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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte ›Mama‹ sie wirklich auf diese Schiene gebracht. Kira Pen Lisolets Einstellungen waren sehr weit entfernt geformt worden, ungefähr so weit entfernt, wie man sein und doch noch zum Dschöng-Ho-Bereich gehören konnte; vielleicht glaubte sie, ein jugendlicher Anwärter könnte auf die Dinge Einfluss nehmen, nur weil er aus einer Eignerfamilie stammte. Verdammt…
    Die Schicht verging ohne weitere Erkenntnisse. In fünfzehnhundert Sekunden würde er fertig sein. Wenn er das Essen ausließ, hatte er Zeit, sich umzuziehen… Zeit, um eine Verabredung mit Kapitän Park zu erbitten. In den beiden Jahren subjektiv, die er bei der Expedition war, hatte er niemals auf seine Familienbeziehungen zurückgegriffen. Und was kann ich jetzt wirklich Nützliches tun? Könnte ich wirklich eine Pattsituation durchbrechen? Diese Sorge beschäftigte ihn bis zum Ende der Schicht. Sie hielt noch an, als er seinen Baktrei-Arbeitsanzug abwarf… und… den Audienzsekretär des Kapitäns anrief.
    Qiwis Grinsen war so unverschämt wie immer. »Sag’s ihnen geradeheraus, Vinh. Das muss eine Waffenführer-Operation sein.«
    Er gebot ihr mit einer Handbewegung Schweigen, stellte dann fest, dass sein Anruf nicht durchgekommen war. Blockiert? Einen Moment lang fühlte Ezr einen Schwall von Erleichterung, dann sah er, dass ihm ein eingegangener Befehl zuvorgekommen war – von Kapitän Parks Büro. »5:20:00 im Planungszimmer des Flottenkapitäns erscheinen…« Wie ging der alte Fluch, dass man seine Wünsche erfüllt bekäme? Ezr Vinhs Gedanken waren entschieden durcheinander, als er zu den Taxischleusen des Temps hochstieg.
    Qiwi Lin Lisolet war nicht mehr auszumachen; was für ein kluges kleines Mädchen.
     
    Das Treffen fand nicht mit irgendeinem Stabsoffizier statt. Ezr stellte sich im Planungszimmer des Flottenkapitäns auf der DHS Pham Nuwen ein, und da war der Flottenkapitän… mit dem Handelskomitee der Expedition. Vinh erhaschte nur einen kurzen Blick, bis er am Salutierpfosten Haltung annahm. Ja, sie waren alle da. Sie hingen um den Konferenztisch des Zimmers, und ihr Blick wirkte nicht freundlich.
    Park quittierte Ezrs Haltung mit einer brüsken Handbewegung. »Rühren, Anwärter.« Vor dreihundert Jahren, als Ezr fünf gewesen war, hatte Kapitän Park das Temp der Vinh-Familie im Raum von Canberra besucht. Seine Eltern hatten den Burschen königlich behandelt, obwohl er kein ranghoher Schiffsmeister war. Doch Ezr erinnerte sich mehr an die Parkland-Geschenke von jemandem, der ihm wie ein aufrichtig freundlicher Bursche vorgekommen war.
    Bei ihrer nächsten Begegnung war Vinh siebzehn und wollte gern Anwärter werden, und Park rüstete eine Flotte nach Triland aus. Welch ein Unterschied. Sie hatten seither vielleicht hundert Worte getauscht, und das nur bei förmlichen Anlässen im Zusammenhang mit der Expedition. Ezr war die Anonymität nur recht gewesen; was hätte er nicht dafür gegeben, jetzt zu ihr zurückkehren zu können.
    Kapitän Park sah aus, als hätte er etwas Saures geschluckt. Er blickte sich unter den Mitgliedern des Handelskomitees um, und Vinh fragte sich plötzlich, auf wen er wütend war. »Junger M… Anwärter Vinh. Wir haben hier eine… ungewöhnliche Situation. Sie wissen, wie heikel unsere Lage ist, nachdem nun die Aufsteiger eingetroffen sind.« Der Kapitän schien keine Bestätigung zu erwarten, und Ezrs »Jawohl« erstarb, ehe es seine Lippen erreichte. »An diesem Punkt stehen uns mehrere Handlungsoptionen offen.« Wieder ein Blick zu den Komiteemitgliedern.
    Und Ezr erkannte, dass Qiwi Lisolet keinen kompletten Unsinn verbreitet hatte. Ein Flottenkapitän hatte in taktischen Situationen absolute Autorität und konnte normalerweise in strategischen Situationen ein Veto einlegen. Doch wenn es größere Änderungen am Zweck der Expedition betraf, hing er von seinem Handelskomitee ab. Und in diesem Prozess war etwas schief gelaufen. Keine gewöhnliche Stimmengleichheit; in derlei Fällen hatten Flottenkapitäne die ausschlaggebende Stimme. Nein, dies musste eine Pattsituation sein, der nicht mehr viel zu einer Meuterei der Führungsklasse fehlte. Es war eine Situation, von der die Lehrer in der Schule immer etwas murmelten, doch wenn sie jemals eintrat, dann wurde vielleicht ein Junior-Eigner zum ausschlaggebenden Faktor im Entscheidungsprozess. Eine Art Sündenbock.
    »Erste Möglichkeit«, fuhr Park fort, ohne die unfrohen Schlussfolgerungen zu beachten, die in Vinhs Kopf durcheinanderrasselten.

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