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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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– als sie alt genug war, um den Dschöng-Ho-Hintergrund mit einer gewissen Tiefe in sich aufgenommen zu haben, aber jung genug, um vom Diem-Massaker geformt zu werden. In den ersten zehn Jahren des Exils hatte sie seine Lügen nur dreimal durchschaut.
    Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Qiwi glaubte, sie verändere ihn, sie habe ihm gezeigt, wie gut die Methoden der Freiheit funktionieren. Nun ja, sie hatte Recht. In den Anfangsjahren war seine Erlaubnis der Untergrundwirtschaft ein Teil des Spiels gewesen, das er mit ihr spielte, eine vorübergehende Schwäche. Aber die Untergrundwirtschaft hatte wirklich funktioniert. Sogar die Lehrbücher der Dschöng Ho behaupteten, der freie Markt müsse in einer derart abgeschlossenen und beschränkten Umwelt wie dieser bedeutungslos sein. Und dennoch hatten die Krämer Jahr für Jahr dafür gesorgt, dass es besser wurde – selbst bei Unternehmungen, die Nau sowieso verlangt hätte. Wenn sie ihm also jetzt versicherte, dass Leute ihr Gefälligkeiten schuldig waren, dass sie richtig hart arbeiten würden, um den Seepark zu bauen – Pest, ich möchte den See wirklich haben –, lachte sich Tomas Nau nicht heimlich ins Fäustchen. Sie hatte Recht: Die Leute – sogar die Aufsteiger – würden an diesem Park besser arbeiten, weil sie Qiwi etwas verdankten, als aus dem Grund, dass Tomas Nau der Hülsenmeister war und sie letzten Ende allesamt ins Vakuum schießen konnte.
    Qiwi war eine winzige Gestalt am oberen Ende des Schachts. Sie wandte sich um und winkte. Nau winkte zurück, und sie verschwand seitwärts in einem der Tunnel zu den Taxis.
    Nau stand noch einen Augenblick da und starrte empor, ein Lächeln auf dem Gesicht. Qiwi hatte ihn die Macht verwalteter Freiheit gelehrt. Onkel Alan und die Nau-Clique hatten ihm die Macht fokussierter Sklaven vererbt. Und der EinAus-Stern…? Je mehr sie über den Stern und seinen Planeten erfuhren, um so stärker spürte er die ehrfürchtige Überzeugung, dass sich dort Wunder verbargen, vielleicht nicht die Schätze, die sie sich erhofft hatten, sondern viel Größeres. Die Biologie, die Physik, die weite galaktische Umlaufbahn des Sterns… was das zusammen bedeutete, überstieg einfach das Verständnis der Analytiker und forderte seine Phantasie heraus.
    Und in ein paar Jahren würden ihm die Spinnen eine industrielle Ökologie liefern, mit der man all das ausbeuten konnte.
    Es hatte nie einen Ort und eine Zeit in der menschlichen Geschichte gegeben, wo sich einem einzelnen Mann so große Gelegenheiten geboten hatten. Vor fünfundzwanzig Jahren hatte ein jüngerer Tomas Nau vor den Ungewissheiten gebebt. Doch die Jahre waren vergangen, und Schritt für Schritt hatte er sich den Problemen gestellt und sie gemeistert. Aus der Arachna zu gewinnen, war die Macht einer Dynastie, wie sie die Menschheit noch nicht erlebt hatte. Es würde Zeit erfordern, vielleicht noch ein, zwei Jahrhunderte, doch am Ende würde er kaum älter sein als die mittleren Jahre bei der Dschöng Ho. Er konnte die Aufsteiger-Cliquen beseitefegen. Dieser Teil des Menschenraums würde das größte Imperium aller Zeiten sehen. Die Legenden von Pham Nuwen würden in dem Licht verblassen, das Tomas Nau ausstrahlen würde.
    Und Qiwi? Er warf einen letzten Blick hinauf. Er hoffte, sie würde das Ende des Exils erleben. Es gab so viel, wobei sie ihm helfen konnte, wenn sie die Spinnen niederzwangen. Doch die Maske wurde dünn. Die Gehirnwäsche war nicht perfekt; Qiwi holte schneller auf als in den Anfangsjahren. Ohne große Teile des Hirngewebes zu zerstören, konnte Anne nicht das ausschalten, was sie ›neurale Restbelastung‹ nannte. Und natürlich gab es ein paar Widersprüche, die Kälteschlaf-Amnesie nicht plausibel überdecken konnte. Letzten Endes, selbst bei geschicktester Manipulation… Wie sollte er es erklären, dass er die versprochene Freilassung widerrief? Wie konnte er die Maßnahmen erklären, die er gegen die Spinnen ergreifen würde, oder das Menschenzuchtprogramm, das notwendig sein würde? Nein. Unvermeidlich, aber höchst bedauerlich – er würde sich Qiwis entledigen müssen. Doch selbst dann konnte sie ihm noch dienen. Kinder von ihr wären immer noch möglich. Eines Tages würde seine Herrschaft Erben brauchen.
     
    Qiwi trudelte etwa zweitausend Sekunden später in Bennys Salon ein. Und es war Benny, der diese Wache den Laden schmiss. Gut. Er war ihr liebster Wirt. Einen Augenblick lang feilschten sie über die neue Ausrüstung, die

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