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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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das gelungen. Auf spektakuläre Weise.«
    Vielleicht war es ganz gut, dass Nau das nicht als allgemeine Versammlung angesetzt hatte. Auf einmal redeten alle gleichzeitig. Gott allein wusste, wie es drüben bei Benny aussehen mochte. Ezr Vinh schaffte es endlich, mit einer Frage durchzudringen: »Glauben Sie, dass die Spinnen dieses Zeug hergestellt haben?«
    Nau schüttelte den Kopf. »Nein. Die Sinnesgleichen hatten Tausende von Tonnen Erz abzubauen, um solche Magie zu bekommen.«
    Trinli sagte: »Wir wissen seit Jahren, dass sich die Spinnen hier entwickelt haben, dass sie nie eine höhere Technik hatten.«
    »Durchaus. Und ihre eigenen Archäologen haben keine Sachbeweise für Besuche aus dem All. Aber dieser… dieses Zeug ist ein Artefakt, auch wenn nur wir es als das erkennen können. Annes Automatik hat bisher mehrere Tage darauf verwendet. Es ist eine koordinierte Datenverarbeitungs-Matrix.«
    »Ich denke, Sie sagten, es sei aus einheimischen Erzen gewonnen worden.«
    »Ja. Das macht die Schlussfolgerung nur noch phantastischer. Vierzig Jahre lang dachten wir, die Ablagerungen von Diamantenstaub auf der Arachna seien entweder aus dem Weltraum eingefallen oder biologische Skelette. Jetzt sieht es so aus, als seien es fossile Datenverarbeitungsgeräte. Und zumindest einige von ihnen nehmen ihre Arbeit wieder auf, wenn man sie nahe zueinander bringt. Wie Orter, aber viel, viel kleiner und mit einem speziellen Zweck…, die physikalischen Gesetze mit Methoden zu manipulieren, zu deren Verständnis wir nicht einmal einen Ansatz haben.«
    Trinli sah aus, als habe ihn jemand ins Gesicht geschlagen, als wären Jahrzehnte vom Bombast aus ihm herausgeprügelt worden. Er sagte leise: »Nanotechnik. Der Traum.«
    »Was? Ja, der Gescheiterte Traum. Bisher.« Der Hülsenmeister schaute zu der Kachel hoch, die an der Decke lag. Er lächelte. »Wer immer hier zu Besuch gewesen ist, es liegt Millionen oder gar Milliarden Jahre zurück. Ich glaube nicht, dass wir Lagerzelte oder Müllhaufen finden werden… aber die Anzeichen ihrer Technik sind überall.«
    Vinh: »Wir haben nach Sternenreisenden Ausschau gehalten, aber wir waren zu klein und haben nur ihre Füße gesehen.« Er riss seinen Blick von der Decke. »Vielleicht sind sogar die hier…« Er deutete auf das Fenster, und Gonle begriff, dass er von den großen Diamanten bei L1 sprach. »Vielleicht sind sogar die hier Artefakte.«
    Brughel beugte sich in seinem Sessel vor. »Unsinn. Es sind einfach Diamantfelsen.« Doch in dem aggressiven Blick, den er ringsum warf, war eine Spur Unsicherheit.
    Nau zögerte einen Moment, kicherte dann leicht und hieß sie mit einer Handbewegung schweigen. »Wir klingen allmählich alle wie eine Phantasievorstellung aus dem Zeitalter der Morgenröte. Die bloßen Tatsachen sind außergewöhnlich, schon ohne dass man abergläubischen Hokuspokus hinzufügt. Bei dem, was wir bereits haben, ist diese Expedition vielleicht die wichtigste in der menschlichen Geschichte.«
    Und auch die einträglichste. Gonle rutschte in ihrem Sessel zurück und versuchte alles aufzulisten, was sie mit dem glitzernden Material anfangen könnten, das an der Decke lag. Wie verkauft man so etwas am besten? Wie viele Jahrhunderte eines Monopols könnte man da herauspressen?
    Doch der Hülsenmeister hatte sich wieder praktischeren Fragen zugewandt. »Das also ist die phantastische Neuigkeit. Auf lange Sicht übertrifft das unsere kühnsten Träume. Auf kurze Sicht – nun ja, da bringt es unseren Zeitplan ganz schön durcheinander. Qiwi?«
    »Ja. Wie Sie alle wissen, sind die Spinnen noch etwa fünf Jahre von einem ausgereiften planetaren Datennetz entfernt, von etwas, mit dessen Hilfe wir verlässlich agieren können.«
    Von etwas hinreichend weit Entwickeltem, dass wir es benutzen können. Bis heute war das der größte Schatz gewesen, mit dem Gonle Fong als Ergebnis dieser Jahre des Exils gerechnet hatte. Geringfügige Verbesserungen beim Staustrahlantrieb oder sogar die biologischen Funde – geschenkt. Da unten lag eine ganze industrielle Welt, mit Kultur, die anderen Märkten garantiert fremd war. Wenn sie das unter Kontrolle hatten oder sich auch nur eine dominante Marktposition schufen, würden sie den Legenden der Dschöng-Ho-Vermarktung gleichkommen. Gonle verstand das. Nau sicherlich auch. Qiwi ebenfalls, obwohl sie jetzt eben blanken Idealismus redete:
    »Bisher dachten wir, sie wären auch ungefähr fünf Jahre davon entfernt, dass sie wirklich unsere

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