Eine Tiefe Am Himmel
und Maschinenbau, aber ich kann unmöglich das alles…«
Pham ächzte laut. Er hielt sich den Kopf mit beiden Händen. »Hört mit dem Gezänk auf. Ich frage mich wirklich, wie weit es mit der ›Überlegenheit‹ der Aufsteiger wirklich her ist. Eine Person wird ausgeschaltet, und euer Kartenhaus stürzt ein. Wo ist da die Überlegenheit?«
Normalerweise war Rita Liao von der sanften Sorte, doch der Blick, den sie Pham zuwarf, war beißend. »Ihr von der Dschöng Ho habt unsere Überlegenheit ermordet, weißt du noch? Als wir herkamen, hatten wir zehnmal mehr Klinikpersonal als jetzt, genug, damit unsere Systeme so gut wie alle anderen daheim waren.«
Es folgte verlegenes Schweigen. Pham erwiderte Ritas wütenden Blick, stritt aber nicht weiter. Nach einem Augenblick zuckte er auf eine Weise abrupt die Achseln, die alle zu deuten wussten: Trinli war übertrumpft worden, aber nicht bereit, zurückzuweichen oder sich zu entschuldigen.
Eine Stimme vom Nachbartisch brach das Schweigen: »He, Trud!«
Silipan stand in der Tür zum Salon und schaute zu ihnen hoch. Er trug die Aufsteiger-Paradeuniform vom Vortag, doch jetzt hatten die Seidenlumpen neue Flecke, und das waren keine künstlerischen Feinheiten.
Das Schweigen löste sich auf, Leute riefen Fragen, luden Trud ein, hochzukommen und mit ihnen zu reden. Trud stieg durch die Reben zu Jau Xins Tisch hoch. Es war kein Platz mehr frei, also drehten sie einen zweiten Tisch um und machten einen Doppeldecker. Jetzt saß Ezr Silipan fast Auge in Auge gegenüber, wenn auch das Gesicht des anderen kopfüber zu seinem ausgerichtet war. Die Menge von anderen Tischen schwärmte nahe heran und suchte sich Halt an den Ranken.
»Wann werdet ihr also die Blockierung durchbrechen, Trud? Ich habe Blitzköpfe abgestellt, die auf Antworten warten.«
»Ja, wieso bist du hier, wenn…?«
»… Die reine Hardware hat ihre Grenzen, und…«
»Allmächtiger Herr des Handels, so lasst ihn doch zu Wort kommen!«, dröhnte Phams Stimme, laut und unwirsch. Es war eine typische Trinli-Wendung, immer die aufsässige Kanone, die aber in jede Richtung zielte, und er immer gut aussah. Es brachte auch, wie Ezr bemerkte, die Menge zum Schweigen.
Silipan warf Pham einen dankbaren Blick zu. Die Großspurigkeit des Technikers war heute ziemlich brüchig. Er hatte dunkle Ringe um die Augen, und seine Hand zitterte leicht, als er das Getränk hob, das Benny vor ihn hingestellt hatte.
»Wie geht es ihr, Trud?« Jau stellte die Frage in mitfühlendem, ruhigem Ton. »Wir haben gehört… wir haben gehört, sie sei hirntot.«
»Nein, nein.« Trud schüttelte den Kopf und lächelte schwach. »Reynolt müsste sich vollkommen erholen, minus vielleicht ein Jahr Gedächtnisverlust. Es wird ein bisschen drunter und drüber gehen, bis wir sie wieder im Dienst haben. Tut mir Leid wegen der Blockierung. Na ja, ich hätte das inzwischen repariert« – etwas von der alten Selbstsicherheit schlich sich wieder in seine Stimme –, »aber ich bin für etwas Wichtigeres eingeteilt worden.«
»Was ist wirklich mit ihr passiert?«
Benny kreuzte mit Schrimptentakeln auf, seinem besten Hauptgericht. Silipan machte sich hungrig darüber her und schien die Frage zu ignorieren. Das war das aufmerksamste Publikum, das Trud jemals gehabt hatte, buchstäblich atemlos auf seine Meinung gespannt. Ezr sah, dass der Bursche das merkte, dass er seine plötzliche und zentrale Bedeutung genoss. Zugleich war Trud beinahe zu müde, um geradeaus schauen zu können. Seine einst perfekte Uniform stank schlechthin. Seine Gabel bewegte sich auf einem unsteten Weg vom Speisencontainer zum Mund. Nach einer Weile sah er den Fragenden mit verschwommenem Blick an. »Was passiert ist? Wir sind uns nicht sicher. Das letzte Jahr oder so ist Reynolt allmählich weggedriftet – natürlich noch im Fokus, aber nicht gut geeicht. Das war eine diffizile Sache, etwas, das nur ein Profi bemerken konnte. Ich hätte es fast selber übersehen. Sie schien sich auf irgendein Unterprojekt zu versteifen – ihr wisst, wie besessen Blitzköpfe sein können. Das Problem ist nur, Reynolt eicht sich selber, also konnte ich nichts machen. Ich sag euch, mir war deswegen verdammt unwohl. Ich war im Begriff, dem Hülsenmeister Meldung zu machen, als…«
Trud zögerte, schien zu erfassen, dass diese Prahlerei Konsequenzen hatte. »Es sieht jedenfalls so aus, als ob sie versucht hätte, manche von den Kontrollschaltungen des MRT anzupassen. Vielleicht wusste sie,
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