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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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es fast so wissenschaftlich aus wie manches von der Ausrüstung daheim im Berghaus.
    »Und wie ist diese Kirchenkupp denn so?«, fragte Gokna. Sie und Viki hatten ihre Hauptaugen flach gegen die Glaswand gepresst. Das Glas war so dick, dass viele Farben nicht durchdrangen. Die Fremde, die im Aufnahmeraum saß, hätte tot sein können, so viel Fernrot war an ihr zu sehen.
    Didi zuckte die Achseln. »Sie heißt ›Geehrte Pedure‹. Sie redet komisch. Ich glaube, es ist eine Basserin. Und dieser Priesterschal, den sie trägt? Das ist nicht nur die schlechte Sicht aus unserem Kontrollraum: Dieser Schal ist wirklich dunkel, über alle Farben bis auf das fernste Rot.«
    Hmm. Teuer. Mama hatte einen Uniformanzug in der Art, nur dass die meisten Leute sie nie darin sahen.
    Ein boshaftes Lächeln glitt über Didi. »Ich wette, sie reihert, wenn sie die Babies im Fell eures Vaters sieht.«
    Leider nicht. Doch als Scherkaner Unterberg ein paar Sekunden später in den Aufnahmeraum kam, erstarrte die Geehrte Pedure unter ihrer formlosen Kapuze. Eine Sekunde später trottete Rappaport Grabber herein und griff sich einen Ohrhörer. Grabber war von Anfang an bei der ›Kinderstunde der Wissenschaft‹, lange, bevor Jirlib und Brent ins Programm gekommen waren. Er war ein alter Knochen, und Brent behauptete, er sei in Wahrheit einer der Besitzer des Senders. Viki glaubte das nicht, nicht angesichts der frechen Art, wie Didi mit ihm umging.
    »Also gut, alle miteinander.« Didis Stimme kam jetzt über Verstärker. Papa und die Geehrte Pedure strafften sich, als jeder die Worte aus dem Lautsprecher auf seiner Seite hörte. »In fünfzehn Sekunden sind wir auf Sendung. Sind Sie dann so weit, Meister Grabber, oder soll ich einen Füller spielen?«
    Grabbers Esshände steckten in einem Wust von Notizzetteln. »Sie mögen lachen, Fräulein Ultmot, aber Sendezeit ist Geld. So oder so werde ich…«
    »Drei, zwo, eins…« Didi schaltete ihren Lautsprecher aus und streckte eine lange, spitze Hand in Grabbers Richtung aus.
    Der Kupp übernahm seinen Part, als hätte er in geduldiger Bereitschaft gewartet. Seine Worte hatten die übliche glatte Würde, das Markenzeichen, mit dem das Programm seit fünfzehn Jahren eingeleitet wurde: »Mein Name ist Rappaport Grabber, und Sie hören ›Die Kinderstunde der Wissenschaft‹…«
     
    Wenn Zinmin Broute übersetzte, waren seine Bewegungen nicht mehr fahrig und zwanghaft. Er schaute direkt geradeaus und lächelte oder runzelte die Stirn mit Emotionen, die sehr echt wirkten. Und vielleicht waren sie echt – für ein gepanzertes Spinnenwesen unten auf der Oberfläche der Arachna. Gelegentlich gab es ein Zögern, ein Stocken in der automatischen Zwischenumsetzung. Noch seltener kam es vor, dass sich Broute zur Seite wandte, vielleicht, wenn ein wichtiger Hinweis abseits vom Mittelpunkt seiner Datenbrille auftauchte. Doch wenn man nicht wusste, worauf man achten musste, schien der Bursche so fließend wie nur irgendein Ansager zu sprechen, der Notizen in seiner Muttersprache ablas.
    Broute als Grabber begann mit einer kleinen Geschichte der Radioserie voller Selbstlob, dann schilderte er den Schatten, der sich neulich auf sie gelegt hatte. ›Unzeitkind‹, ›Geburtsperversion‹. Broute ratterte die Worte herunter, als habe er sie sein Leben lang gekannt. »Heute Nachmittag sind wir wie versprochen wieder auf Sendung. Die Anschuldigungen, die in den letzten Tagen erhoben wurden, sind schwer wiegend. Meine Damen und Herren, die Anschuldigungen an sich entsprechen der Wahrheit.«
    Die Stille dauerte dramatische drei Tempi, und dann: »Also, meine Freunde, fragen Sie sich vielleicht, woher wir den Mut – oder die Unverschämtheit – nehmen, uns wieder zu melden. Zur Antwort darauf bitte ich Sie, sich die heutige Folge der ›Kinderstunde der Wissenschaft‹ anzuhören. Ob wir in Zukunft weitermachen, wird größtenteils von Ihren Reaktionen auf das abhängen, was Sie heute hören…«
    Silipan schnaufte abfällig. »Was für ein geldgieriger Heuchler.« Xin und die anderen bedeuteten ihm mit Gesten, er möge den Mund halten. Trud segelte herüber neben Ezr. Das war schon früher geschehen; er schien zu glauben, dass Ezr, weil er am Rande saß, irgendwie Silipans Bemerkungen hören wolle.
    Auf der Bildtapete stellte Broute die Teilnehmer der Debatte vor. Silipan machte einen Computer an seinem Knie fest und klappte ihn auf. Es war ein plumpes Aufsteigerding, verfügte aber über

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