Eine Tiefe Am Himmel
und winkte mit den Esshänden. Viki dehnte sich nach hinten, um die kleinen Hände zu kitzeln. Es machte sie stolz, zu wissen, dass jemand zugehört und Papas Botschaft verstanden hatte, aber… »Traurig, dass Sie immer noch die Menge meiden müssen. Ich wünschte, es gäbe mehr wie Sie und Ihre Kinder.«
Überraschenderweise kicherte Trenchet. »Die Zeiten ändern sich. Immer mehr Leute rechnen damit, das ganze Dunkel über wach zu bleiben; sie sehen allmählich, dass sich manche Regeln ändern müssen. Wir werden erwachsene Kinder brauchen, damit sie helfen, den Bau zu vollenden. Wir kennen zwei andere Leute bei Neuwelt, die versuchen, Kinder außer der Reihe zu bekommen.« Sie klopfte ihrem Gatten auf die Schultern. »Wir werden nicht ewig allein sein.«
Der Enthusiasmus sprang auf Viki über. Alequere und das andere Kuppli – Birbop? – waren so nett wie Rhapsa und Klein Hrunk, aber sie waren auch anders. Jetzt endlich würden sie vielleicht eine Menge andere Kinder kennen lernen. Für Viki war es, als öffnete sie ein Fenster und sähe alle Farben des Sonnenlichts.
Sie gingen langsam durch den Videomantie-Saal, während Gokna und Trenchet Suabisme verschiedene Möglichkeiten erörterten. Gokna wollte unbedingt das Haus auf dem Hügel in einen Treffpunkt für Unzeit-Familien machen. Irgendwie hatte Viki den Verdacht, dass das weder Papa noch der Generalin passen würde, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Doch insgesamt gesehen… etwas würde sich machen lassen, es hatte strategisch Sinn. Viki folgte den anderen, ohne besonders auf das Gespräch zu achten. Sie fand es ungeheuer interessant, die kleine Alequere hin und her zu wackeln. Mit dem Kuppli zu spielen, machte viel mehr Spaß, als vom Schnee zu erwarten wäre.
Dann hörte sie durch all das Geplauder hindurch das Ticken vieler Füße auf Marmor. Vier Leute? Fünf? Sie würden durch denselben Eingang kommen wie Viki vor ein paar Minuten. Wer immer es war, würde eine interessante Überraschung erleben – den Anblick von sechs Unzeitlingen, von Babies bis zu fast Erwachsenen.
Vier von den Ankömmlingen waren Erwachsene der gegenwärtigen Generation, so groß wie nur irgendwelche von Mutters Sicherheitsleuten. Sie hielten nicht inne oder reagierten auch nur überrascht, als sie all die Kinder sahen. Ihre Kleidung waren dieselben unbeschreiblichen Geschäftsjacken, an die Viki daheim im Haus auf dem Hügel gewöhnt war. Die Anführerin war eine scharfe Kupp der vorigen Generation mit dem Aussehen eines höheren Unteroffiziers. Viki hätte Erleichterung empfinden sollen; das mussten die Leute sein, die Brent ihnen hatte folgen sehen. Doch sie erkannte sie nicht…
Die Anführerin hielt sie alle im Blick, dann machte sie zu Trenchet Suabisme eine vertrauliche Geste. »Wir können hier übernehmen. General Schmid möchte, dass alle Kinder wieder im Sicherheitsbereich sind.«
»W-was? Ich verstehe nicht?« Suabisme hob verwirrt die Hände.
Die fünf Fremden schritten stetig vorwärts, während die Anführerin freundlich nickte. Doch ihre Erklärungen waren Unsinn: »Zwei Wachleute sind einfach nicht genug für alle Kinder. Nachdem Sie fort waren, haben wir einen Hinweis erhalten, dass es Probleme geben könnte.« Zwei von den Sicherheitstypen traten glatt zwischen die Kinder und die erwachsenen Suabismes. Viki fand sich unsanft zu Jirlib und Gokna gestoßen. So hatten sich Mutters Leute nie benommen. »Tut uns Leid, dies ist ein Notfall…«
Verschiedene Dinge geschahen gleichzeitig, völlig konfus und ohne Sinn. Trenchet und Alendon schrien beide, Panik mischte sich mit Wut. Die beiden größten Fremden drängten sie von den Kindern weg. Einer griff gerade in seine Seitentasche.
»He, uns fehlt einer!« Brent.
Sehr hoch oben bewegte sich etwas. Die Videomantie-Ausstellung bestand aus hoch aufragenden Regalen mit Bildröhren. Mit unerbittlicher Eleganz stürzte das am nächsten stehende um, seine Bilder gingen in Schauern von Funken und mit dem Klang zusammengedrückten Metalls flackernd aus. Sie erhaschte einen Blick auf Brent, der vom oberen Rande wegsprang, ein kurzes Stück vor der Zerstörung.
Der Boden stieß ihr entgegen, als das Regal auftraf. Überall tönte das Knallen implodierender Bildröhren, das Knistern sich entladender Hochspannung. Das Regal war zwischen ihr und den Suabismes heruntergekommen – und genau auf zwei von den Fremden. Sie sah farbiges Blut über den Marmor fließen. Zwei reglose Vorderhände ragten unter dem
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