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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Im Temp seiner Eltern wären fünfzehnhundert Leute nicht mehr als eine große Gesellschaft. Hier waren sie eine Menschenmenge, selbst wenn sich die meisten während ihres Dienstes an Bord der Schiffe befanden. Bei so viel Leuten bemerkte man wirklich, dass die Wohnräume Provisorien waren, wenn für diesen Trupp und für jenen neue Trennwände aufgeblasen wurden. Die Hauptachse war nichts als die Ecken, wo sich vier große Ballons berührten. Die Oberfläche wellte sich gelegentlich, wenn vier oder fünf Leute aneinander vorbeischlüpfen mussten.
    »Ich traue den Aufsteigern nicht, Ezr. Nach all dem großzügigen Gerede werden sie uns den Hals abschneiden.«
    Vinh stieß ein irritiertes Grunzen aus. »Wieso lächelst du dann so viel?«
    Sie schwebten an einem durchsichtigen Gewebeteil vorbei – ein echtes Fenster, keine Bildtapete. Dahinter lag der Park des Temps. Es war kaum mehr als ein großer Bonsai-Garten, enthielt aber wahrscheinlich mehr freien Raum und mehr Lebewesen als das ganze sterile Habitat der Aufsteiger. Qiwi blickte hindurch, und einen kurzen Moment lang war sie still. Lebende Pflanzen und Tiere waren so ziemlich das Einzige, was das bei ihr bewirken konnte. Ihr Vater war Flotten-Lebenserhaltungs-Offizier – und als Bonsai-Künstler im ganzen näheren Dschöng-Ho-Raum bekannt.
    Dann schien sie in die Gegenwart zurückzufinden. Ihr Lächeln kehrte wieder, hochnäsig. »Weil wir die Dschöng Ho sind, wenn wir es uns nur ab und zu in Erinnerung rufen! Wir haben diesen Neulingen Jahrtausende an Raffinesse voraus. ›Aufsteiger‹, dass ich nicht lache! Wo sie jetzt sind, sind sie nur deshalb, weil sie den öffentlichen Teil des Dschöng-Ho-Netzes gehört haben. Ohne das Netz würden sie immer noch in ihren Ruinen hocken.«
    Der Durchgang wurde enger, krümmte sich abwärts zu einer gebogenen Spitze. Hinter und über ihnen wurden die Geräusche der Besatzung von der Krümmung des Wandgewebes gedämpft. Es war die innerste Blase des Temps. Neben der Spiere und dem Energiereaktor war es der einzige absolut unerlässliche Teil: die Baktrei.
    Der Dienst hier war Grobarbeit, so ziemlich das Letze, was vorkam – die Bakterienfilter unter den Hydroteichen zu reinigen. Hier unter rochen die Pflanzen nicht so gut. Eigentlich wurde robuste Gesundheit von einem perfekten Verwesungsgestank angezeigt. Das meiste von der Arbeit konnten Maschinen erledigen, aber es gab Entscheidungen zu treffen, die die beste Automatik überforderten und die auf Fernsteuerung umzustellen sich nie jemand die Mühe gemacht hatte. In gewisser Hinsicht war es eine verantwortungsvolle Aufgabe. Man brauchte nur einen dummen Fehler zu machen, und ein Bakterienstamm konnte durch die Membranen in die oberen Tanks gelangen. Das Essen würde wie Kotze schmecken, und der Gestank konnte ins Belüftungssystem geraten. Doch selbst der schrecklichste Fehler würde wahrscheinlich niemanden das Leben kosten – es gab noch andere Baktreien in den Staustrahlschiffen, alle isoliert voneinander gehalten.
    Also war dies ein Ort, wo man lernte, ideal nach den Maßstäben strenger Lehrer: Es war schwierig, es war körperlich unbequem, und ein Fehler konnte eine Peinlichkeit hervorrufen, über die man schwer hinwegkommen würde.
    ’ Qiwi hatte sich zu zusätzlichem Dienst hier verpflichtet. Sie behauptete, es gefalle ihr hier. »Mein Papa sagt, man muss mit den kleinsten Lebewesen anfangen, ehe man mit den großen umgehen kann.« Sie war eine wandelnde Enzyklopädie über Bakterien, die verschlungenen Wege der Metabolismen, die an Kläranlagen gemahnenden Duftnoten, die den einzelnen Kombinationen entsprachen, die Charakteristika von Stämmen, die von jedem menschlichen Kontakt Schaden nehmen würden (die gesegneten, die sie niemals zu riechen brauchten).
    Ezr hätte in den ersten fünf Kilosekunden beinahe zwei Fehler gemacht. Er fing sich natürlich rechtzeitig, doch Qiwi bemerkte es. Normalerweise hätte sie ihn wegen der Irrtümer endlos aufgezogen. Doch heute war Qiwi davon gefesselt, Pläne über die Aufsteiger zu schmieden. »Weißt du, warum wir keine Schwerheber mitgebracht haben?«
    Ihre beiden größten Landefähren konnten tausend Tonnen von der Oberfläche in die Umlaufbahn befördern. Im Laufe der Zeit würden sie alle flüchtigen Stoffe und Erze bekommen, die sie brauchten. Natürlich, Zeit war das, was ihnen die Ankunft der Aufsteiger genommen hatte. Ezr zuckte die Achseln und hielt den Blick auf der Probe, die er gerade nahm. »Ich kenne

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