Eine Tiefe Am Himmel
verarbeiteten sie mithilfe der Flottenautomatik oder anderer Blitzköpfe. Und da waren die verlangten Bilder, so rasch, als enthalte Naus Bewusstsein die gesamte Datenbank der Flotte.
Natürlich nahm Pham Trinli die Zauberei nicht weiter zur Kenntnis. »Richtig.« Er beugte sich näher zu den Apparaten hin. »Außer dass das hier eigentlich mehr ist als die Orter selbst.«
Qiwi: »Ich verstehe nicht. Wir brauchen eine Energiequelle, die Sensorsonden.«
Trinli grinste sie an, Triumph triefte in sein Lächeln. »Das glaubst du – und vielleicht stimmte es sogar in den ersten Jahren, als der alte EinAus alles röstete. Aber jetzt…« Er langte näher hin, und seine Finger verschwanden in der Seite des kleinen Geräts. »Können Sie den Orterkern zeigen, Hülsenmeister?«
Nau nickt. »Klar.« Und das Bild des Dschöng-Ho-Geräts wurde weggeschnitten, Bauschicht um Bauschicht. Am Ende war nichts übrig als ein winziges geschwärztes Stäubchen, nicht mehr als einen Millimeter im Durchmesser.
Ezr, der neben ihm saß, spürte eine plötzliche Spannung bei Tomas Nau. Der andere war unvermittelt und heftig interessiert. Der Augenblick ging vorüber, ehe sich Ezr auch nur sicher war, dass es ihn gegeben hatte. »Na, das ist vielleicht klein. Schauen wir näher hin.«
Das Bild des Stäubchens schwoll an, bis es einen Meter im Durchmesser und fast vierzig Zentimeter in der Höhe maß. Die Automatik der Datenbrillen zeichnete die passenden Lichtreflexe und Schatten.
»Danke.« Trinli stand auf, sodass alle ihn über dem linsenförmigen Gerät sehen konnten. »Das ist der grundlegende Dschöng-Ho-Orter – normalerweise in Schutzbarrieren und so weiter eingebettet. Aber sehen Sie, in einer günstigen Umgebung – sogar draußen im Schatten – ist er durchaus autonom.«
»Energie?«, fragte Reynolt.
Trinli winkte ab. »Man braucht ihnen nur Mikrowellenimpulse zu schicken, vielleicht ein Dutzend Mal pro Sekunde. Ich kenne die Einzelheiten nicht, aber ich habe gesehen, wie sie bei manchen Projekten in viel größerer Zahl verwendet wurden. Ich bin sicher, dass das genauere Kontrolle ermöglichen würde. Was die Sensoren betrifft, so haben diese Schnuckelchen etliche einfache Sachen eingebaut – Temperatur, Lichtniveaus, Schall.«
Jau Xin: »Aber wie kommt es, dass Qiwi und alle anderen nichts davon wussten?«
Ezr sah schon, wo das alles hinführte, konnte aber nicht das Geringste dagegen tun.
Trinli zuckte großmütig die Achseln. Er hatte noch nicht begriffen, wie weit ihn sein Ego mitgerissen hatte. »Ich sage doch schon die ganze Zeit: Qiwi Lin Lisolet ist jung und unerfahren. Für die meisten Projekte taugen grobkörnige Orter. Außerdem sind die fortgeschrittenen Eigenschaften bei militärischen Aufgaben am nützlichsten, und ich wette, dass die Lehrbücher, die sie studiert, in dieser Beziehung absichtlich unklar sind. Ich meinerseits habe sowohl als Ingenieur wie auch als Waffenführer gearbeitet. Obwohl es normalerweise nicht erlaubt ist, sind die Orter ein exzellentes Aufsichtsinstrument.«
»Gewiss«, sagte Nau und sah nachdenklich drein. »Orter und damit verbundene Sensoren sind das Herzstück richtiger Sicherheit.« Und in diese Staubkörnchen waren Sensoren und Unabhängigkeit schon eingebaut. Sie waren keine Teilkomponente eines Systems; sie konnten das System selbst sein.
»Was meinst du, Qiwi? Würde ein Haufen von diesen Dingern es dir leichter machen?«
»Vielleicht. Das ist alles neu für mich; ich hätte nie gedacht, dass mich ein Technikbuch belügen würde.« Sie dachte einen Moment lang darüber nach. »Aber ja, wenn wir viel mehr Orter hätten und die Rechenleistung in die richtige Größenordnung kommt, könnten wir wahrscheinlich die menschliche Überwachung reduzieren.«
»Sehr gut. Ich möchte, dass du dir diese Einzelheiten von Waffenführer Trinli geben lässt und ein ausgedehntes Netzwerk einrichtest.«
»Ich würde das gern übernehmen, Hülsenmeister«, sagte Trinli.
Aber Nau war kein Narr. Er schüttelte den Kopf. »Nein, Sie sind in Ihrer allgemeinen Aufsichtsrolle viel wertvoller. Wirklich, ich möchte, dass Sie und Anne sich über diese Sache unterhalten. Wenn er auf Wache kommt, wird sich auch Ritser dafür interessieren. Es müsste eine Anzahl von Anwendungsmöglichkeiten dieser Apparate für die öffentliche Sicherheit geben.«
Also hatte Pham Trinli den Aufsteigern noch bessere Handschellen und Ketten ausgehändigt. Für einen Augenblick huschte so etwas wie
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