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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Gerüchte.«
    »Ha. Man braucht keine Gerüchte. Die Wahrheit erfährt man schon mit ein bisschen Arithmetik. Flottenkapitän Park hat damit gerechnet, dass wir Gesellschaft bekommen würden. Er hat ein Minimum an Landeeinheiten und Habitats mitgebracht. Und jede Menge Kanonen und nukleare Sprengköpfe.«
    »Vielleicht.« Gewiss.
    »Das Problem ist nur, die verdammten Aufsteiger kommen von so nahe, sie haben noch viel mehr mitgebracht – und sind trotzdem noch gleich nach uns eingetroffen.«
    Ezr gab keine Antwort, doch das war egal.
    »Wie dem auch sei. Ich habe den Klatsch verfolgt. Wir müssen wirklich, wirklich vorsichtig sein.« Und schon war sie bei Militärtaktik und Spekulationen über die Waffensysteme der Aufsteiger. Qiwis Mutter war Zweiter Flottenkapitän, aber sie war auch Waffenführerin. Eine strentmannische Waffenführerin. Die meiste Zeit, die das Balg auf dem Flug verbracht hatte, war der Mathe und Flugbahnen und der Technik gewidmet. Die Baktrei und die Bonsais waren der Einfluss ihres Vaters. Sie konnte zwischen blutrünstigem Waffenführer, gerissenem Kauffahrer und Bonsaikünstler hin und her oszillieren – alles binnen weniger Sekunden. Wie waren ihre Eltern jemals darauf verfallen, zu heiraten? Und was für ein einsames, vermasseltes Kind sie hervorgebracht hatten. »In einem direkten Kampf könnten wir die Aufsteiger also schlagen«, sagte Qiwi. »Und das wissen sie. Deswegen sind sie so nett. Es heißt also, auf sie eingehen; wir brauchen ihre Schwerheber. Danach, wenn sie sich an die Vereinbarung halten, werden sie vielleicht reich sein, wir aber viel reicher. Diese Witzbolde könnten nicht einmal Luft an ein Temp ohne Tank verkaufen. Wenn alles glatt geht, haben wir am Ende dieser Operation praktisch die Kontrolle.«
    Ezr beendete eine Testreihe und nahm eine weitere Probe. »Na ja«, sagte er. »Trixia glaubt, dass sie das überhaupt nicht als Handelsgeschäft betrachten.«
    »Hm.« Komisch, wie Qiwi fast alle in der Umgebung Vinhs schlecht machte – ausgenommen Trixia. Meistens schien sie Trixia einfach zu ignorieren. Qiwi war ganz untypisch still. Fast eine Sekunde lang. »Ich glaube, deine Freundin sieht es richtig. Schau, Vinh, ich sollte dir das nicht sagen, aber das Handelskomitee ist ziemlich gespalten.« Wenn sich nicht ihre eigene Mutter verplappert hatte, musste das erfunden sein. »Ich vermute, es gibt im Komitee ein paar Idioten, die glauben, das sei eine rein geschäftliche Verhandlung, wo jede Seite ihr Bestes zu einer gemeinsamen Anstrengung beisteuert – und wo üblicherweise eine Seite schlauer verhandelt. Sie verstehen nicht, dass, wenn sie ermordet werden, es keine Rolle spielt, dass die andere Seite unter dem Strich Verlust macht. Wir müssen die harten Bandagen anlegen, auf einen Hinterhalt gefasst sein.«
    Auf ihre blutrünstige Art klang Qiwi wie Trixia. »Mama hat es nicht so direkt gesagt, aber möglicherweise haben sie ein Patt.« Sie schaute ihn schräg an, ein Kind, das eine Verschwörung mimte. »Du bist ein Eigner, Ezr. Du könntest ein Gespräch mit…«
    »Qiwi!«
    »Ja, ja, ja. Ich habe nichts gesagt. Ich habe nichts gesagt.«
    Sie ließ ihn an die hundert Sekunden lang in Ruhe, dann begann sie mit ihren Plänen, wie man aus den Aufsteigern Gewinn schlagen könnte, »wenn wir die nächsten paar Megasek überleben«.
    Wenn die Spinnenwelt und der EinAus-Stern nicht existiert hätten, wären die Aufsteiger die Entdeckung des Jahrhunderts in diesem Teil des Dschöng-Ho-Raumes gewesen. Die Beobachtungen ihrer Flottenmanöver hatten deutlich gemacht, dass sie über ein besonderes Geschick bei Automatik und Systemplanung verfügten. Gleichzeitig waren ihre Sternenschiffe nicht einmal halb so schnell wie die der Dschöng Ho, und ihre Biowissenschaft war einfach schlecht. Qiwi hatte hundert Pläne, wie aus all dem Gewinn zu ziehen sei.
    Ezr ließ die Worte über sich hinwegrieseln, hörte kaum hin. Bei anderer Gelegenheit hätte er sich ganz in die Konzentration auf die aktuelle Arbeit verlieren können. In dieser Schicht war daran nicht zu denken. Pläne, die zwei Jahrhunderte umspannten, liefen jetzt alle auf ein paar kritische Kilosekunden hinaus, und zum ersten Mal machte er sich Gedanken über die Führung seiner Flotte. Trixia war eine Außenseiterin, aber mit brillantem Verstand und einem Blickwinkel, der sich von dem lebenslanger Kauffahrer unterschied. Das Balg war klug, aber für gewöhnlich waren seine Ansichten wertlos. Diesmal… Vielleicht

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