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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zurück zum ursprünglichen Bild vom Gemengsel, doch jetzt waren die flüchtigen Stoffe blau und grün gekennzeichnet. Jedes Jahr schrumpfte dieser kostbare Vorrat, aufgebraucht von den Menschen und von Sublimation in den Raum. »Leider passen diese beiden Ziele nicht recht zusammen. Der Geröllhaufen ist lose. Manchmal verursachen unsere Maßnahmen zur ortsfesten Stabilisierung Drehmomente, und die Felsen rutschen.«
    »Die Geröllbeben«, sagte Jau Xin.
    »Ja. Unten in Hammerfest spürt man sie andauernd. Ohne ständige Überwachung wäre das Problem schlimmer.« Die Oberfläche des Beratungstisches wurde zu einem Modell der Berührungsflächen von Diamant Eins und Zwei. Qiwi machte eine Bewegung über die Blöcke hinweg, und ein Vierzig-Zentimeter-Streifen der Oberfläche wurde hellrot. »Das ist eine Verschiebung, die uns fast entgangen wäre. Aber wir können uns nicht den Einsatz der menschlichen Ressourcen leisten, um…«
    Pham Trinli hatte die ganze Zeit schweigend dagesessen, die Augen mit dem Ausdruck wütender Konzentration zusammengekniffen. Als derjenige, den Nau ursprünglich mit der Stabilisierung beauftragt hatte, sah er auf eine lange Zeit der Demütigung in dieser Sache zurück. Schließlich explodierte er. »Mist. Ich dachte, ihr wolltet etwas von dem Wasser benutzen und es zu einem Leim schmelzen, den ihr zwischen die Diamanten injizieren könnt.«
    »Das haben wir getan. Es hat zum Teil geholfen, aber…«
    »Aber du kriegst es immer noch nicht zur Ruhe, was?« Trinli wandte sich Nau zu und erhob sich halb von seinem Sitz. »Hülsenmeister, ich habe Ihnen schon früher gesagt, dass ich der Beste für diese Arbeit bin. Das Lisolet-Mädchen weiß, wie man ein Dynamikprogramm durchführt, und sie arbeitet so hart wie nur sonst einer – aber ihr fehlt jede tiefer gehende Erfahrung.« Tiefer gehende Erfahrung? Wie viele Jahre praktische Arbeit braucht sie, alter Mann?
    Aber Nau lächelte Trinli nur an. Egal, wie absurd die Behauptungen des Idioten sein mochten, Nau ermunterte ihn immer wieder. Lange Zeit hatte Ezr geargwöhnt, dies sei seitens des Hülsenmeisters ein sadistischer Zug.
    »Nun ja, dann sollte ich die Arbeit vielleicht Ihnen geben, Waffenführer. Aber bedenken Sie, selbst jetzt würde es mindestens ein Drittel der Zeit auf Wache bedeuten.« Naus Ton war höflich, aber Trinli erfasste die Herausforderung darin. Ezr sah geradezu, wie in dem alten Mann die Wut hochstieg.
    »Ein Drittel?«, sagte Trinli. »Ich könnte es mit einer Fünftel-Wache schaffen, selbst wenn die anderen Mitarbeiter Neulinge wären. Egal, wie klug die E-Triebwerke angeordnet sind, der Erfolg läuft auf die Qualität des Steuernetzes hinaus. Fräulein Lisolet versteht nicht sämtliche Eigenschaften der Ortergeräte, die sie verwendet.«
    »Erklären Sie«, sagte Anne Reynolt. »Ein Orter ist ein Orter. Wir haben bei diesem Projekt sowohl eure als auch unsere verwendet.« Orter waren ein grundlegendes Werkzeug jeder technischen Zivilisation. Die winzigen Geräte zirpten ihre Impulscodes einander zu und benutzten die Laufzeiten und Verteilungsalgorithmen, um jedes beteiligte Gerät exakt zu lokalisieren. Etliche tausend von ihnen bildeten das Positionierungsraster auf dem Geröllhaufen. Zusammen bildeten sie eine Art Computernetz der unteren Ebene, das Informationen über die Ausrichtung, Position und relativen Geschwindigkeiten der Elektrotriebwerke und des Gemengsels lieferte.
    »Keineswegs.« Trinli lächelte herablassend. »Unsere arbeiten mit euren schon ganz gut zusammen, aber um den Preis einer Verminderung ihrer natürlichen Leistungsfähigkeit. So sehen die Einheiten aus.« Der Alte machte sich an seinem Handterminal zu schaffen. »Fräulein Lisolet, diese Schnittstellen taugen nichts.«
    »Erlauben Sie«, sagte Nau. Er sprach in die Luft: »Hier sind die beiden Typen von Ortern, die wir verwenden.«
    Die Landschaft verschwand, und zwei Stücke vakuumfester Elektronik erschienen auf dem Tisch. Egal, wie oft Ezr diese Art Vorführung sah, es war schwer, sich daran zu gewöhnen. Bei einer geübten Präsentation mit einer im Voraus festgelegten Reihenfolge der Darstellungen war es leicht, Stimmerkennung zu benutzen, um die Dinge zu steuern. Was Nau soeben getan hatte, übertraf an Raffinement jede Dschöng-Ho-Schnittstelle. Irgendwo oben im Obergeschoss von Hammerfest lauschten einer oder mehrere von seinen Blitzkopf-Sklaven jedem Wort, das hier gesprochen wurde, setzten Naus Worte in ihre Zusammenhänge und

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