen großen Korb, der mit Zellophan bedeckt war; Shana schleppte eine Kühlbox herein. Die beiden Frauen waren etwa in Marcys Alter.
„Dieses Lachen kenne ich doch.“ Eric kam aus der Küche.
Die Brünette rief seinen Namen. Er strahlte übers ganze Gesicht, als sie ihr Geschenk abstellte und ihn umarmte. Schließlich löste sie sich von ihm und legte die Hände auf seine Brust. „Ich wollte dich überraschen und vor dir hier sein. Was fällt dir ein, einfach deine Pläne zu ändern?“
„Ist ganz untypisch für mich, was?“
Lachend trat sie beiseite, damit Shana ihn ebenfalls umarmen konnte, ehe sie Marcy begrüßte. „Hallo, Marcy. Haben Sie sich von gestern erholt?“
„So viel war ja nicht mehr zu tun. Und wie geht’s Ihnen?“
„Marcy, das ist meine Schwester Becca“, stellte Eric die andere Frau vor. „Becca, das ist Marcy Monroe. Meine Frau.“
Becca riss die Augen auf. „Frau? Wie bitte? Seit wann? Du hast doch nicht etwa …“
„Meine gemietete Frau“, unterbrach er sie.
Sie versetzte ihm einen Rippenstoß. „Revanche, was?“
Er lächelte.
Marcy beneidete die beiden um ihr gutes Verhältnis. Leider hatte
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