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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem Kunden gebaut, der mehr Geld als Verstand hatte. Wenn man ein Unten und ein Oben haben will, fängt der Dreck an, sich anzuhäufen. Ziemlich schnell hat man den Himmel voll Mist.«
    Trud Silipan, der neben ihm her ging, sagte: »Der Himmel kommt mir ziemlich sauber vor.«
    Trinli schaute in den luftbewegten Nebel. Die Wolken waren grau und hingen tief, sie zogen rasch vom anderen Ufer des Sees heran. Manches davon war echt, und manches musste Bildtapete sein, doch beides war nahtlos verbunden. Keine freundliche Szenerie nach Gonle Fongs Maßstäben, aber eine, die kühl und sauber war. »Na ja«, sagte er nach einer Weile. »Das muss ich dir lassen, Trud. Dein Ali Lin ist ein Genie.«
    Silipan plusterte sich ein wenig auf. »Nicht nur er. Auf die Koordination kommt es an. Ich habe eine Gruppe Blitzköpfe, die daran arbeitet. Jedes Jahr wird es besser. Eines Tages werden wir auch noch rauskriegen, wie man Seewellen so macht, dass sie natürlich wirken.«
    Gonle schaute zu Ezr Vinh hinüber und rollte die Augen. Keiner von diesen beiden Clowns wollte zugeben, wie viel Zusammenarbeit von allen – sehr profitable Zusammenarbeit – in dem Park steckte. Auch wenn das Fußvolk nicht mehr willkommen war, lieferte es doch einen stetigen Strom von Nahrung, bearbeiteten Hölzern, lebenden Pflanzen und Programmentwürfen.
    Der Nebel bildete kleine Wirbel über der Hütte, und die Illusion von Schwerkraft wurde einer schweren Prüfung unterzogen, als die Besucher auf ihren Greiffilz-Sohlen hin und her schwankten. Dann waren sie in der Hütte, die von sehr natürlich aussehenden brennenden Holzscheiten in Tomas Naus großem Kamin erwärmt wurde. Der Hülsenmeister wies sie mit einer Geste zu einem Konferenztisch. Dort waren Nau, Brughel und Reynolt. Drei weitere Gestalten zeichneten sich als Silhouetten vor den Fenstern und dem grauen Licht von draußen ab. Eine davon war Qiwi.
    »Na hallo, Jau«, sagte Ezr. »Willkommen… daheim.«
    Ja, es waren Jau und Rita. Tomas Nau stellte die Raumbeleuchtung heller. Wärme und Helligkeit waren nicht größer als in jeder zivilisierten Behausung, doch irgendwie machten die mit soviel Aufwand erzeugte Kälte und das Halbdunkel draußen aus diesem inneren Licht eine anheimelnde Sicherheit.
    Der Hülsenmeister winkte sie zu ihren Sitzen, setzte sich dann selbst. Wie üblich war Nau ein Bild großzügiger und hochherziger Führung. Aber er täuscht mich keinen Augenblick, dachte Gonle. Vor dieser Mission hatte sie eine lange Laufbahn hinter sich gebracht, in der sie auf drei Welten mit einem Dutzend Kundenkulturen Handel getrieben hatte. Kunden waren ihr in allen Größen und Farben der Menschheit untergekommen. Und ihre Regierungsformen waren sogar noch breiter gestreut – Tyranneien, Demokratien, Demarchien. Es gab immer eine Möglichkeit, mit ihnen ins Geschäft zu kommen. Der große Chef Nau war ein Schurke, aber ein schlauer Schurke, der verstand, wie er über die Runden kam. Qiwi hatte vor Jahren dafür gesorgt. Zu dumm, dass er physisch die Oberhand hatte – das gehörte nicht zur üblichen Geschäftsumwelt der Dschöng Ho. Die Sache war riskant, wenn man vor den Bösewichtern nicht weglaufen konnte. Doch auf lange Sicht spielte nicht einmal das eine Rolle.
    Der Hülsenmeister nickte einem jeden von ihnen zu. »Danke, dass Sie persönlich gekommen sind. Sie sollten wissen, dass diese Besprechung live übers lokale Netz übertragen wird, aber ich hoffe, dass Sie ihren Freunden aus erster Hand erzählen werden, was Sie gesehen haben.« Er grinste. »Ich bin sicher, dass es für gute Gespräche bei Benny sorgen wird. Was ich habe, sind unglaublich gute Neuigkeiten, aber es ist auch eine große Herausforderung. Wie Sie sehen, ist Pilotenverwalter Jau Xin soeben aus einer niedrigen Umlaufbahn um die Arachna zurückgekehrt.« Er machte eine Pause. Ich wette, bei Benny herrscht jetzt totale, ehrfürchtige Stille. »Und was er dort entdeckt hat, ist… interessant. Jau – bitte. Schildern Sie die Mission.«
    Xin erhob sich ein bisschen zu rasch. Seine Frau erwischte seine Hand, und er stand auf dem Fußboden, ihnen zugewandt. Gonle versuchte vergebens, Ritas Blick zu erhaschen, doch die Frau hatte ihre ganze Aufmerksamkeit auf Jau konzentriert. Ich wette, sie haben sie auf Eis gelegt, bis er zurück war; das war die einzige Möglichkeit, sie dazu zu bringen, den Mund über diese Sache zu halten. Ritas Gesichtsausdruck sprach von großer Erleichterung. Was immer die Neuigkeit war, sie

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