Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
ihr so lange vor mir verborgen habt.« Er hob die Hand, und etliche Scheine flatterten durch die Luft. Wieder lief ein Lachen durch die Menge.
    »So! Bedenken Sie, was die Kombination aus der Leitung durch den Hülsenmeister und Dschöng-Ho-Effizienz bewirken kann, wenn wir erst einmal unsere Mission vollendet haben!«
    Er verbeugte sich vor dem begeisterten Applaus. Qiwi schlüpfte vor ihn, um am Geländer des Vorbaus zu stehen – und der Applaus wurde noch lauter. Das Kätzchen, das den Lärm und das Herumgeschobenwerden schließlich satt hatte, sprang von Qiwis Arm und segelte in die Luft über der Menge. Es entfaltete weiche Flügel und verlangsamte seinen Flug nach oben, kam dann im Bogen zurück und kreiste über seiner Herrin. »Beachtet«, sagte Qiwi zur Menge, »Miraau darf hier fliegen. Aber sie hat Flügel!« Die Katze deutete eine Bewegung an, als wolle sie auf Qiwi herabstoßen, und flog dann in den Wald fort, der überall landeinwärts von Naus Hütte wuchs. »Jetzt lade ich Sie zu Erfrischungen an die Seite des Hülsenmeister-Hauses ein.«
    Manche von den Besuchern waren schon dort. Die übrigen schlurften die Wege entlang zu aufgebockten Tischen, die sich andeutungsweise durchbogen wie vom Gewicht der Speisen, die darauf standen. Pham ging mit allen mit, begrüßte laut jeden, der mit ihm reden wollte. Es war wichtig, seine Anwesenheit hier in der Erinnerung von möglichst vielen Leuten zu verankern. Unterdessen bauten im Hintergrund seiner Augen seine winzigen Spione das taktische Bild des Parks und des Waldes auf.
    Bei den Tischen stießen Kulturen aufeinander, doch mittlerweile hatte Bennys Salon für den Griff nach den Speisen eine Etikette etabliert. In ein paar Augenblicken hatten die meisten Leute ihre Ballons und Container voll Erfrischungen und strömten zurück ins Freie. Pham ging von hinten an Benny heran und haute ihm auf den Rücken. »Benny! Dieses Zeug ist gut! Aber ich dachte, du würdest liefern.«
    Benny Wen schluckte und hustete. »Natürlich ist es gut. Und natürlich kommt es von mir – und Gonle.« Er deutete mit einem Nicken auf die ehemalige Mitarbeiterin der Quartiermeisterei, die neben ihm stand. »Eigentlich war es Qiwis Vater, der ein neues Gebräu aufbrachte, dessen Rezept er in den Bibliotheken gefunden hat. Wir haben es jetzt seit ungefähr einem halben Jahr für diese Party aufgespart.«
    Pham plusterte sich auf. »Ich habe meinen Anteil draußen getan. Jemand musste die zusätzlichen Bohrarbeiten und das Schmelzwasser für den See des Hülsenmeisters beaufsichtigen.«
    Gonle Fong zeigte ihr Söldnerlächeln. Mehr als alle von der Dschöng Ho – sogar mehr als Qiwi – hatte Fong sich Tomas Naus ›kooperative Vision‹ zu Eigen gemacht. Gonle war sehr gut damit gefahren, Gutes zu tun. »Alle haben etwas davon. Meine Farmen sind jetzt offiziell vom Hülsenmeister gebilligt. Und ich habe richtige Automatik gekriegt.«
    »Du hast jetzt etwas Besseres als eine Tastatur?«, fragte Pham listig.
    »Darauf kannst du Gift nehmen. Und heute bin ich für die Bedienung zuständig.« Sie hob theatralisch die Hand, und ein Speisentablett schwebte gehorsam über ihnen. Es rotierte über ihrer Hand, wippte höflich nach unten, als sie sich ein Stück gewürzten Tang griff. Dann bewegte es sich zu Benny und dann zu Pham. Phams kleine Spione betrachteten das Gerät von allen Seiten. Das Tablett manövrierte auf winzigen Gasdüsen, fast lautlos. Es war mechanisch einfach, bewegte sich aber mit Anmut und Intelligenz. Benny bemerkte es auch. »Wird es von einer fokussierten Person gesteuert?«, fragte er, und es klang ein wenig traurig.
    »Äh… ja. Der Hülsenmeister meinte, es würde sich lohnen – im Hinblick auf das Ereignis.« Pham beobachtete die anderen Tabletts. Sie bewegten sich in weiten Kreisen von den Speisetischen weg und wählten genau die Leute aus, die noch nichts bekommen hatten. Schlau. Die Sklaven wurden diplomatisch im Hintergrund gehalten, und die Leute konnten vortäuschen, was Nau oft erklärt hatte – dass Fokus die Zivilisation auf ein höheres Niveau hob. Aber Nau hat Recht! Zum Teufel mit ihm!
    Pham sagte etwas angemessen Aufsässiges zu Gonle Fong, Worte, die zeigten, dass der ›alte Knacker Trinli‹ wirklich beeindruckt war, aber entschlossen, es nicht zuzugeben. Er ging aus der Mitte der Menge heraus, anscheinend, um etwas zu Essen zu holen. Hmm. Ritser Brughel hatte gerade Freiwache – auch das war klug von Tomas Nau. Viele Leute hatten heutzutage

Weitere Kostenlose Bücher